Mittwoch, 23. September 2009
Norbu und Gabbapentin
Sein Hauptschmerzmittel ist Gabbapentin!!! - Ich habe ja erfahren wie sehr einen das plättet. Aber ihm scheint das gar nichts auszumachen. Er lehrt unbeirrt weiter. Und das alleine ist die größte Belehrung.
Ich wünsch mir sehr Schmerzen so unberührt zu erleben wie Norbu. Oder mit einer Einschränkung so leicht umzugehen wie Mipham.
Aber hey ... ich und Rinpoche dasselbe Schmerzmittel - das verbindet.:-)))
Rang Dröl
Es soll die Selbstheilungskräfte stärken.
Und Anna macht noch mehr Mut!
"Diese Zeichen werden nach einiger Zeit mit dem Medizin Buddha Segen besser werden."
Das war knapp
puhhh, das geht an die nerven irgendwie wörtlich zu nehmen.eigentlich hatte ich schon fest vor, morgen die morphindosis von meinem arzt hochsetzen zulassen.
das wäre dann der totale knock-out gewesen.
jetzt bin ich wieder heilfroh, dass ich diesen schritt noch nicht gemacht habe. Vermutlich hätte mich nur die angst dazu getrieben. auch wenn es sich verschlimmert sollte ich mal testen, was ich inzwischen gelernt habe.
vielleicht sind die zuckungen ja doch nur ein zeichen, dass der körper aufwacht. wirklich schmerzhaft sind sie ja noch nicht! und wie geagt darum nicht wirklich störend, wenn auch unangenehm. vielleicht sind sie ja doch eher eine "gesunde" reaktion.
wenn ich im bett liege, kriege ich auch keine zuckungen. nur bei großer anstrengung. aber ein "normaler" körper reagiert ja auch, wenn er überanstrengt wird? vielleicht sind sie also doch nur ein signal des körpers, dass er ruhe braucht? :-)
Nur Mut
Medizin Buddha Retrat
Ich nehme sie sehr gewissenhaft. Ich spüre, dass sich in meinem Körper etwas tut. Kleine Veränderungen.
Und eine ganz große Veränderung spüre ich auch gerade. Ich kann meine Beine und die Füße zum ersten Mal seit Jahren wieder willkürlich bewegen. Natürlich alles sehr unkoordiniert und auch nur minimal, aber immerhin.
Gleichzeitig passiert etwas, das mir große Sorgen macht. Wenn ich sehr reizüberflutet bin oder zum Beispiel müde setzen auch wieder verstärkt unwillkürliche Muskelzuckungen ein. Das kann ich nicht einordnen. Ich bin ziemlich beunruhigt.
In den Jahren der Schmerzanfälle waren diese Zuckungen immer die Vorläufer zu den schmerzhaften Muskelkrämpfen. Beginnt mein Körper gerade wieder was zu fühlen? Oder kommen die Schmerzen wieder?
Sharmapa
Wiedergeben kann ich nichts. Aber an nach dieser Belehrung habe ich den Faden wiedergefunden.
Und was für eine freudige Überraschug es war Karmapa via Streaming live zu erleben. Denn Sharmapa ist wirklich alive. Auf den Fotos kommt er immer so ernst rüber. Aber er ist so freudvoll! So frisch. So lachend. So lebendig.
Sonntag, 2. August 2009
Der Geist - nur eine Illusion?
Nach buddhistischer Erklärung lösen sich beim Sterbeprozess zuerst die feststofflichen Elemente auf.
Wenn unser Geist die Verbindung mit dem grobstofflichen Körper verloren hat, folgt eine innere Auflösung in der Phasen!
Im dritten dieser Stadien treffen Vater-Essenz und Mutter-Essenz in der Herzgegend zusammen. „Dieser Moment nennt sich die Auflösung des Raumes in das klare Licht.“
Entweder sehen wir dann das strahlende Leuchten der ursprünglichen Natur des Geistes oder wir werden "bewusstlos"!
Mit der Vorstellung der Auflösung des Raums ins klare Licht komme ich nicht zurecht. Der Raum ist doch klares Licht von Anfang an.Wie kann er sich dann in das klare Licht auflösen???Müsste es denn nicht dann einen Raum gegeben haben, der nicht Klares Licht ist? Oder meint die Auflösung nur Änderug der Wahrnehmung des Raumes?
Der Geist existiert ja nur durch seine Erscheinungen. Alle Erscheinungen sind nur Spiele des Raumes im Geiste. Sie sind eine Illusion. Ist der Geist auch nur eine Illusion ? Genauso eine Illusion wie die Erscheinung selbst?
Gibt es den Raum nur als Teil unseres Konepts, um die Nichtexistenz von Illusionen zu erklären?
Der Raum ist dann doch nur ein Konzept das wir brauchen, um unseren/ den Geist besser zu verstehen. Bedeutet das, um den Illusionscharakter auch des Geistes selbst zu verstehen?
Ole, ich hab den Faden verloren, bitte hilf mir mal da raus.
Ist das gemeint mit „no mind, no problem“?
Ist der Weg zur Erleuchtung erst frei wenn wir "mind" als Illusion wahrnehmen???
No mind, no problem.
another person could have got scared – ooh, I lost my mind! What I´m going to do now? – But Buddha Shakyamuni thought – hey, wonderful! No mind – no problems! And become Buddha.
copyright *piri schmidt
Donnerstag, 25. Juni 2009
Ode an die Freude
Denn nichts ist schwerer loszulassen als Erfahrungen, die Freude bereiten. An nichts ist die Anhaftung größer.
Anhaftung ist aber bei der Integration genauso störend wie Ablehung.
Wie bei der Ghana Puja.
Mittwoch, 24. Juni 2009
Vajra-Tanz
Und dann das Tanzen. Es gibt wohl drei verschiedene Tänze. Sie haben das Vajralied getanzt. Rinpoche hat diese Übung vollständig geträumt. Melodie, Bewegung und Mandala. Hinterher noch eine tolle Erklärung von C. In dem Lied muß man ganz viele verschiedene Formen integrieren. Bei jedem Schritt ist das eine Übung. Man führt sie mit höchster Präzision aus. Trotzdem darf man nicht an ihr haften. Man sollte aber auch nicht vor ihr fliehen. Beim Tanz begegnen sich manchmal die Paare. Bei der Begegnung mit einem anderen gibt es eigentlich immer Begegnungen die man lieber hat, als mit jemandem anderen. Der Sinn der Übung ist, diese Bewertung nicht vorzunehmen, sondern alles in die Präsenz zu integrieren.
Irgendwie genau richtig für meine Situation also integrieren wir mal Berlin.
Und ich habe mich so gefreut. C. liebt diese Übung auch. Sie sieht auch so wunderschön aus wenn sie tanzt. Man merkt genau, dies ist genau ihr Ding. Wenn sie Geld hat, will sie nach Italien und eine Ausbildung als Vajra-Tanzlehrerin machen. Nach der Erklärung haben sie nochmal getanzt. Damit ich den Tanz nochmal mit dem nötigen background verfolge. Wie schön, dass mal wieder jeder Schritt so parallel läuft zwischen uns.
Das Vajra-Lied ist meine tägliche Übung. Ich versuche mindestens ein Mal das ganze Lied zu singen und dann in der Präzenz zu bleiben. Als Norbu noch nicht die Knieverletzung hatte, hat er selber getanzt. Man könnte eigentlich auf die Idee kommen, dass das Bein bei so einem Berg von Mann ziemlich grobschlächtig aussieht. Aber C. sagt, sie könnte sich den ganzen Tag Videos ansehen auf denen er tanzt, so wunderschön muß das aussehen. Die Figuren so präzise. Und trotzdem ganz entspannt. Ganz im Jetzt. Ganz im one taste.
Samstag, 6. Juni 2009
Inspiration
That’s the first well balanced article I read about the Karmapa controversy.
What will Karmapa Thaye Dorje expond in London?
The way of a Boddhisatva?
Ok, just for minutes, let’s think, what would be if we could see the controversy a scenario by the Notu Karmapa to give his students a deep teaching: So to say a crash course.
If the 17th Karmapa think it’s the right time he will reveal himself. Until then the students should consider the controversy as teaching. Maybe all of us should consider Karmapa more as a function.
The first function of Karmapa is beeing a Boddhisatva. He personalises the teachings of Buddhism to help other people to get in touch with the teachings of Buddhism.
This would help them to live, die and reincarnate. To be happier.
I’ve got friends on both sides. They are inspired by Thaye Dorje or Ogyen Trinley. So they both fullfill the function of Karmapa.
I think, I made my personal decision long time ago: there is no need to take sides. No need to play dualistic games.
Karmapa shows that we all are able to go beyond dualism like he does.
Ogyen Trinley
Christianes Inspiration
Maybe Thaye Dorje and Ogyen Trinley fullfill the function of Karmapa. There could be just one of them, who is the 17th Karmapa in the hierarchy of the lineage. And Karmapa will decide when the right moment is to reveal himself. But maybe until this moment is no need to take sides.
Wünsche für Karma Goen
München und die MOS
Aber ich habe ja nicht locker gelassen. Ich wollte eine Entscheidung, ob ich es versuchen soll.
Also war die Frage, ob ich es versuchen soll? Diese Antwort war positiv. Der Versuch war positiv. Positiv war nicht sehr gut. Bei sehr gut fließen die Sachen von selber. Bei positiv schaffte die Konzentration auf meinen Wunsch eine Lücke der Möglichkeiten.
Das ist immer bezogen auf die Frage in Bezug auf die Entwicklung der Schüler. Das ist plausibel. Eigentlich sehe ich es auch so und es war mein erstes Gefühl.
"du weißt ja das München ein ziemliches Fiasko war. Jetzt sitze ich wieder in Berlin mit 4000 Euro Schulden für eine Wohnung in München, die ich nie nutzen kann und ich war doch soooo glüklich endlich aus Berlin rauszukommen. Ich war hier die letzten Jahre sehr einsam."
"Im Detail würde das den Rahmen sprengen, aber das Ganze war wiedermal eine echte Piri-Story. Eine Tragik-Komödie ersten Ranges! In ein paar Jahren ist es auch bestimmt eine von meinen Lieblings-Stories. Aber im Moment bin ich noch in der akuten Trauer-Phase. Diesen Schmerz will ich auch nicht gleich wegkriegen :-)
Ich glaube es ist wichtig erstmal ganz in diesem Gefühl zu sein. Es beobachten, und doch zu wissen dass ich das nicht bin und das mich dieses Gefühl nie einnehmen wird. Eigentlich ein schönes Gefühl, aber trotzdem ist die Trauer da und ich heule Nächte durch."
"Lieber Lama eine Frage treibt mich aber wirklich um. Was war das mit dem Mo?! Hattest du nicht ein Mo geworfen, dass "gesagt" hat , dass München positv laufen wird? Natürlich kann man jetzt irgendwie sagen, eigentlich war es ja positiv da es mir die Distanz zu meinen Störgefühlen nochmal deutlich gemacht hat.
Aber ist diese Interpretation nicht sehr gewollt. Sagen wir mal zu philosopisch. Ein Mo bedeutet doch "ja" oder "nein". Heißt "positiv" nicht "ja"?"
...
vielen vielen Dank für Deine genaue Erklärung.
Dass München ein wichtiger Versuch war, konnte ich auch gleich so gefühlsmäßig einordnen. Aber formulierbar wurde es erst für mich sofort nachdem ich meine eMail an Dich geschrieben hatte - aber noch vor Deiner
Antwort :-)
Der Versuch war für meine Entwicklung bestimmt positiv.
Ich habe versucht, meinen Traum zu verwirklichen, und bin dabei bis an den Punkt gegangen, wo es in diesem Moment nicht mehr weiterging. Jetzt kann ich mir wenigstens sagen, dass ich es versucht habe.
Positiv ist bestimmt auch, dass meine Sicherheit jetzt viel größer ist als vorher, dass ich Störgefühle wie Enttäuschung, Trauer und Schmerz auch sehr schnell wieder loslassen kann.
Und ich habe so stark wie selten gefühlt, dass die Buddhas immer da sind. Ich hatte so totales Glück im Unglück. Noch hatte ich in Berlin offiziell keine Anträge beim Sozialamt gekündigt. Darum konnte ich noch zurück. Ein paar Tage später, wenn ich die Anträge gekündigt hätte, dann hätte es kein Zurück mehr gegeben. Ich hätte auf der Straße gesessen. Ich bin wirklich so dankbar, dass ich gerade noch rechtzeitig gemerkt habe, dass der Münchener Pflegedienst mich ausgetrickst hat. In Wirklichkeit hätten die nur knapp die Hälfte der zugesagten Pflegestunden abgedeckt.
Und ich hatte ein gutes Jahr :-) Jedenfalls viel besser als ohne diesen Traum.
PS: Wenn ich alle meine Energien auf einen bestimmten Punkt oder Wunsch konzentriere, schaffe ich dann immer diese Lücke der Möglichkeiten? Ist das Entstehen immer abhängig davon, wie gut ich meine Energien bündeln und ausrichten kann oder wovon sonst noch?
Zurück in die Höhle... und gehe nicht über Los und ziehe keine 4000€ ein.
Naja vielleicht kommt sie ja später noch???!
Die ersten Tage nach dem Ende, noch in der Schmerzphase, erzählt mir Christiane, eine englische Nonne, irgendwas mit "Udo" sei in der Stadt. Sie hat wohl in Nepal ein Kloster für westliche buddhistische Nonnen gegründet. Sie hat zwölf Jahre lang allein in einer Höhle meditiert. Seid ihrer Kindheit ist sie wohl gesundheitlich schwer angeschlagen. Und dachte darum immer ein Höhlenretreat käme für sie niemals in Frage.
In einem hartem Winter fiel in einer Nacht meterhoch der Schnee. Der Eingang zu ihrer Höhle war zugeschneit. Sie dachte na gut, so werde ich jetzt halt ersticken und sterben. Doch dann beschloß sie doch rauszukommen. Zentimeter für Zentimeter kratzte sie sich durch die meterdicke Schneeschicht. Wie sie das überleben konnte weiß ich auch nicht mehr. Normalerweise hätte sie ersticken müssen.
Und ich dachte wenn die in ihrer Höhle überlebt, dann werde ich wohl in meiner Berliner Höhle überleben. Und ich weiß es ist ein Zeichen das sie gerade diese Geschichte mir zu diesem Zeitpunkt begegnet.
München ade´... scheiden tut weh!
Sehr geehrte Frau ,
ich bin etwas irritiert, dass Sie meine letzte Email auf diese Weise verstanden haben. Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt. Aber nochmal:
Die Voraussetzung für meine Pläne, nach München zu ziehen, war die Garantie der Vif über eine 24-Stunden-Assistenz mit Vif-Angestellten. Ich hatte von Anfang an erklärt und mehrfach wiederholt, dass ich die Gründung eines eigenen Betriebs nicht anstrebe. Die Auszahlung der Gehälter über ein eigenes Firmenkonto nicht wünsche. Auch nicht für einen begrenzten Zeitraum.
Zuletzt erklärte ich dies, vor Zeugen, beim Runden-Tisch-Gespräch in der Vif, bezüglich der, von einer meiner Assistentinnen, aufgeworfenen Frage nach dem noch nicht geklärten Modus der Gehaltsabrechnung für die einarbeitenden Berliner Assistentinnen.
Ohne mich zu informieren änderte die Vif unsere Absprache und erst auf meine telefonische Anfrage hin, wurde mir mitgeteilt, dass die Vif nur noch bereit ist für 300 Stunden Assistenz durch Vif-Angestellte zu sorgen.
Dies entspricht weitaus weniger als der, von mir benötigten und von der Vif garantierten, Assistenz durch Vif-Angestellte.
Durch diese Art und Weise Absprachen zu ändern besteht für mich keine Vertrauensgrundlage mehr. Das wäre aber Vorraussetzung für mich, für eine sinnvolle weitere Zusammenarbeit.
Darum möchte ich definitiv nicht mehr mit der Vif zusammenarbeiten.
Montag, 16. März 2009
Dienstag, 24. Februar 2009
H.H. Sharmapa meets H.H. Orgyen Trinley 9.Januar 07
During the meeting, I observed and understood that clearly, Orgyen Trinley Rinpoche’s objective in meeting with Shamar Rinpoche was not because he was eager to go to Rumtek Monastery, nor was it to gain control of the monastery. Rather, it appears that Orgyen Trinley Rinpoche, who is now an adult, has come to realize that some of his own people, the so-called fighters on his behalf, are actually misusing his name and position for their own selfish goals. Orgyen Trinley Rinpoche expressed his strong distaste at their negative activities, which have violated the peace in the dharma communities.
At the same time, Orgyen Trinley Rinpoche recognized that it was important to meet Shamar Rinpoche. The two of them working together, would be able to restore peace to the dharma communities.
Therefore, I ask every one of you to please guard against those people who have created, and are still creating the negative obstacles in the dharma communities. I request each and every well-wisher to please support both Shamar Rinpoche, and Orgyen Trinley Rinpoche to help fulfill their wishes to restore harmony among the dharma followers. Please give them your support not through feelings of the heart, but by sound judgment of the overall situation.
Samstag, 21. Februar 2009
Der Fake kommt eigentlich auch ganz gut

sagte 2003 bei einer öffentlichen Audienz im Gyuto, Sidhbari bei Dharmasala:
Nachdem S.H. Karmapa eine "Chenrezig Reading Transmission" gab,
sprach er über "reine und tiefe Liebe zu den fühlenden Wesen,
und dass wir nicht nur aufgeben sollten, andere Wesen zu hassen,
sondern auch aktiv versuchen sollten, ihnen zu helfen.
"Vajrayana ist der Pfad der geschickten Mittel.
Vermischt den Dharma untrennbar mit eurem Geiststrom.
Der Dharma, den wir praktizieren, muss unseren Interessen und unserer "Struktur" entsprechen:
Es hängt davon ab, was du anstrebst und was dich interessiert.
Es ist wichtig, deiner eigenen Inspiration zu folgen.
In Asien sind es nicht so viele Menschen, die am Dharma interessiert sind.
Im Westen aber gibt es ein wachsendes Interesse am Dharma.
Eine besondere Ausformung der Dharma-Praxis wird im Westen entstehen.
Im Rahmen der technologischen Entwicklung im Westen
haben viele von euch echtes Interesse am Dharma
und wollen den Dharma auch praktizieren
und nicht nur etwas darüber wissen......
Selbstachtung entsteht aus deinem Vertrauen in deine eigene Natur. Selbstachtung kommt aus dem Vertrauen in den Geist, und daraus entsteht Hingabe.
Wenn du in deine Grundnatur vertraust, wirst du furchtlos........."Geschichten vom 16. Karmapa
Aber Caty hat es bestätigt. Es gibt kein Buch. Das muss erst jemand in die Hand nehmen.
Ich konnte immer noch nicht fassen, dass es kein Buch gibt und fragte mich nach dem Grund. Schließlich fragte ich Ole. Vielleicht hatte er es ja verboten, weil er denkt die Geschichten müssten authentisch erlebt worden sein.
Ich fürchte, Ole hat bei meiner Frage etwas mißverstanden. Denn als Antwort fragte er mich, wie ich denn an die Quellen kommen würde.
Anyway- wenn diese Sammlung nicht gemacht wird, muss ich sie machen, sobald ich in München bin :-).
Krisen sind inbegriffen :-)
Dann sind Jerg und B. da und bringen mich wieder runter. Dann hilft es mir wieder klar zu machen, wie entspannt ich doch alles nehmen kann. Alles wird klappen! Ganz mühelos.
Berlin-München
Und mein Herz ist in München. Da bin ich mir sicher. Irgend etwas zieht mich dahin. Und ich weiß das ist richtig. Und ich weiß es geht gut! Das ist schon wieder so ein Karmapagefühl. Das gehört zu einem Mandala, das sich wie von selbst fügt. Mühelos. Und die Wohnung, die alle für den Schlüssel halten, die so unmöglich weit weg scheint für alle, werde ich finden über Nacht.
Es begann im letzten Sommer. Es war einmal:
Ab und zu schreibe ich S. Zu S. schickte mich Ole gleich nach dem ersten Brief. Die kennt Deine Situation. Die sitzt auch im Rollstuhl. Seitdem verfolge ich ganz locker den Weg von Sonja. Ab und zu sah ich sie in Kassel. Und wir haben registriert, dass es uns gibt.
Und das beste von allem... S. hatte eine Freakmailadresse. Wer mein Buch kennt, weiß was das für mich beedutet.
S. lebte in Würzburg. Nach dem, was sie so schrieb, fühlte ich mich ihr sehr nahe.
S. hatte gute Erfahrungen mit ihrer Sangha gemacht. Dafür habe ich sie immer beneidet. Meine Erfahrungen mit meiner Sangha waren ja nicht so gut. Niemand von meinen Freunden bot mir Hilfe an. Wohl aktiv bei meinen Schwierigkeiten. Keiner fragte nach mir wie es mir geht und keiner machte sich die Mühe, mir seine Hilfe anzubieten.
Kurzum, ich machte zum Großteil meine Sangha für meine Einsamkeit und mein Unglücklichsein verantwortlich. Da ich wusste, dass es bei S. alles lief, heulte ich mich bei ihr aus. Sie erzählte von sich und ihren Erfahrungen mit der Sangha, und das man Hilfe erhält, wenn man darum bittet. Irgendwann würde ich das beim harten Kern ansprechen, nahm ich mir vor. Was ich dann auch tat, aber ohne einen haltenden Erfolg.
So nebenbei erzählte sie auch, dass sie von Würzburg nach München gezogen ist. Sie war jetzt im Arbeitgebermodell. Da schrillten alle Glocken bei mir. Reha - B. - sentimentaler Schub. Noch mehr nebenbei, eher rhetorisch, stellte sie die Frage, na, wäre das nicht auch was für Dich? Oh ja, so gerne würde ich das, antwortete ich. Aber so etwas kann ich mir in meiner Situation wohl abschminken. Warum denn das?, so S. Das muss man bei Dir halt besser organisieren. Aber es gibt z.B. ein Lohnabrechnungsbüro, die übernehmen die monatliche Kostenabrechnung. Der Papierkram hält sich in Grenzen.
Doch war dieser Gedanke überhaupt nicht greifbar. Und doch träumte ich ab und zu und spielte mit ihm. Im August kam dann die Ostsee mit Jerg und Alex und meinem Kassel-Lindau-Dreamteam. Ich erzählte von meiner Situation bei AD und Jerg gab mir das Gefühl mich in jeglicher Weise zu unterstützen, wenn ich den Entschluß fassen würde zu gehen.
Wiltrud und Mareike erzählte ich von meinem Münchentraum. Sie griffen das sofort auf... boten mir Hilfe und Unterstützung an. Sie waren so überzeugend und zuversichtlich, dass es gelingen würde und sie waren ohne jeden Zweifel, dass das der richtige Entschluß wäre.
Wieder in Berlin war die erste Nachricht, dass eine meiner Haupthelferinnen für Monate ausfallen würde. So wie wir die Stadtgrenze von Berlin passiert hatten erhielt Mareike den Anruf von AD auf ihrem Handy. Das kam mir symbolisch vor! Kaum wieder in Berlin, geht die Scheiße schon wieder los. Und als mein Auto in Neukölln war und wir noch vor der Sparkasse warteten sprach ich es vor Mareike und Wiltrud aus. Berlin war nicht mehr meins. Ich würde versuchen nach München ins Arbeitgebermodell zu kommen. Irgendwann!
Am nächsten Tag begann ich Infos über München zusammenzutragen und die verschiedenen Betreungssysteme zu vergleichen. Irgendwann landete ich bei den Seiten von VBA und VIF. Bei VBA schrillte wieder meine Sentimentalitätsschubglocke. Und ich sprach vor mir meine Gedanken laut dahin.
P: Da kannte ich mal jemanden. Sie war meine beste Freundin. Damals in meiner Schulzeit.
A: Wie hieß die?
P: B.T.
A: Den Namen habe ich gerade irgendwo gelesen.
B. tauchte auf als Vorstandsmitglied bei der VIF auf. Ich war baff. Das war ja genau an der richtigen Stelle. Noch am Abend schrieb ich B. B. schien sich zu freuen, dabei hatte ich mich gefragt, ob sie mich überhaupt noch kennt?
Aber sie bot mir ihre Unterstützung an. Sie begann für mich zu organisieren. Gab erste Tips und bereitete für mich ein Beratungsgespräch im März `09 vor
Ich wollte den Winter verstreichen lassen um nicht bei Minusgraden Wohnung suchen zu müssen. Darum dachte ich März ist gleich Frühling also los.
B. trommelte Verantwortliche zu einem runden Tischgespräch zusammen, zu dem wir zu dritt oder viert aufmarschieren wollten.
Ich trommelte mein Dreamteam zusammen. Wiltrud, die gerade PJ macht arbeitet gar nicht mehr für AD. Für meine Begleitung lässt sie sich extra wieder einstellen. Und Mareike begleitet die Vorbereitungen- die machen wirklich ernst.
Ich wollte dass Jerg beim runden Tischgespräch dabei ist. Ich komme immer so leicht ins flattern, während er cool sortiert.
Also Übernachtung für 4 Personen in München. Uns wurde schnell klar, dass das viel zu teuer würde. Die Lösung, übernachten auf der Alb und mit dem BMW von Jerg nach München. Nach dem Gespräch fährt Jerg dann nach Tübingen zurück. Und holt uns zwei, drei Tage später ab auf die Alb. Also ein oder zwei Tage München. Ich mit zwei Assistentinnen- das war meine nächste große Sorge.
B.s Wohnung ist zu klein für mich und zwei Leute. Und eine davon brauch ja auch etwas Piripause nach der Nachtschicht. S. hatte mir schon vorher Übernachtungshilfe angeboten. Aber auch da war ja höchstens ein Zimmer für drei möglich.
Es war eine Notlösung. Aber es würde halt Notlösung werden. Ich fragte nach der genauen Adresse von S. Und ab dem Zeitpunkt als ich sie erfuhr war ich mir sicher, dass sich alles fügen würde. Mühelos. S. wohnt in der selben Straße wie B. Nur ein paar Häuservoneinander entfernt. Übernachtungsproblem gelöst. Die Assistentin mit Piripause zu B. meine Nachtschicht bei mir also bei S.
Und auf einmal geht es so schnell und in 4 Wochen ist der runde Tisch! Ich bin so gespannt wie sich dieses Puzzle zusammen fügen wird. Ich kann immer den nächsten Schritt ganz leicht nehmen. Ganz entspannt- sag mir mal ich könnte...:-)
Weiße Tara zweite Runde
G. schenkte mir ein Bild von der Weißen Tara. Sie sagt, es stammt aus einem Archiv, sie kennt die Frau, die es gefunden hat, es wurde schon Ole vorgelegt, der hat es als Bild des 16.Karmapa bestätigt.
Oh Gott, nicht nochmal. Die Wogen begannen sich gerade zu glätten. Das Bild bekam ich schon einmal geschenkt, mit denselben Worten wie von G. Alles von damals steht im Text zur Weißen Tara (siehe alte Texte). Damals erzählte mir eine Freundin, dass dieses Bild auch bei ihr hängt. Sie ist auch Buddhistin, auch Karma-Kagyü-Schule, aber von der "dunklen Seite der Macht". Ihre Story über die Auffindung des Bildes war aber genauso überzeugend.
Ich prüfte das Ganze im Internet nach. Ich glaube mich zu erinnern, dass das Bild dort auch unter Bildern des 17.Karmapa genannt wird. Aber es wird eben nicht gesagt, welcher der beiden 17. Für das Internet ist das gar nicht so eindeutig, wie für Oleschüler. Da wird manchmal Thaye Dorje als der 17.Karmapa genannt und manchmal auch Urguyen Trinlie (?-der falsche, der fake hald).
Anyway -
Damals war ich sehr verwirrt. Zuerst, als ich glaubte das Bild sei vom 16.Karmapa, hat es mir im Krankenhaus viel Kraft gegeben. Auch weil ich es als Geschenk bekam, mit dem Wunsch, dass ich die Zeit gut überstehn würde und es zur Weißen Tara-Einweihung vom 17.Karmapa, dem echten, in Kassel schaffen würde. Ich schaffte es, gerade auch wegen diesem Bild. Deshalb hing ich es bei mir auf. Diese Tara war westlicher und moderner als die traditionelle Darstellung. Sie hatte menschlichere Züge als bei den traditionellen Darstellungen.
Dann kam C. mit der Aussage, es sei vom Fake. Umgehend habe ich das Bild abgehängt. Und auf einmal fand ich es nicht mehr schön. Die westliche Frau war mir zu westlich, zu menschlich. So ungefähr müsste Barbie aussehen, wenn man sie in den Lotussitz setzt.
Und auf einmal besteht also doch wieder Hoffnung. Jetzt ist also die Abbildung doch wieder vom 16.Karmapa. Als ich mir das Bild heute morgen nochmal ansah, waren diese Bedenken nicht mehr da. Das Bild ist eigentlich doch sehr schön und wenn die Auffinderin bestätigt, dass es von Ole bestätigt wurde, dann hänge ich es doch wieder auf.
Irgendwie zeigt das ganze Hin und Her doch auch die Absurdität der Festschreibung. Das Bild vom 16. ist "gut", das selbe Bild vom Urguyen-Fake ist "böse". Das selbe Bild vom richtigen 17. wäre auch wieder "gut".
So vergeudet man seine Zeit mit aufhängen, abhängen, aufhängen, abhängen.
Anyway- den Emails nach sieht Ole das zur Zeit ganz entspannt. Ich glaube er denkt die Wogen werden sich allmählich etwas glätten und beide haben eben ihre Schüler.
Freitag, 23. Januar 2009
mit einem männlichen Blick
obwohl für mich natürlich klar ist, dass ich keine Beziehungsform für den männlichen Blick mehr bin... Dieses Urteil kann ich nur ertragen , wenn mann über mich urteilt. Wenn das Urteil nicht in Bezug auf mich gefällt wird und a priori verhängt wird, ist es mir unerträglich und ich empfinde es als faschistoid und menschenverachtend!
alte Texte
meditationskiste
buddhistisches Allerlei- Tagebuchtexte
Freitag, September 12, 2008
Alterungsprozess
Aus einer e-mail an meine aller,aller beste Freundin. Die ich nach 20 Jahren wiedergefunden habe.
>Am Wochenende hat mich ein Freund besucht, mit dem ich gerade eine Internetmeditationsgruppe organisiere. Er hat ein paar Bilder von mir geschossen. ER findet die ehrlich ganz toll. Ich finde sie ehrlich ganz grässlich. Aber scheinbar kommen sie dem momentanen Ist-Zustand sehr nahe.
Ich mag diese Bilder nicht, weil ich mich auf ihnen nicht wiederfinde. Sie haben nichts mit mir zu tun oder besser gesagt mit meiner Vorstellung von mir. All die Jahre war das anders. Da hat die Vorstellung die ich von mir hatte meiner Erscheinung entsprochen. Das war einmal ich. Ich war immer im Einklang mit meinem Alterungsprozess. Wenn die Mundwinkel zum Beispiel anfingen herunter zu hängen, dann weil das Leben diesmal eben nicht so freundlich war. Aber der Grund für die Veränderung hat immer etwas mit mir zu tun. Darum war es okay.
Ab '03 ging es mir gesundheitlich ganz schlecht. Herzprobleme, Lungenprobleme, mehrere Krankenhausaufenthalte. Seit '05 geht es mir wirklich wieder besser. Das hat was mit meinem Lama zu tun und mit dem Buddhismus. Und das ist eine Story für dich. Mein Buch beschreibt eigentlich nur das Vorgeplänkel dazu.
Aber um diesen Zustand zu erhalten muss ich sehr Starke tibetische und chemische Tabletten nehmen. Ich bekomme zum Beispiel regelmäßig Morphin.
Das hat meinen Körper sehr verändert. Für mich ist seitdem die Veränderung meines Körpers abgekoppelt von dem wie ich das Leben erlebe. Und was es mit mir macht.>
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Freitag, Juli 18, 2008
Wie die Schläge des Meisters
Ich erschrecke so oft bei der Meditation. Ich schrecke so sehr zusammen, dass der Rollstuhl richtig scheppert und knarrt. Zuerst war mir das peinlich. Ich erschrecke meistens, wenn Männer während der Stille husten. Männer husten ganz anders als Frauen. Männer prusten einfach in den Raum rein. Frauen räuspern sich wenigstens vorher, da weiß man schon, was kommt. Ich kann eine ganze Abhandlung schreiben über das Hustverhalten von Männern und Frauen. Das Peinliche daran war, dass das Husten den Hustern peinlich war. Ich glaube alle fragten sich, was da mit mir los war. Aber keiner hat sich getraut, zu fragen.
Ich habe mich beobachtet. Ich erschrecke meistens, wenn ich nicht ganz hochkonzentriert bin und fokurisiert. Wenn meine Gedanken zerstreut sind oder abschweifen.
Ich hatte eine Freundin, eine Zen-Buddhistin. Sie sagt, der Meister geht bei der Medi durch die Reihen und verteilt Stockhiebe. Ich sage, jeder würde sich zu Tode erschrecken. Sie sagt, wenn man Angst davor hat. wenn man Angst davor hat, wie peinlich ist das, wenn man zusammenzuckt. Wenn man nicht fokurisiert ist. Sie sagt: Stockhiebe sind toll, man ist sofort wieder fokurisiert bei der Sache. Man ist nicht mehr zerstreut. Mein Erschrecken beim Husten ist wie diese Stockschläge vom Meister und für die anderen ist mir das nicht mehr peinlich. Ich störe die nur, wenn sie zerstreut sind. Und mein lautes Zucken ist für sie dann der Stockschlag des Meisters.
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Schmerzfrage
- Energiefluss in der Menopause
- Wortbedeutung
- Einfluss des Körpers und Frage des Körpers bei Schmerzen. N. nimmt Zeit fürs Buch und blockiert damit den Energiefluss
Habe ein Buch von Cuby gelesen. Irgendwie der übliche Esokram über Selbstheilung und die Rolle des Geistes dabei. Ein Gedanke blieb dennoch bei mir hängen. Die Krankheit deutet auf etwas hin. Für ein bestimmtes Thema, das wir uns präsent machen müssen. Eine Frage die wir uns stellen müssen. Eine Schmerzfrage.
Der Gedanke hat schon was. Ich habe überlegt, was meine Frage gewesen sein könnte. Dabei wurde mir klar, wie sehr sich meine Schmerzenphase auf mein Zusammensein mit N. bezogen hat. All die Jahre vor N. war ich schmerzfrei.
Während meinem Zusammensein mit N. begannen meine Schmerzen. Erst ganz leicht. Dann immer schlimmer. Bis zu meinem Krankenhaus hopping in dem Jahr als N. seine Verantwortung mir gegenüber vergaß. In dem Jahr tauchte C. auf. N. und C. wurden ein Paar. C. hat Schwierigkeiten die Verantwortung, die N. für mich übernimmt, zu akzeptieren.
N. will ein Verhältnis zu C. nicht belasten. Doch N. ist ein Mensch mit Gewissen. Er muss für sich Gründe suchen, die es ihm unmöglich machen seine Verantwortung mir gegenüber auch wahr zu nehmen. Von alldem ahne ich nichts. Vielleicht wollte ich nur nicht ahnen. Ich wollte es nicht hören. Die Distanz zwischen uns schob ich immer auf seinen Prüfungsdruck.
Die Zeichen waren so klar. Wenn ich hingehört hätte, dann hätte ich sie hören müssen. Er macht immer mehr die Augen zu, je schlimmer meine Lage wird. In diesem Ostkrankenhaus in Berlin herrscht noch der alte Wind, auch wenn die Fassade schön neu ist und glänzt. Ich werde ruhig gestellt mit Medikamenten. Die Untersuchungsmethoden sind grauenvoll. Die Assistentinnen erleben meine Not. Es kostete mich später mein ganzes Team. Zuerst bin ich unter Drogen und zu schwach um zu rebellieren.
N. kommt mich abends besuchen. Bei ihm spreche ich mich aus. Das einzige was er dazu sagt: "Mach jetzt nicht wieder eine deiner Ost-West-Geschichten." C. ist Ossi. Aber ich weiss noch gar nicht, dass es C. überhaupt gibt.
Nach meiner Rückstellungsvergewaltigung habe ich einen lichten Moment und verlasse das Krankenhaus. In den nächsten Tagen geht es mir immer schlechter. Ich habe Angst ins Krankenhaus zu gehen. Wenn wunderts nach solchen Erlebnissen. Ich bin gewohnt in solchen Momenten an N. abzugeben. Ihm die Entscheidung zu überlassen. Was für ein Druck für ihn das immer gewesen war, wird mir erst jetzt klar.
Er kommt auf dem Heimweg bei mir vorbei. Er ist ganz kalt und hat seinen Haifischblick aufgesetzt. Immer deine Hysterie, sagt er. Ich habe damit nichts zu tun, sagt der Haifischblick. Er hat so schöne Augen. Warm und weich. Seelenaugen, in denen man lesen kann. Wenn er Haifischaugen hat ist er zu für mich. Unerreichbar. Ein seelenloser kalter Blick. Mach doch was du willst, sagt er. So schnell stirbt es sich nicht, sagt er. Und geht nach Hause.
Zum ersten mal bin ich alleine und muss die Entscheidung alleine treffen, seit 20 Jahren. Ich kann kaum denken vor Schmerzen und habe gerade das Ostkrankenhaustrauma erlebt. Ich entscheide mich fürs Krankenhaus. Die Lunge ist voll Wasser. Es droht eine Lungenembolie. Warum kommen sie erst jetzt sagt der Arzt. Einen Tag später und sie wären tot. Beim lesen einer Auflistung der Medikamente, die ich in dem Ostkrankenhaus schlucken muss, fragt er ungläubig, das haben sie täglich geschluckt?
Ich bin so stolz auf mich. Es war richtig aus dem Ostkrankenhaus zu fliehen. Und es war richtig ins Krankenhaus zu gehen- nicht nur bei Hysterie. Ich bin so stolz auf mich!!!!!!!!! Zum allerersten Mal seit 20 Jahren die erste eigene Entscheidung.
Das ist der Wendepunkt.
Ab jetzt übernehme ich die Verantwortung für mich. Ab jetzt ist der Ast aufsteigend. Im Zentrum meines Lebens wird jetzt die Arbeit am Buch stehen. Ich habe mich von N. befreit. Damit können meine Energien jetzt endgültig in Richtung Buch schreiben und Lama fließen. Treya Tara hatte mir das ja im Laufe der Jahre immer wieder prophezeit. Zum ersten Mal auf dem Bootsteg: Ab jetzt gehst du den Weg alleine.
Was war also mein Thema? Wer nicht hören will muss fühlen. Meine Schmerzen und meine Krankheit mussten bis zur Spitze getrieben werden, damit ich den Fokus nicht mehr vergesse. Ich durfte meine Energien nicht mehr darauf verwenden. Das war die falsche Richtung des Energieflusses. Ich musste erkennen, dass der Energiefluss zum Buch gehen muss, zum Lama, in die Weite.
Es ist erstaunlich, wie sehr der Energiefluss und das körperliche Befinden zusammen hängen. Gerade bei Frauen ist der Energiefluss zusammenhängend in verschiedenen Lebensphasen. Wenn ich mich an meine Frauengruppenarbeit erinnere ist gerade in meinem Alter der Übergang der weiblichen Energien eine Hinwendung zum weit werden. Die große Göttin, wenn es ihren Energiefluss gibt. Hin zur Göttin als: "weise alte Frau".
Dieser Übergang wird im Körper angezeigt durcn den Eintritt in die Menopause.Dieses Gefühl der Energiestromänderung hatte ich ganz stark bei der Trennung von N. 1997. Für mich war die Trennung auch ganz eindeutig das Ende. Der Übergang des Energieflusses in eine andere Richtung.
Mit der Trennung war die Beziehungskistenfalle für mich vorbei. 1996 habe ich Zuflucht genommen. Ab diesem Zeitpunkt flossen meine Energien schon seit langem nicht mehr Richtung Nestbau sondern mehr in die Weite. Ich begriff mich immer mehr als Boddhisatwa, der alle Wesen liebt. Nicht mehr nur auf persönlicher Ebene. Weg von Energien, die nur um meine Beziehung mit N. kreisten.
Ich hatte damals noch im Kopf, das die große Göttin sich in vier verschiedenen Erscheinungen darstellt. Doch damals folgte mein Körper nicht dieser Theorie. Dabei hatte ich doch das Gefühl der Richtungsänderung des Energieflusses. Ich war darum enttäuscht, dass bei mir nicht Klimatereium und Menopause einsetzten.
Das htte ich erwartet und gehofft. Warum folgte der Körper meinem Gefühl nicht? 1997 setzte auch diese dramatische Zuspitzung meiner Schmerzanfälle ein. Noch stand miene Verbindung zu N. im Mittelpunkt meiner Energien. Zwar hatten wir keine Liebesbeziehung mehr, aber trotzdem war ich noch nicht bereit Verantwortung für mich selbst zu übernehmen.
Das änderte sich zwar 2005 aber ich war N. immer noch verbunden. Der Energiefluss in Richtung "Weise, alte Frau" war noch blockiert. Nach diesem dramatischem Ende der letzten Monate trennte sich N. ohne ein Wort von mir. Seit dem arbeitet er nicht mehr bei mir und das Gefühl der Trennung ist bei mir ganz endgültig. Energiemäßig belastet mich N. nicht mehr. Ich werde ihn wiedersehen, oder auch nicht. Das ist für mein Gefühl unwichtig.
Der Richtungswechsel in meinem Energiefluss wird jetzt nicht mehr blockiert. Und mein Körper zeigt auch endlich diesen Wechsel. Weihnachten 2007 stoppte meine Periode. Genau an dem Tag an dem N. ging. Bis jetzt pausiert meine Mens. Mein Körper folgt meinem Gefühl. Ich wäre sehr erleichtert und glücklich wenn es die Menopause wäre. Leider sind die meisten Frauen um mich herum viel zu jung um in alten Frauengruppenweisheiten zu denken. Meine Pflegefachkraft bei AD erkundigt sich immer nach meiner Mens. Dann sagt sie immer etwas wie:"Du musst dir keine Sorgen machen, du bist bestimmt nicht in der Menopause" und guckt ganz mitfühlend.
Alles andere könnte ich einer Frau, die aufgewachsen ist ohne Frauengruppendenken eh nicht begreiflich machen. P.s. Ist Menopause eine tolles Wort? Es kommt doch bestimmt aus nicht buddhistischen Zusammenhängen. Es wird benutzt, um das Ende der weiblichen Fruchtbarkeit zu kennzeichnen.
Aber ein Ende ist ja keine Pause. Für Nicht- Buddhisten wäre also das Wort Ende logisch. Und das Ende der monatlichen Blutung. Menopause finde ich sehr buddhistisch gedacht. Es wird nicht linear gedacht, sondern eher zyklisch. Der Zyklus mehrerer Leben ist im Blickfeld.
Dem Energiefluss im persönlichem Nestbau folgen die Energien, die in Richtung überpersönlich fließen um dann im nächsten Leben wieder gefolgt zu werden von Energien des persönlichen... Dann erst wäre das eine Pause.
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Mittwoch, Februar 06, 2008
Eckhart Tolle
Gestern habe ich das Vorwort vom Buch diktiert. Wiedermal überarbeitet. Juliane lacht und schenkt mir eine DVD von ihm. Oh Gott, denke ich! Handgewebte Weste. V erklemmt ersich auf seinen Stuhl. Eine Eso wie im Buche.
Ich geb's ja zu, ich habe Vorurteile gegen Eso-Gurus. Ein Haufen von plötzlicher spiritueller Erwachungserlebnisse. Statt einen nachgehbaren Weg! Bis jetzt hat er aber noch nichts falsches gesagt. Dabei hab ichs gesucht.
"Weißt du, ob Tolle mal was zu Karma sagt? Weißt du was sein plötzliches spirituelles Erwachungserlebnis war? Bei mir es nämlich eigentlich umgekehrt. Erst die jahrelange Integration einer Methode in den Alltag. Aus Vertrauen auf den Lama. Dann erst das Erwachungserlebnis mit der Dakii, siehe Buch. Das ist auch die eigentlich klasisch buddhistische Herangehensweise. Mehr dann beim Kaffee..."
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Medizinbuddha retreat
Und sie haben es wieder getan... nach all den Jahren. Und besser als damals. Anna-Elizabeth war einverstanden. Da haben sie gestreamt. Nur für mich. Skype - ein Server zum chatten. Zum ersten Mal konnte ich Fragen stellen. Die wurden dann an mich beantwortet, life. Nicht erst nach Wochen. Ich habe richtig mit den Leuten geredet.
Zum ersten Mal wünsche ich mir, auch mit der Sprachbehinderng teachings zu geben. Ich habe gehört, daß Mipham das tut. Seine Frau übersetzt ihn. Wie macht er das wohl bei Fragen und Antworten. Er soll sprachbehindert sein durch einen Schlaganfall. Ich würd ihn gern mal hören.
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Samstag, Dezember 01, 2007
Europa Centrum
(bei euch müsste es jetzt Morgen sein. Bei meinen Ole-Streamings ist auf jeden Fall so die Zeitverschiebung).
Ich habe in den letzten Tagen beschlossen, nach Lindau zu fahren. Lindau am Bodensee im Frühling! Das ist jetzt mein Fluchtpunkt, um den kalten, grauen Winter in Berlin zu überstehen.
Für mich wird das ein großes Ding, denn ich werde zum ersten mal seit dreißig Jahren wieder Zug fahren. Wir werden zu dritt fahren. Die eine Assistentin heißt Mareike. Die war auch schon im Sommer mit beim Zelten, beim Ole-Kurs in Kassel. Die Kleine ist 21. Sie könnte locker meine Tochter sein. Und in Kassel haben die Leute sie auch oft für meine Tochter gehalten. Auf jeden Fall bringt sie mich ganz schön in Schwung. Ihr jugendlicher Leichtsinn ist irgendwie zur Zeit genau richtig für mich. Ich traue mich auf einmal wieder an Dinge heran, die ich für mich schon abgeschrieben hatte. Sie hat halt noch nicht die Erfahrung gemacht, was alles so schief laufen kann. Sie geht darum,...ich suche ein Wort..."leichtfüssig"? an die Dinge heran. Wo ich nur einen Haufen Probleme sehe, räumt sie das einfach aus dem Weg. Klar, das geht schon. Das machen wir schon. Und so langsam brechen dann die alten Verkrustungen bei mir wieder auf. Ich sage dann immer, "na, wir probieren es halt und schauen mal, bis wo wir kommen. Wenn´s nicht klappt, kehren wir wieder um." Das ist für mich eine sehr neue Haltung.
Mareike hat eine "alte Seele". So sagt das ihr Freund. Der ist nämlich mein Jahrgang und Schauspieler. Vermutlich denkst du vermutlich dasselbe, was ich zuerst dachte. Scheiße, voll das Klischee. Alter Mann-junges Mädchen. Aber Mareike ist wirklich anders als die 21-jährigen Kids sonst sind. Christoph, den wir in Lindau besuchen werden, ist auch so einer. Er, fünfzig, Jenny dreißig. Die sind auch schon seit zwölf Jahren ein Paar und am Anfang hat die ganze Familie mit den Augen gerollt. Christoph war ein ziemlicher Hallodri. Keine Beziehung länger als drei Jahre, dreimal verheiratet vor Jenny. Aber Jenny ist toll. Sie weiß ihn zu nehmen, meinen kleinen, süßen Pascha. Sie lässt ihn wie er ist. Versucht erst gar nicht, ihn zu ändern- sie lässt sich aber trotzdem nichts gefallen und hat ihren eigenen Kopf. Christoph ist mein Lieblings-Cousin. Auf der USA-Reise mit Britta haben wir die beiden in den Rocky Mountains besucht. Dann zogen sie um an den Bodensee, nach Bregenz. Zu meinem vierzigsten Geburtstag war ich dort. Damals hab ich von Lindau geträumt. Vorher hatte ich noch nie etwas mit Lindau zu tun. Ich hatte kein Bild von Lindau im Kopf, wusste nur, dass es auch irgendwo am Bodensee liegt. Ich habe Christoph damals beauftrag, Photos von Lindau zu schießen und mir zu schicken. Jenny und Christoph waren also einen Nachmittag da, um Photos zu schießen. An diesem Nachmittag haben sie sich in die Stadt Lindau verliebt. Einen Monat später haben sie sich in Lindau ein Haus gekauft. Seitdem träume ich von Lindau am Schwäbischen Meer. (Christoph kommt übrigens aus Freiburg). Als Kind habe ich ihn oft besucht. Bestimmt seid ihr euch in Freiburg, ohne euch zu kennen, mal über den Weg gelaufen ;-). Jetzt fahre ich also nach dreißig Jahren mal wieder mit dem Zug. Mareike hat mich dazu überredet. Ich habe gezittert vor der Bahnhofsmission. Die mussten nämlich früher den Rollis helfen. Das waren lauter alte Omas und alles ging schief. Aber Mareike sagt, nach dreißig Jahren hat sich der Service der Bahn etwas verbessert. Darum schauen wir jetzt mal, wie weit wir kommen, und ich habe jetzt einen Fluchtpunkt, um die graue Zeit und die furchtbaren Feiertage zu überstehen.
copyright*piri schmidt
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Mittwoch, Oktober 24, 2007
Mein schönstes Geburtstagsgeschenk
Über alten Erinnerungen wird nicht mehr der Zugang verwehrt
Erinnerung kehrt zurück
Vergangenheit erscheint mir am Stück
schnell sperr ich sie wieder in ihren vergessenen Ort
am Morgen dann gehst du fort ohne ein Wort
und dann verwehr` ich mir nicht in alte Zeiten zu sehen/
doch spätestens wenn der Morgen graut werden die Schlafträume wieder in die Jetzt-Wirklichkeit getaucht/
Und am Morgen gehst du fort ohne ein Wort/
was willst du dir vergeben mit dieser Teilnahmslosigkeit/
ich weiss doch, dass du weisst, dass ich weiss dass du weisst.../
Kindereien/
Doch nicht wie üblich in diesen Momenten zerfliesse ich in einem Meer von Tränen/
will nicht mehr Stichwortgeber sein- die letzten Schritte musst du alleine tun/
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Du bist wie die Wintersonne
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Montag, Oktober 22, 2007
Gesellschaftsdruck
Freiheit ist nicht, wenn man tun kann, was man will, sondern
wenn man nicht tun kann, was man nicht will.
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Samstag, Oktober 20, 2007
Wenn ein Krüppel dich betört
Sarah
Wenn eines Tags der Regen brennt,
und der Schnee die Sonne schwemmt,
dann hörst du wie der Stumme spricht,
wenn der Blinde sieht,
und der Lahme flieht,
dann stehst du vor dem Gericht,
und dann mein Täubchen wirst du sehen,
daß alles so begann,
wie der Heilige Alte gab es zu verstehen,
deine Liebe zu einem Mann.
Sarah, Gott verzeih dir deine Schönheit
Sarah, mir scheint es wie Verlogenheit
Sarah, entlock dir ein paar Tränen,
die nach ehrlichem Weinen sich ersehnen.
Wenn der Soldat sich erschlägt
und die Kirche Feuer legt,
dann siehst du wie die Blume träumt,
wenn ein Krüppel dich betört
und der Taube dich erhört,
dann siehst du wie ein Falter weint,
und dann mein Engel nimm den Klunker,
kauf dir ein neues Herz,
leg es ein in deinen menschlichen Bunker
und warte auf den schleichenden Schmerz
Sarah, wo bleibt die goldenen Larve
Sarah, wo bleibt dein Teufel mit der Harfe
Sarah, ich schnitz dir einen Pferdefuß
damit du nicht mehr laufen mußt
Wenn ein Irrer dich anlacht
und dein Pulsschlag Pause macht,
dann merkst du wie die Jugend schnell verfliegt,
wenn ein Pfaff die Augen rollt,
und ein Kind im Käfig tollt,
dann siehst du, daß das Glück auch lügt,
dann endlich siehst du dich im Spiegel
deiner einfallsreichen Welt,
die dir nur einen goldenen Riegel
vor deine Seele stellt.
Sarah, dann stehst du vor den Toren
Sarah, die mit offenen Ohren
Sarah, dich vom hohen Roß entheben
Sarah, dann wirst du leben
copyright*klaus hoffmann
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Freitag, Oktober 19, 2007
Klaus Hoffmann ist gehörlos herausgefordert
Ich gehe zu Klaus Hoffmann!
Nach 25 Jahren wiedermal live. Verdammt lange her! Und ich werde bestimmt das ganze Konzert durchheulen und in nostalgischen Wogen schwelgen. Alles Jugenderinnerungen. Die frühen Heidelberger Jahre. Das erste Mal sah ich ihn in "Die neuen Leiden des jungen W.". Ein junger blondgelockter Siegfrid. So gar nicht mein Typ. Aber immerhin Revoluzzer. Ab da sind wir zusammen alt geworden. Und ich blieb ihm auch bei seinem Schwenk aufs Musikalische treu.
Und Mut hat er ja immer noch. Ich denke an sein erstes Konzert in Heidelberg. Ein Saal mit vielen Rera-Freaks. Hoffmann singt "Hannah". Da traut er sich zu singen, dass die durchgeknallte Hannah lebensunwert sei. Er hätte wissen müssen was ihm blüht. Das Schlüsselreizwort "lebensunwert" für eine Horde der krüppelbewegten politischer Freaks. Nichts Schlimmeres hätte er tun können, als dieses Nazinormiwort. Es hagelt Proteste. Auch von mir.
Aber wir haben gewonnen. Hoffmann entschuldigt sich. Singt das Lied nochmal von vorne. Diesmal singt er: "gesellschaftsfähig bist du nicht." Die Freaks sind besänftigt.
Seit 25 Jahren schleppe ich diesen Triumph mit mir herum. Und sie bewegt sich doch. Protest kann etwas verändern.
Ich geh mit Mareike zu diesem Konzert. Ich glaube, aus der aktuellen Generation ist sie die einzige die ihn kennt. Am 2. November gehn wir rein. Er singt Jacques Brel. Mareike sagt, Hoffmann singt heutzutage einen Kompromiss über "Hannah". "Sie sagen, lebensfähig bist du nicht".
-Was sagt uns das über die Wirkungsmöglichkeit von Protest?
Naja, die Seifenblase platzt. Trotzdem lieb ich ihn. Fast so sehr wie Harrison Ford. Schon eher mein Typ. Star Wars - ich bin hald aufgewachsen mit dem Mist. Und die Hoffmann-Lieder hab ich jetzt alle im Kopf. Ich erinnere mich an einen Liedfetzen. Vor der Trennung hatte ich den wochenlang im Kopf. Eine Vorahnung? - Jedenfalls ahnte ich da noch nichts. Vielleicht nur nicht bewusst. Im Rückblick habe ich das öfter. Lieder im Kopf, bevor ich bewusst erlebe was passiert.
"Wenn ein Krüppel dich betört, und ein Pfaff dir Treue schwört - dann weißt du dass das Glück auch lügt. Dann mein Engel wirst du sehen wie alles begann." Ich tippe mal auf Brel. Hoffentlich höre ich den Fetzen raus. Die anderen Lieder hab ich auch im Kopf. Auch die "Blinde Katharina" und der Satz der mich seit 25 Jahren nervt. "Blinde sind wie Kinder, deren Herzen man zerbricht." Oh Mann- everybody is perfect, just as it is. Fast so schlimm wie "wenn diese Frauen wieder alt ausschauen, dann bleiben wir nicht mehr da, dann betrachte sie nicht mit deinem Herzen, sondern kalt" . - Oh Mann, man sieht doch nur mit dem Herzen gut, gell? Bei ihm prasselten meine Reizwörter nur so runter. Eigentlich waren das meine Schlüsselreize, um jemand nicht zu mögen.
Normale Sehkraft - eingeschränkte Sehkraft - blind/ist doch logisch, Verlust des Sinnesorgans Auge.
Normales Gehör - schwerhörig - taub/ist doch logisch, oder? Verlust des Sinnesorgans Ohr.
Normale Sprache - sprachbehindert - stumm/ist doch logisch, oder? Verlust des Sprachorgans.
Eine Assistentin von mir lernt Gebärden. Ich frage sie aus. Auch über ihre Komillitonen. "Sind da auch Stumme dabei?" Sie rügt mich. Das ist politisch nicht korrekt. Stumm sagt man heute nicht mehr. Die Leute sind Gehörlos. - Und das mir.
Aber ich bin verwirrt. Gebärden ist doch eine Sprache. Also bezieht sich doch Gebärdensprache-Lernen aufs Sprechen und nicht aufs Gehör. Warum sind stumme Leute dann gehörlos? Und überhaupt... Wenn wir schon politisch korrekt werden: der politisch korrekte Begriff für körperbehindert ist physically challenged. Und was wären dann Stumme bzw. Gehörlose? "By ear challenged"? Or what?
Wie auch immer empfinde ich als sprachbehinderte Frau den Begriff physically challenged als diskriminierend. Wenn ich statt "ich bin sprachbehindert" jedesmal sagen müsste "ich bin durch meine Sprache körperlich herausgefordert" würde ich durchdrehn. Und verstehen würde mich eh keiner.
Nach 25 Jahren, davon 15 als Schülerin von Ole, muss ich sagen, dass mir die politisch unkorrekte Variante inzwischen näher ist. Schlüsselwörter sind Schlüsselwörter sind Schlüsselwörter - c'est ca. Inzwischen finde ich Gefallen an politisch Unkorrektem. Am schönsten ist es, junge Assistentinnen zu schockieren, die gerade aus dem Kurs kommen. "Und du fütterst mich dann mit dem Löffel". Das heißt doch nicht füttern, das heißt "das Abendessen reichen". Scheiße! Warum denkt denn niemand daran, was das für ein Zungenbrecher für mich ist.
"Füttern" kommt eben relaxter als zu der Assistentin zu sagen "und nachher bist du mit dem Löffel physisch herausgefordert"...
copyright*piri schmidt
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Sonntag, Oktober 14, 2007
es gibt so Momente
da bin ich ihm ganz nah! Da weiß ich wir sind zur selben Zeit am selben Ort.
Unser Geist verschmilzt und wir sind eins- so ein verdammtes Klischee! Aber so ist´s.
Das muss Liebe sein.
Im Verbundensein mit ihm kann ich den Dzogchen-Zustand halten. Mühelos. Da sind dann keine Gedanken mehr an ihn, sondern nur die Präsenz im Klaren Licht. Fast kommt er mir vor wie ein Symbol. So wie das Weiße A.
Kann das sein? Ich sollte mal einen Lehrer fragen! Ist Liebe eine Möglichkeit, den Dzogchen-Zustand zu erlangen? Oder spielt nur das Ego ein Spielchen mit mir? Ist die Präsenz, die ich da fühle dieselbe Präsenz wie im Dzochen-Zustand bei der Verschmelzung von Geist zu Geist?
Kann Liebe genauso dahin führen wie das Singen von A?
copyright* Piri Schmidt
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Schwarze Krone
Ich werde meinen Altar umbauen. Seid ich Schülerin von Namkhai Norbu bin versuche ich meinen Altar immer so zu gestalten, dass möglichst wenige Gegenstände einen Bezug zu einer betsimmten Person haben.
Über allem einen Thanka mit dem weissen A als Symbol für den Geist. Es gibt nichts ausser Geist.
Außerdem ist er irgendwie dann doch sehr formhaft geworden. - Sehr frauenspezifisch formhaft! Ein kleiner Thanka der Weißen Tara mit dem Bild von der Einweihung, die Karmapa den Geist gegeben hat.
Zwei Figuren die ich über alles liebe. Sie sind beide wunderhübsch. Jede Figur verkörpert den Aspekt den sie darstellt in der allerschönsten, feinsten Fertigung die ich je gesehen habe. Über diese Kostbarkeiten bin ich irgenwie und irgendwann gestolpert.
Eine Figur der Grünen Tara. Sie war meine erste Manifestation des Raumes. Und für mich ist sie Verkörperung meiner Freundin Treya-Tara! Mit ihr habe ich sogar geredet und sie auf eine weite Reise zum Segnen zu Karmapa nach Indien geschickt. Damals war er ein Teenager.
Und dann natürlich eine Figur von der Weisheits-Dakini von meinem zweiten Powa mit einem dicken live-Segen vom Karmapa. Sie ist die tanzende Dakini aus meinem Buch. Sie ist immer da. Sie erfüllt das ganze Zimmer mit Kraft und erinnert mich ständig daran, dass ich Klares Licht bin.
Meinen kleinen Berg hatte ich aber weggestellt. Zu massiv. Zu männlich-statisch. Zu machtvoll und zu sehr personenbezogen. Jedesmal der Stich ins Herz, dass ich nicht bei Karmapa sein kann. Darum habe ich diese Figur in meinem "personenbezogenen" Regal evakuiert. Ganz aus meinen Augen verbannen wollte ich ihn nicht.
Und der hat eine Krone auf. Natürlich kenne ich die Story. Unzählige Male habe ich sie mir in meinen Meditationen vergegenwärtigt. - Trotz allem bin ich auch irgendwo 68-er Kind. Figuren mit Kronen sind mir suspekt, auch wenn sie eigentlich keine Kronen sind. Das ist hald unbewusst!
Seit einiger zeit rezitiere ich jeden Montag nach der Medi auf den 16. Karmapa das Vajralied. Der Text ist Dakini-Sprache. Hannah starb in diesem Jahr. Ich war immer ein Mama-Kind. Sie war auch eine von meinen Taras. Sie war die direkte Nachfolgerin von Treya-Tara. Eine Grüne Tara zum anfassen. Sie hat mir den Weg gewiesen. Hannah hatte einen besonderen Bezug zur Weißen Tara. Dieser Sommer in Kassel stand auch unter der Erinnerung an Hannah. Karmapa gab in diesem Sinne die Einweihung auf die Weiße Tara. Er verband mich mit der Kraft der Weißen Tara. Sie ist gleichbedeutend mit der Kraft von Hannah.
Jetzt las ich das letzte Interview mit Hannah. Sie sprach über Dakinis. Auch über deren Sprache. Der quasi ein Code ist. Nicht begrifflich sondern nur ganzheitlich zu verstehen. So hat sie hat mich erneut verbunden. Ich begann mich zu erinnern, dass sie jeden Tag einmal dieses Lied atmet und was ich dabei fühle.
Nach der Medi, wenn alle die Gompa verlassen haben, stelle ich mich nochmal vor den Altar. Jetzt bin ich keinem im Bild und traue mich darum näher heranzurücken. Tatsächlich empfinde ich so nah am Altar eine größere Kraft als ganz hinten. Dabei bin ich beim Rezitieren des Varja-Liedes im Dzogchenzustand. Ich bin im Klaren Licht und sehe den Altar eigentlich gar nicht, obwohl ich ihn eigentlich doch sehe. Denn ich rezitiere mit offenen Augen.
Im berliner Zentrum hängt über dem Altar ein großes Bild des 16. Karmapa. Dort auf dem Bild hat er exakt dieselbe Haltung wie auch bei meiner Figur. Die Hand an der Schwarzen Krone. Das Bild ist fast lebensgroß. Und so nah beim Abbild der Schwarzen Krone spüre ich auf einmal ihre Kraft. Auf einmal ist die Krone keine Krone mehr, sondern ein Geschenk, das er einst von Dakinis erhielt. Ich verstehe gar nicht, wie ich sie zuvor einmal auf eine andere Weise betrachten konnte.
Auf einmal ist sie wirklich ein Kraftfeld. Ich verstehe!!! Und fühle, dass sie ein Kraftfeld ist, dass sie die tiefsten Zustände der Meditation in mir erwecken kann. Genau in denselben Zustand des Klaren Lichts, in dem ich auch beim Singen des Varja-Liedes bin. Mühelos kann ich den Dzogchenzustand halten, wenn ich ihre Gegenwart spüre. Und sie sehe und doch nicht sehe. Jedesmal fällt es mir schwer mich aus ihrer Präsenz loszureißen.
Ich werde meine Figur wieder auf den Altar stellen. Wie das Weiße A symbolisiert und erweckt sie den Dzogchenzustand.
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Freitag, Oktober 05, 2007
la la la was haben wir gelacht damals hinterm Mond
B
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Mittwoch, Oktober 03, 2007
Intuition
teil 3 der kasseltriologie die reise stand fest. meine dakineis stand fest. alles passte so wunderbar zusammen. sogar die einweihung auf die Weisetagen stand fest. und irgenwie og mich mein gefühl zu ihr hin.
dann gerät mein herz völlig aus dem takt. mein arzt pledierte auf die einfügung eines neuen medikamentes. es lies mir die wahl. sanfte einstellung auf das medikament zuhause, beim hausarzt . oder eine crash-einstellung innerhalb einer woche. ich entschied mich für die crash-einstellung im krankenhaus. ich wei noch wie die assistentin gegenüber sitze mich ungläubig ansah, als ich meine entscheidung verkündete, denn sie musste dem arzt das Ja übersetzten. sie kannte meine ablehnung gegenüber krankenhäuser. sie konnte kaum glauben, das ich mich tatsächlich für das krankenhaus entschieden habe udn sie sich nicht verhört hatte.
sie hat sich nicht verhört doch sie hatte sich nicht verhört. ich konnte selbst kaum glauben was ich da sagte. aber in diesem moment hatte ich rein intuitiv entschieden. im krankenhaus habe ich dann als erstes das bild von der weistara aufgehängt. sie war mir so sehr present. ich fühlte mich die ganze zeit in ihrem kraftfeld. bei jeder blutabnahme sprach ich mantras von der weisen tara. blutabnahmen bei mir sind immer schmerzhaft und kompliziert. diesmal waren sogar die blutabnahmen easy. immer noch schnerzhaft. aber ich konte den schmerz von aussen betrachten. meine verbindung zu ihr wurde immer stärker. ich war sicher das die einstellung auf das neue medikament ein erfolg sein wird.
doch es war kein erfolg. der herzrythmus war immer noch viel zu schnell und schlug so schenll wie beim dauerlauf. mein arzt hatte angst das es das auf dauer nicht schafft und ich kollabieren würde. er empfahl eine erneute herzoperation.
also liefen die vorbereitungen an. voruntersuchungen. vorgespräche. organiesieren meiner persönlichen assistenz im krankenhaus. und dabei mein gefühl, das immer stärkere "nein" sagte zu dieser op. der doktor versuchte zu beruhigen.ein reiner rutineeingrif. das würde hier täglich gemacht. eines nachmittags wurden mir die ganzen absprachen und die ganzen vorbeireitungen und der papierkram zuviel. für eine sache die ich gefühlsmäßig gar nicht wollte obwohl der krankenwagen für den nächsten tag bestellt war obwohl mein einzelzimmer nach langen anfragen bereitstand entschied ich mich die operation abzusagen.
kassel wollte ich nicht gefährden. ich fühlte einfach das ich diese einweihung für mein gesund werden brauchte. die op´s zu diesem zeitpunkt hätte meine fahrt nach kassel gefährdet. es war wirklich ganz klar das ich aber fahren musste. ich schrieb dem arzt eine email das ich die operation nicht mehr haben will. zumindest nicht vor kassel. ich wollte es später nachholen.
kaum zuhause schrieb ich ole. ich fragte mich ob ich richtig gehandelt hätte? aber ich wünschte mich so sehr kassel! ole antwortete, das ich zu kassel einfach dazu gehöre und er sich wünschte das ich dabei bin. anyway- ich nahm das als bestätigung für meine entscheidung.
wieder zuhause wurde mir in den nächsten tagen klar das die einweihung auf makala nicht stattfinden würde. stattdessen nur die einweihung auf die weise tara. zum teil freute ich mich darüber. das die energien würden nicht mehr von weisen tara abgelenkt. andererseits hatte ich ein bisschen angst wie die freie zeit zu füllen wäre und ob ich denn dann meinen mädels genug bieten könnte.
also überlegte ich mir, wie ich die freizeit füllen könnte. ich kam auf den geanken, es sei wieder mal an der zeit für ein interview mit ole. aber eigentlich hatte ich keine fragen mehr an ihn. mein weg war vollkommen klar. da fehlt nur noch das tun :-) das einzige was mich noch interessieren würde wäre diese sache mit der intuition. woher weiß man das es eine echte und richtige intuition war? und der konkrete bezug auf meine op ? wie wusste ich ob mein gefühl die richtige entscheidung gettroffen hat, vielleicht war ja die entscheidung auch bloß hochkommende angst, oder meine übliche panik vor op´s? ich war mir nur sicher das es irgend etwas anderes war.
das gefühl das kassel klappen würde wurde in den nächsten tagenbei mir einfach zur gewissheit. die vorfreude wuchs. und eigentlich war ich sicher, das ich richtig entschieden hatte. die aussicht auf ein interview war aber ganz nett. darum emailte ich caty sie sollte einen interviewtermin mit ole arrangieren.
dann fuhren wir endlich endlich los richtung kassel. den rest von kassel habe ich ja schon in den beiden vorherigen mails erzählt. die ganze zeit war soviel los das wir kaum eine freie minute hatten. die zeit war so dicht wie immer in kassel. . . es war gut das ich noch ein letztes mal dabei war. es war nicht nur ein abschied von kassel, sondern auch ein abschied von hanna. eine weltweite meditation wurde ihr zum gedenken abgehalten. meditiert wurde auf die weise tara. und erst dadurch das es in aller munde war, begriff ich wie verbunden hanna der weisen tara war. treya war dolma. hanna war dolma. und nun war ich auch ein dolma. ich fühlte mich den beiden ganz nah.
zwischendurch war ich mal traurig, wegen dem geplatzten interview-termin. aber es war mir nicht dringend genug um nach zuhaken. caty hatte meine email nicht bekommen oder aus irgendwelchen gründen nicht beantwortet. ich war lange genug dabei, um darauf zu vetrauen, das das schon seinen sinn haben wird. intuitiv fühlte ich das.
zum abschied ereignetet sich noch etwas wunderbares. bei der letzten raucherpause vor dem aufbruch stand auf einmal lena hinter mir. 7 jahre zuvor hatte ich den gau für dennis füllen lassen. wenige tage späterwar er tot. und dann stand ausgerechnet lena da. die so viel mit der ganzen teppichgeschichte zutun hatte. in diesem moment war dennis ganz present. eigentlich ist er ja nach 7 jahren immer noch dauerpresent. aber diesmal war er halt presenter als present.
in berlin ging der alltag wieder los. meine routine untersuchungen. die op stand ja immer noch an. doch der nächste arzttermin kam. ich hatte einen ganzen stapel mit fragen vorbereitet. es war schwer gewesen diesen termin überhaupt war zunehmen. der reihe wurden 2 von meinen assistenten krank die ich vorher so gründlich auf die übersetzung vorbereitet hatte .schließlich fand ich doch noch einen bereitschaftshelfer. die kangyüfrau von der anderen seite.
als wir im sprechzimmer saßen kam der arzt herein. als wäre unser bomberdamount beginnen wollen, stoppt er uns. nicht so schnell, sagte er. die auswertung bei der letzten ekg und ultraschall ziegten ganz normale werte. meine herz schlägt wieder im takt. ich beglückwünsche sie, sagt er. da hatten sie wohl die richtige intuition sagt der arzt. die op brauchen sie nicht mehr.
der interview termin bei ole zu meinen intuitionsfragen fiel bestimmt aus, weil ich jetzt inzwischen soweit bin die antwort, ohne einen äusseren leere zu wissen. es war auch die bestätigung dafür, das ich bei meinem gefühl und meiner intuition trauen kann. ich weiß einfach wann meine intuition richtig ist. ich sollte lernen auf sie zu vertrauen.
> alle unsere handlungen und entscheidungen kommen unbewusst zustande.
> erfahrungen, stimmungen, erwartungen, ängste ... spielen ein rolle.
> rationalisierung ist der nachträgliche versuch die subjektivität von diesen
> entscheidungen oder gedanken objektivierbar zu machen. das heißt erkläbar
> und nachvollziehbar für alle. das geht aber nicht ! das ist ein trugschluß !
> es gibt keine objektivität ! das wenn das schön wär, weil dadurch vieles
> leichter würde.
> die einzige möglichkeit die stimmigkeit von gedanken oder entscheidungen zu
> erfassen ist die intuition.
> wenn man eine entscheidung trifft, und man handelt sofort auf grundlage
> dieser entscheidung , dann war das intuition. also in sich stimmig. wenn die
> entscheidung nicht sofort zu einer handlung führt ist es der versuch zu
> rationalisieren.
> wir sollten lernen dem raum zu vertrauen und damit unsere intuitionen. das
> ist dann der freie fall. da wir aber in unserer begrenzten wirklichkeit
> leben, kriegen wir dsa nicht immer hin.
> aber das heißt nicht das wir es nicht könnten sondern nur das unsere ängste
> uns dazu unfähig machen.
>
> piri
>>
>
> >
>
>> >>
>>
>> Well, we don't know if it's intuition before we act. The ultimate will
>> always be to do what is in front of our nose. To act in the now and here.
>> Trust space without being careless. We also have to realize that we
>> operate within a certain reality and therefore have to conform to certain
>> parameters.
>>
>> It's all an art of what's possible,.
>>
>> Enjoy,
>> Jesper
>>
>>>>>
>>>
>>> >>>
>>>
>>> Hello,
>>>
>>> I will see if I can find True's e-mail address.
>>>
>>> I know that Hannah once was asked your second question: About
>>> Intuition. Her answer was very simple. If you act on it, it's
>>> intuition. If you don't act the moment the "intuition" appears, it's
>>> not. In that case it will be after rationalization.
>>
>
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Weiße Tara überall
Sie ist eine schöne, alte Frau. Und bestimmt ist sie furchtbar weise. Sie ist immer freundlich und lacht ganz viel. Wir kennen uns aus dem buddhistischen Zentrum in Berlin.
H. ist eine gute Bekannte von mir seit fast 10 Jahren. Eigentlich ist sie nur eine flüchtige Bekannte. Mehr als ein paar Worte haben wir nie gewechselt.
Im Zentrum habe ich einigen Leuten erzählt, dass es mir wegen der Herzgeschichte nicht so gut geht. Ich plane, zur Umstellung auf ein neues Herzmedikament ins Krankenhaus zu gehen.
H. hat das irgendwie mitbekommen. Nach der Medi kommt sie auf mich zu, schenkt mir ein Bild und sagt, dass das vermutlich vom 16. Karmapa sei. Sie habe es gefunden bei einem Schüler von Karmapa Taye Doje, der ja unser richtiger Karmapa sei. Vermutlich gehört das Bild also auf unsere Seite. Es zeigt die weißeTara, von ihm selbst gemalt. Noch eine Drölma, denke ich, und Tara, die grüne Drölma, und Treya Tara, die Taoh Drölma auch, sind wieder ganz nah.
Im ersten Moment weiß ich nicht so recht, ob mir das Bild gefällt. Es zeigt eine sehr westliche, weiße Tara und geht mir wohl doch etwas zu sehr in Richtung Barbie- Puppe.
Aber auf den zweiten Blick gefällt mir das Bild dann doch. Von dem Bild geht eine Kraft aus. Sie ist mit viel Liebe gemalt, und immerhin ist sie vom 16. Karmapa.
Die weiße Tara ist ein Aspekt des Mitgefühls, der große Sensibilität ausstrahlt. Sie verbindet uns aber auch mit Heilungsenergien. Ihre Anrufung verspricht Hilfe, besonders bei Gesundheitsfragen.
Im Krankenhaus war dieses Bild dabei. Es hat mir so sehr geholfen.
Bei jeder Blutabnahme habe ich ein Mantra rezitiert und dadurch konnte ich Schmerzen loslassen.
Wieder zuhause habe ich das Bild sofort über meinen Altar gehängt. Am nächsten Morgen kommt Christiane zur Arbeit. Sie ist auch Kagyüpa, aber von der anderen Seite und folgt dem "falschen" Karmapa Ugyen Trinley. Niemand ist mir in buddhistischen Dingen näher als Christiane, bis eben auf diese eine dumme Sache, die wir beide halt total ausklammern und umkurven. Als sie das Bild bei mir sieht, traut sie ihren Augen nicht. Das Bild ist ziemlich klein, darum geht sie an meinen Altar, dass sie fast mit der Nase drauf stößt. Dann drückt sie als Erklärung hervor "was?wie?woher?... und warum hängt das bei Dir? Das Bild hängt nämlich auch bei mir. Es ist von meinem Karmapa."
Ich schlucke zwar, und erzähle dann meine Anfangsgeschichte des Bildes, dann vergleichen wir unsre Stories. Beide sind wir natürlich überzeugt, dass unsere Geschichte stimmt. Irgendwann wird mir das zu blöd und sage: "Du bist auf jeden Fall aus dem Schneider, auch wenn meine Geschichte stimmt. Den 16. darfst du ja haben", und grinse. "Das Problem habe ich dann", lache ich. Und genau das hatte ich dann auch. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, "ärgern würde es mich ja doch, wenn es von ihrem Karmapa wäre".
Dabei wähnte ich mich schon fast über dieses leidige Thema hinweg. Vielleicht war ja der Karmapa auch nicht soviel mehr als der Hundezahn, der für eine Reliquie des Buddha gehalten wird. Vielleicht war das Ganze nur eine Inszenierung des Großen 16., um seinen Schülern die Möglichkeit der Erfahrung der höchsten Wahrheit zu geben.
Das Zwinkern in seinen Augen. Ich sehe, wie er sich brüllend vor Lachen auf die Schenkel klopft. Jeder soll den Lehrer wählen, der ihn am meisten inspiriert- ohne zu unterteilen in richtig und falsch.
Aber es interessiert mich ja noch, von wem nun dieses verdammte Bild ist. Eine Nacht im Internet, kriminologische Spurensuche. Vergleich der Signaturen mit der Lupe. Und als Ergebnis vermutlich doch die für mich falsche Seite und für Christiane richtige Seite!
Vermutlich also doch von Ugyen Trinley.
Über meinem Altar hängt aber nunmal dieses Bild des anderen. Auf einmal finde ich es doch nicht mehr aufhängenswert. Irgendwie ja doch ein geschmackloser Barbie-Puppen-Verschnitt. Ich komme mir blöd vor. Es war doch dieses Bild, das mir sehr im Krankenhaus geholfen hat. Aber ist es nur wertvoll, wenn es tatsächlich vom meiner Seite ist?
Ist es auf einmal nicht mehr wertvoll, wenn es Ugyen Trinley gemalt hat? Das wäre doch ein bißchen sehr kleingeistig...
Es geht mir nicht aus dem Kopf: fast 15 Jahre Entwicklung bei Christiane und bei mir führen uns dazu, dass bei uns beiden dasselbe Bild der weißen Tara hängt, nur halt, dass wir zu verschiedenen Lagern gehören.
Ich überlege mir immer öfter, ob diese ganze Karmapa- Kontroverse nicht der Übertragung der Weisheit, der Wahrheiten von Buddha vielmehr geschadet hat, als nun die Enttarnung des Berügers.
Vielleicht sollte man sich einfach für jedes Wesen freuen, das durch seinen Karmapa (wer auch immer) den Weg zum Buddhismus gefunden hat.
Dieser Gedanke liess mich nicht mehr los und irgendwann beschloss ich, Karmapa deshalb zu schreiben. Bestimmt stellten jeden Tag Tausend Leute Karmapa dieselbe Frage. Natürlich wusste ich, dass ich nicht grade die auserwählte sein würde, der Karmapa diese Frage beantwortet. Aber Karmapa hatte gerade seine eigne www-Seite eingerichtet. Unter der Rubrik "sent a message to" war eine Adresse angegeben. Gut, dachte ich mir, wenn die Adressen angeben, dann müsste er auch damit rechnen, dass man ihm schreibt. Und ich schrieb im Juno, weil ich glaube, dass gewisse Dinge einfach mal gesagt werden müssen, auch wenn man keine Antwort erwarten darf.
Parallel zu diesem Brief entwickelte sich das kleine Drama, das unten zu lesen ist. Damit war ich voll beschäftigt. Die weiße Tara und die Karmapa- Kontroverse waren nicht präsent. Erst war ich ja guter Hoffnung, diesmal zu Karmapa fahren zu können, weil sich überraschenderweise das Bauchweh von C. gebessert hatte. Dann waren sie auf einmal doch wieder da, und es sah so aus, als ob sich alle Reisepläne zerschlagen würden. Und dann... mit einem Mal war einfach wieder alles klar. Ich wußte, alles würde klappen. Es war dasselbe Gefühl, das ich im Karmapa-Jahr 2000 geerbt hatte. Das ich nie wieder seitdem hatte. Ich hatte mich so sehr danach gesehnt und glaubte schon, nie wieder dieses Gefühl haben zu können.Ich argwöhnte schon, dass ich mir dieses Gefühl nur eingebildetet hatte.Nun war es wieder da. Das Kraftfeld von Karmapa zog. Ich war ganz sicher und konnte mich fallen lassen.
Und wow. Drei Einweihungen an diesem Wochenende. Der Abschied von Kassel. Ab 08 sollte der Sommerkurs im Europazentrum stattfinden. Ole hatte mir gewünscht, dass es klappt, weil "du einfach dazu gehörst". Bei diesen Worten merkte ich wie sehr ich mit Kassel verbunden war. Hier hatte meine buddhistische Karriere begonnen. Ich denke Kassel waren die glücklichsten Tage in meinem Leben. Und ich möchte nicht mehr dahin zurück wo ich vor zehn Jahren war. Beweis dafür, wieviel bereits geschehen war. Ich musste dabei sein, kein wunder dass das Kraftfeld diesmal zog.
Und dann die Krönung. Die Mahakala-Einweihung. Hinter dieser Einweihung sind seit ihrer ersten Stunde sämtliche Kagyü-Buddhisten her, zumindest die von meiner Seite. Es stand zwar noch nicht genau fest, welche Einweihung gegeben werden sollte. Aber Mahakala musste einfach gegeben werden. Es passte doch alles. 10 Jahre Kassel. Karmapas Kraftfeld war präsent. Es musste einfach Mahakala werden. Ich war glücklich. Das würde bestimmt meine einzige Gelegenheit in dieser Runde sein diese Einweihung nochmal zu kriegen.
Dann las ich, dass auch eine Einweihung auf die Weisse Tara gegeben würde. Mensch war das toll. Mahakala und Weisse Tara auf einen Schlag. Gerade im Moment hatte ich so eine starke Verbindung zur Weissen Tara. Trotzdem schlug natürlich die Erwartung einer Mahakala-Einweihung alles andere. Am nächsten Abend erzählte ich freudestrahlend Christiane von meiner Erwartung dieses grossen Glückes.
Aber verdammt, Christiane ist ja auf der falschen Seite. Ich glaube, meine grosse Mahakala-Euphorie konnte sie nicht recht nachvollziehen. Ich versuchte trotzdem sie an meinem grossen Glück teilhaben zu lassen und probierte eine Erklärung. Mensch, Mahakala! Die will doch jeder haben! Ich spüre zwar auch keine grosse Verbindung zur Mahakala. Aber immerhin ist er ja der Schützer der Linie.
Ich konnte nicht glauben, dass ich das gesagt hatte!-Aber ich wusste, dass ich da eine Wahrheit ausgesprochen hatte. Meine wirkliche Wahrheit. Eigentlich habe ich überhaupt keinen Grund diese Einweihung so sehr zu wollen, ausser deshalb, weil man das eben so haben musste.
Verdammt, Piri, hast du es immer noch nicht kapiert?- Deine Lieblingsfalle...immer noch! Aber es stimmt einfach, zu Mahakala sehe ich keine besondere Verbindung. Nun war es mir,vor mir, beinahe peinlich die Mahakala-Einweihung so sehr zu wollen.
War all dies nicht viel eher ein Grund dafür, zu wollen das Karmapa mich in den Kraftkreis der Weissen Tara führt. Mehr als eine Mahakala-Einweihung, nur weil die jeder haben wollte.
Von diesem Augenblick an freute ich mich mehr meine Verbindung zur Weissen Tara durch Karmapa zu bekommen.
Und dann ging es wirklich los nach Kassel. Selten wurde mir so deutlich, wie sehr Ende und Neubeginn zusammen hängen. Kassel war eine Abschiedsfahrt. Das letzte Mal Kagyus in Immenhausen. Das Jahr in dem Hannah gestorben war. Die letzte große Fahrt mit meinem Bus. Der Abschied, der mich in diesem Sommer immer begleitet hat. Der Abschied von N. und von den letzten 20 Jahren.
la la la Wie hört des auf, wie mog des weiter gehen? Aber das Ganze machte mich auch sehr mutig. Jetzt konnte ich sicher sein, dass der freie Fall immer abgepolstert ist. Denn es ging immer weiter und ich ging besser weiter als zuvor.
Ich habe ein tolles Team. Und an jeder Ecke fieberte man dem Europazentrum entgegen. Ich habe das Gefühl, dass ich an keinem Ort der Welt je wieder auch Denis so nah sein würde wie hier. Fast auf den Tag genau 7 Jahre nach seinem Tod war er die ganze Zeit präsent. Hannah war gegangen, auch ihr würde ich nie wieder so nah sein wie hier. Erst hier wurde mir klar wie stark die Verbindung von Hannah mit der weißen Tara gewesen war.
Im Vorfeld für die Einweihung wollte ich ein kleines Bild von der weißen Tara kaufen. Doch im Laden gab es keins. Irgendjemand sagte mir aber auf meine Frage: Ob ich denn kein Bild von Hannah hätte? Ob ich denn kein Bild von Hannah hätte? Ob ich denn kein Bild von Hannah hätte? bevor ich verstand. Hannah war die weiße Tara. Treya war meine grüne Tara und Hannah war meine weiße Tara.
Bei der Einweihung von Karmapa auf die weiße Tara werde ich also ihren Energien ganz nahe sein.
In den letzten Monaten war die weiße Tara immer mehr in meinen Brennpunkt gerückt. Es war alles so "folgerichtig" . Jeder Schritt bedingte den nächsten. Und der Fokus wurde immer kleiner. Die weiße Tara, von Karmapa, das genau die richtige Stelle für mich.
Begonnen hatte alles so, dass an diesem Wochende mehrere Einweihungen stattfinden sollten. Am Schluss wurde alles zusammengestrichen. Es war eine einzige Einweihung, die der weißen Tara. Sie war gedacht als der Höhepunkt des Wochenendes. Ich freute mich immer mehr darüber. Das gab der Einweihung erst die richtige Bedeutung. Sie war der Höhepunkt. Alles lief auf den Höhepunkt zu. Obwohl alles so wunderschön war, war es doch sehr anstrengend für mich. Alleine die Tatsache, dass ich mehrere Stunden im Rolli halten sollte, gingen meine letzten Reserven verloren. Mehr als eine Einweihung hätte ich gar nicht geschafft. So war die Bedeutung eindeutig und klar. Ich konnte meine Kräfte bündeln. Die Energien sammeln. Ich verzettelte mich nicht zwischen Padmasampava, Mahacala und weißer Tara.
Am Tag vor der Einweihung gab es noch eine Belehrung von Karmapa. Die wurde wiederum bald körperlich zu anstrengend. Ich verstand sehr wenig und irgendsoein Ordner hatte die Behinderten in die Ecke des Raumes verbannt. So dass es fast ausgeschlossen war. Karmapa zu Gesicht zu kriegen, ganz zu schweigen davon ihm frontal in die Augen schauen zu können. Ich war sehr traurig. Irgendwie habe ich immer gehofft dieses Mal in Kassel das Erlebnis von Düsseldorf wiederholen zu können. Karmapa direkt in die Augen zu blicken. Ich träumte davon dass er mich erkannt hätte. Und mit dem Brief, den ich ihm kürzlich geschrieben hatte in Verbindung bringen würde. Aber davon war keine Rede. Ich hatte Glück wenn ich ab und zu mal Karmapas Nasenspitze sah. Er saß nämlich genau hinter einem bunten Häuschen, hinter dem die Behinderten gesammelt wurden. schließlich beschloß ich, etwas frustriert die Belehrung zu beenden. Ich wollte lieber Kraft sammeln, um die Einweihung durchzuhalten.
Außerdem war gerade Schichtwechsel. Mareikes Schicht war zuende. Wiltruds Schicht begann. So konnten wir draußen die Übergabe machen. Ich beschloß aber wenigstens noch Mareike zu bitten, oben im Shop die CDs zur Belehrung zu bestellen. Zunächst mussten wir aber noch das große Festzelt hinter uns bringen. Mareike machte das ganz gr0ßartig und tapfer. Sie hat nicht einen gr0ßen Zeh überrollt. Dabei hatten die Schüler längst den Fluchtweg blockiert. Wir brauchten eine Weile. Natürlich sprach Karmapa in der Zwischenzeit weiter. Und am Schluss meinte Mareike lachend, dass er wenigstens hätte unterbrechen können, bis wir draußen sind. Und ich sagte, na wenigstens hat er uns jetzt registiert.
Erstaunlich viel Leute drängelten sich im Shop. Ich hätte erwartet, dass alle bei der Belehrung sind. Doch das hatten anscheinend einige andere auch gehofft. Wir nutzten die Zeit zum shoppen. wir mussten anstehen. Darum übernahm Wiltrud die Schicht. Mareike hatte schon die Nachtschicht übernommen und wollte darum jetzt zum Bus und etwas schlafen. Ich stand also stundenlang mit Wiltrud und den CDs an der Kasse an. Da kam Mareike wieder in den Shop zurückgerannt. Sie hatte ihre Zigaretten im Belehrungszelt vergessen. Sie wollte sie noch schnell holen. Dabei hat sie dann gesehen, dass Karmapa inzwischen damit begonnen hatte, jeden einzelnen zu segnen. Mareike rannte sofort los, um uns im Shop abzuholen. Wenn wir gezahlt hätten, dann sollten wir gleich runter kommen. Zu diesem Zeitpunkt war die Segensschlange noch unheimlich lang. Eine Stunde haben wir noch locker. Also bezahlen und dann runter. Das war der Plan.
10 Minuten später war Mareike wieder da. Das geht schneller als ich dachte, wir müssengleich los, alles stehen und liegen lassen!
Da Mareike inzwischen die Wege im Zelt gut kannte übernahm sie kurzerhand noch einmal die Schicht, um mit mir zum segnen zu rasen. Als wir das Zelt betraten, war wirklich von den tausenden von Leuten nur noch eine kleine Schlange übrig. Die Schlange schrumpfte schnell. Mareike gab also noch einmal Gas. Wir bretterten den Holzbodenweg herunter. Der Weg im Zelt war abschüssig. Der Rolli kriegte ordentlich Speed. Mareike konnte ihn nicht mehr richtig manövrieren und wurde eigentlich nur mitgerissen.
Neben dem Platz auf dem Karmapa saß stand der Segenstisch. Lauter kostbare Staturen und ich sah uns schon nicht mehr rechtzeitig stoppen können. In den Segenstisch hineinkrachen. Schließlich erreichten wir das Ende vom Zelt und den Segenstisch. Und Mareike hatte den Rolli noch rechtzeitig stoppen können. Wir erreichten die Behindertenecke und das Häuschen neben Karmapa stand immer noch im Bild. Wir sausten um die Ecke vor Karmapas Thron. Verdammt, das würde knapp werden. Genau konnten wir nicht erkennen, wieviele es noch waren, aber viele konnten es nicht mehr sein, rechnete ich mir aus.
Und wirklich als wir vor Karmapa ankamen waren wir tatsächlich die letzten der Schlange. Wir waren die allerallerletzten.. Wahnsinn! Wenn die Leute vom Streaming die Szene mitgestreamt haben, dann lacht jetzt bestimmt die ganze Welt!
Karmapa segnete mich und Mareike nicht. Das fiel mir wiedermal auf. Das macht er seit Düsseldorf ganz konsequent anders als Ole. Mich freut das immer wieder. So schnell begreift die Zusammenhänge sonst keiner. Das sind Assistentinnen von mir, die machen nur ihren Job und sind keine Dharmafreunde! Am Schluß sah ich aus den Augenwinkeln wie Karmapa der Frau neben ihm ein Zeichen gab. Daraufhin gab sie mir eine Karte mit einem neuen Bodhisattva-Namen. Wow! Einen neuen Namen mit der Qualität, mit der ich für Karmapa arbeiten soll. Das ist sehr spannend. Ein neuer Name seit München. Damals hat er mir den Namen Karmawangmo gegeben, was so viel heißt wie "female power". Also: arbeite mit weiblcher Kraft. So gut dieser Name auch damals für mich passte, war er doch in den letzten Jahren an Kraft für mich verloren. Ich war nicht mehr Karmawangmo. Female Power war mir zu dualistisch, zu eng geworden. Ich hatte schon überlegt, Karmapa nach einem neuen Namen zu fragen. Hatte das aber bei all dem Trubel vergessen. Ich hätte gehofft einen Namen zu bekommen, der mehr zu meiner Arbeitsweise und zu meiner Kapazität gepasst hätte.
Jetzt war Karmapa mir zuvor gekommen. Er gab mir den Namen Chanchup Dolma, Befreierin des erleuchteten Geistes. Wow! - eine Tara. Lauter Dolmas überall auf meinem Weg. Und nun war ich auch eine Dolma. Zwischen female power und Befreierin lag für mich ein langer Weg der Entwicklung. Karmapa hatte für mich diesen Weg gesehen. Ich fühlte mich jetzt meinen Schwestern näher. Treya und Hannah , jetzt gehörten wir zusammen. Wie die drei Shakespeare- Hexen in Macbeth. "Schicksalschwestern Hand in Hand reisen wir über Berg und Land!"
Nach dem Segen traten wir wieder den Rückzieg an. Auf der anderen Seite zockelten wir wieder hoch. Auf der anderen Seite, gegenüber von da, wo wir vorher runtergerannt waren und langsamer als zuvor. Nun ging es bergauf...
Als wir oben waren stoppten wir. Die Schüler, die noch im Zelt waren standen den Weg entlang. Sie wollten Karmapa verabschieden. Das Segnen war mit uns ja beendet. Karmapa verließ nun das Zelt. Er verließ das Zelt auf der Seite gegenüber von uns. Dort wo wir eben runtergerannt waren.
Einen letzten Blick auf Karmapa aus der Nähe wollte ich noch haben. Wir stellten uns kurz vor dem Eingang auf. Karmapa würde also auf uns zu kommen, und dann links von uns abbiegen und das Zelt verlassen. Als er auf meiner Höhe war, war es mir, als ob er stehen blieb und mich registrierte. Ich sah sein Lachen, das ich schon so lange vermisst hatte. Er bog von mir ab, Richtung Ausgang ohne seinen Weg zu unterbrechen so wie er auch vorhin, als wir das Zelt verließen, seine Belehrungen nicht unterbrochen hatte. Als er schon an uns vorbei war, schien er sich aber nochmal zu mir umzudrehen. Er nickte mir lachend zu.
Das hätte ich mir nicht eingebildet. Aber trotzdem war ich sicher, nach einiger Zeit würde ich doch zweifeln, ob das nicht doch nur reines Wunschdenken gewesen war. Aber als ob diese Zweifel im Keim erstickt werden sollten, hatte diese Szene jemand auf seiner Digitalkamera festgehalten. In dem Moment als Karmapa sich umdrehte, hatte er abgedrückt. Er sagte den Satz "fürs Erinnerungsalbum". Karmapa hat dich gegrüßt...
(Ich war zu beschäftigt mit meinem Glück, um daran zu denken ihm meine E-Mail Adresse zu geben.- ich könnte mich heute noch aufregen... Also du lieber Leser, wenn du derjenige warst, dann flehe ich dich an, mir dieses Bild zu schicken! An piri.schmidt@gmx.net)
Karmapa hat mich registriert. Karmapa hat mich angelächelt. Er hat mich erkannt. Das war bestimmt die Antwort auf meinen Brief. Ich war überzeugt davon, nie im Leben eine Antwort zu bekommen. Jetzt hatte ich sie bekommen.
Das ist Kassel für mich. Das war Kassel für mich. So viel Wahrheit hat sich aus dem Raum heraus manifestiert. Es war auf einmal da- meist oben im Dharmashop.
Fortsetzung folgt...
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Karmapa im August 07
Es ist Anfang Mai 2007. Natürlich bin ich in diese Sache völlig Hals über Kopf reingerutscht.- Angefangen hat es mit der Botschaft, mit der Botschaft von N., so im Nebensatz, dass es nun wieder möglich ist, im Rahmen seines Jobs, bei mir im Team auch wieder Begleitungen zu übernehmen, die auch mehrtägig sein könnten. Im August hätte er ein paar Tage Zeit, sagte er.
Das ist spektakulär! Das kann ich ja kaum fassen! WAAAAAHNSINN! Zum 1. Mal seit 3 Jahren ist das meine Chance, mal wieder aus Berlin raus zu kommen.
Nicht, dass ich mit dem Kistendasein nicht auskommen würde, aber ein anderer Film wäre auch mal ganz nett! Nicht nur im Fernseher, sondern so richtig live und mitten drin im 3D- Geschehen! Nach 3 Jahren endlich mal wieder was anderes atmen als nur die gute Berliner Luft. Wo der Gestank von Hundekacke und Dönerfett nie so ganz los zu werden ist.
Früher mal waren für mich diese kleinen Fluchten meine Ostsee- Wochenend- Tripps mit N. Doch seit C. da ist, ist diese Zeit vorbei. Denn sie bekommt Bauchweh dabei. Sie ist die Liebe seines Lebens. Und im 10. Jahr unserer Trennung ist das ja auch gut so.
Aber der Liebe seines Lebens wünscht man kein Bauchweh. Und sie hat nun mal Bauchweh mit mir.
Und das war's dann mit den Ostsee- Wochenend- Tripps. Ich habe geschimpft, ich habe gebettelt, ich habe mich oft entschuldigt. So oft, dass ich am Schluss selber gar nicht mehr so recht wußte, warum eigentlich. Geholfen hat das alles nichts.
Nun stehe ich da, im Mai 07, und meine Gebete sollen wirklich erhört worden sein.
Ein paar Tage in diesem August kann ich also wirklich wegfahren. Ich werde frische Luft atmen. Zirpende Sommerwiesen, die ersten Sterne am Abendhimmel und der Vollmond wird rot sein.
Sei bloß vorsichtig, Piri! Vergewisser dich, Piri!- Und ich habe mich vergewissert. Einmal-, zweimal, dreimal... Bist du wirklich sicher. Hast du das auch mit deiner Frau besprochen? Wenn doch, dann bin ich nämlich nachher im Internet und checke den travel- plan von Ole.
Oles travel- Plan verfolge ich seit Jahren nicht mehr. Aber im August müsste er in Kassel sein.
Und wirklich traue ich meinen Augen kaum. Da stehen die Tourendaten für die Karmapa-Tour im Sommer 07. Karmapa ist im August in Kassel, sagt der Plan. Er wird eine Mahakala-Einweihung geben. Oh je, oh je, das Gefühl, das jetzt in mir hochsteigt, das kenne ich doch. Eine Mischung ausVorfreude, Panik und die nächsten Schritte planen.
Jetzt muss ich mich erst mal runterbringen. Wenn es sein soll, dann wird es sich ergeben.- Nur, ich wünsche es mir so sehr! Also, langsam und erst mal abwarten bis die nächsten Schritte sich ergeben. Erst mal abklären, ob an dem Einweihungswochenende auch N., weil ich so gerne hinfahren würde, arbeiten könnte.
Ich habe Angst, dass mir die Zeit zu knapp wird, um das alles rechtzeitig zu organisieren. Ich gehe die Liste der üblichen Verdächtigen durch. Wer würde eine mögliche zweite Begleitperson sein? -
Mein erster Gedanke ist, Mareike. Und natürlich rein hypothetisch sollte ich mich erst mal vergewissern, ob ich diesen Gedanken überhaupt weiterdenken darf...
Und Mareike hat "Ja" gesagt. Ohne Zögern. Ohne Bedingungen. Wann immer ich im August will, würde sie mich begleiten. Sie scheint sich richtig für mich zu freuen. Sie weiss schon, wie wichtig das für mich wäre. Und zum ersten mal kann ich jetzt durchatmen. Zum ersten mal sehe (sehe) ich mich in Kassel.
Jetzt fehlt noch N. Er hat mir seine Termine dagelassen. Die Tage, an denen er arbeiten kann. Jetzt muss ich nur noch vergleichen. Was ich auch zitternd tue. Und alles passt tatsächlich. N. ist in Berlin und kann arbeiten. Ich werde im August ein Wochenende mit N. und Mareike zu der Mahakala-Einweihung nach Kassel fahren. Wie soll ich mein Glück beschreiben?
Als erstes rufe ich Mareike an. Sie wird sich mit mir freuen. Und so war das auch. Das nächste mal, wenn N. arbeitet, werde ich diese Info auch ihm geben.
Ich bin immer noch im glückseeligen Taumel. In meiner Vorfreude und auch in meiner Aufregung habe ich gestern noch eine e-mail an Ole geschickt. Auch Ole wird sich freuen für mich. Das ist das schönste Gefühl der Welt, wenn sich Leute für einen mitfreuen. Ich hoffe, ein kleines bisschen wird sich auch N. für mich freuen können, trotz allem! Jedenfalls strahle ich wie ein Honigkuchenpferdchen als ich ihm es sage.
N. strahlt nicht. Schade, aber na gut, nicht zu ändern.
Zehn Minuten später bricht er wieder mal einen Streit vom Zaun. Irgendwie geht es um die Tablettendosis. Das Thema hatten wir schon. Er ist grob und fies und gemein. Und brüllt mich runter! Er verdreht mir die Worte im Mund. Ich bin zu langsam, um eine Richtigstellung hinzukriegen. Ich fühle mich ohnmächtig und reagiere darum mit dem üblichen Muster. Ich fange an zu heulen.
Was war denn das? Er wird manchmal richtig bösmüllig. Wortschöpfung von Stephen King. Irgendetwas stimmt hier nicht. Immer wenn er bösmüllig wird, weiss ich, dass irgendetwas nicht stimmt. Dann würde ich ihn am liebsten rütteln und fragen: "Wer sind Sie?" "Und was habenSie mit N. gemacht?" Zumindest weiss ich, es geht hier um etwas anderes.
Also tippe ich mal drauf los und kann dabei schon ahnen und befürchten, worum es geht. Ich entschließe mich zu der direkten Tour und frage, ob was mit der Begleitung im August los ist oder so was in dem Stil.
Er wird mich nicht begleiten im August. Ich hätte ihn nur mal wieder völlig falsch verstanden. Dann läuft alles wie üblich. Es endet damit, dass ich die Grundlage zur Zusammenarbeit verlasse. Seit siebzehn Jahren würde er nur in meinem Sinne handeln. Ich würde ihm immer noch nicht vertrauen. Ich würde bei seiner Kritik immer so vorschnell reagieren. Und er will so eine Diskussion jetzt nicht mit mir führen. Dann stürmt er raus.
Gut, denke ich, aus der Traum. Gott sei Dank stecken wir noch in den Kinderschuhen der Planung. Noch ist meine Vorfreude nicht so groß. Jedenfalls stecke ich das ganz gut weg. Bei ihrem nächsten Arbeitstermin informiere ich Mareike. Naja, was solls, sage ich zu ihr. Mareike sagt, das kriegen wir doch auch ohne N. hin. Manchmal ist sie echt süß, in ihrem jugendlichen Leichtsinn. Aber der Gedanken hakt sich irgendwie ein. Und immerhin habe ich schon Karmapa-Blut geleckt.
Der Gedanke setzt sich immer fester. Vermutlich wird´s ja eh nichts. Aber wir könnten ja mal mit dem Gedanken spielen und sehen wie weit wir kommen...
Ok, wage ich den nächsten Schritt. Wen nehmen wir mit?- Na, wen willst du denn mitnehmen? Das Team ist leer, unterbesetzt, krank oder im Urlaub. Die Frau, die ich am liebsten hätte, geht zwei Tage nach dem Wochenende nach Norwegen in ein Auslandspraktikum. E. hat bestimmt keinen Nerv, kurz vor dem Abflug noch mit mir zelten zu gehen.
Also müssen wir weiterspinnen. Wer bleibt sonst noch?- Also, die Frau mit der ich am liebsten fahren würde, ist nicht bei mir im Team und wir haben erst einmal miteinander gearbeitet. So eine kluge, spannende, patente Frau. Also, Liebe auf den ersten Blick. Bei der Nachtschicht haben wir bis fünf Uhr morgens durchgequatscht, obwohl sie nicht allzu viel von mir verstanden hat, tippe ich. Die wird also bestimmt "Nein" sagen, sage ich mir und Mareike.
Aber fragen kostet nichts. Am nächsten Tag arbeitet W. Ich frage sie. sie sagt sofort "Ja." Ich gucke etwas ungläubig. Jetzt bin ich mir sicher. Es wird klappen. Das soll einfach sein. Da wird nichts mehr schief gehen. Alles wird sich fügen. Der große Reigen beginnt. Wie im Karmapa- Jahr 2000. Das ist Karmapas Kraftfeld. Wie der Cruiser beim Auto auf einem amerikanischenHighway. Das Auto fährt praktisch von selbst für dich.
Aber wir werden zelten?- Kein Problem. Mareike ist Expertin im Zelten. Dieses Hauszelt kennt sie seit ihrer Kindheit.
Aber Mareike hat keinen Führerschein?- Kein Problem. W. ist eine gute Fahrerin. Sie traut sich auch zu, die Strecke alleine zu fahren.
Ich war seit Jahren nicht mehr zelten und weiss nicht, ob ich das körperlich durchhalte. Kein Problem. Mareike lernt whoppern. Und das kinästhetische Swingen.
W. kennt viele Griffe noch nicht.- Kein Problem, die beiden werden eingearbeitet durch N. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass er sich ein bisschen für mich freut. W. wird eingearbeitet ins Autofahren. Auf dem Rückweg bleibt das Auto stehen. Batterie kaputt, sagt der gerufene ADAC-Mann. Ich kaufe eine neue Batterie und N. erklärt W. den Einbau. W. legt sofort Hand an. Das habe ich bei noch keiner Frau erlebt. Ich liebe diese Arbeitsweise, wenn man ein Problem angeht und nicht so zögerlich ist.
Bei diesen beiden Frauen fühle ich mich sicher! Jetzt kann ich mich zurücklehnen. Jetzt weiss ich, dass ich das Wochenende geniessen werde.
Ich fühle mich beruhigt. Nun war der Raum für Ideen. Es war o.k., wenn es klappte - es war o.k., wenn es nicht klappte. Als erstes beschloß ich meine Situation als Werkzeug zu benutzen. Ich wollte ein Mittel sein um die Möglichkeit zu geben den Bodhisattva Gedanken praktisch umzusetzen. Ich suchte in beiden Zentren nach einem Fahrer, der uns drei nach Kassel kutschieren würde. Es wäre für mich bequemer, wenn W. fahren würde (und ist es am Schluß ja auch gekommen). Aber ich denke, dass es ein Teil von meiner Aufgabe ist das Angebot zur Praxis des Tuens zu machen. Damit der Bodhisattva Gedanke nicht irgendwo im Elfenbeinturm blutleerer Buddhisten verstaubt.
Und das Angebot Fahrer zu sein kam kam auch. Ich hatte das Gefühl, dass sich etwas getan hatte, nach den Anfängen meiner Presenz. Das ist so ein gutes Gefühl...es hat sich doch gelohnt!
Sogar P. war bereit uns zu kutschieren. Das wäre ein schönes Zeichen gewesen. '96 schickte mich Ole zu P. Ich erhielt die ersten Anweisungen zum Powa. Meine ersten Schritte als Buddhist waren immer so eng mit Kassel verbunden. Es wäre schon irgendwie schön gewesen, wenn auch das letzte mal in Kassel mit P. verbunden gewesen wäre. Ein Kreis der sich schließt. Es gab also ein paar Angebote. Es gab P....aber die letzte Entscheidung überließ ich Mareike und W.
Denn ich wußte, diese Entscheidung würde die richtige sein. Ich glaubte eh schon längst nicht mehr daran, dass irgendwas schief gehen könnte.
Dann kam mir die Idee, W. die lange Fahrerei doch noch zu verkürzen. So fragte ich N., ob er uns nicht bis Magdeburg fahren könnte. Diese Fahrt würde ja innerhalb seiner regulären Arbeitszeit liegen. Und er wäre ja bis zu seinem Dienstschluß wieder in Berlin. Und kein Grund für C. um Bauchweh zu kriegen. Und ich hätte damit leben können, wie auch immer er antwortet. Die Frage kam sehr relaxed.
Er war sofort damit einverstanden. Da wußte ich aber schon längst, dass ich loslassen konnte, denn Karmapa und sein Kraftfeld bestimmten den Verlauf.
Ich spürte fast, dass N. gerne zusagte. Vielleicht ahnte er doch, wie wichtig das Gelingen der Reise für mich war. Vielleicht zog auch das Kraftfeld ihn so stark mit, dass es gar keine Möglichkeit gab sich anders zu entscheiden. Vermutlich war das die stärkste Erfahrung dieses Sommers. Die höchste Freude. Das größte Glück. Da war es wieder. Das Gefühl wie im Jahre 2000. Karmapas Kraftfeld zog. Übernimmt die Choreographie. Der Tanz beginnt. Alles ordnet sich. Alles geschiet so, wie es geschehen muß. Ich habe mich völlig fallen lassen und konnte mich völlig in dem Gefühl entspannen. Alles war geschehen und war richtig, nur um an diesem Wochenende in einem Augenblick dem Karmapa Kraftfeld nah sein zu können.
Fortsetzung folgt...
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Dienstag, September 25, 2007
es tut ja gar nicht weh
C
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Donnerstag, März 22, 2007
Verzeihung
Verzeihen können scheint mir die wichtigste Qualität überhaupt. Sie ist die wichtigste Eigenschaft, sowohl bei der a.d. Arbeit in der persönlichen Assistenz, als auch auf Beziehungsebene. In jeder Beziehung.
Es ist wichtig zu lernen großzügig zu sein und zweite Chancen zu geben.
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Tregchöd
Wenn man im Zustand vom Tregchöd ist, erlebt man in jedem Moment große Wonne, wenn man den Gedanken nicht folgt und in jedem Moment unzerstreut ist, erlebt man bewusst das Hier und Jetzt. Jeder Augenblick wird darum so wonnevoll, weil er ohne Sorgen und Gedanken an die Zukunft ist . Er ist frisch, unverbraucht und unzerstreut. Sowohl im Rigpa, als auch im Marigpa kann man im Tregchöd sein. Auf diese Präsenz allein kommt es an.
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Sonntag, März 18, 2007
Noch mehr Karma
>If as you (Nagwang Palmo) state in the post below, if you don't
>believe that doing evil will bring ill consequences then you'll
>continue to do what you like without restraint - well, what is the
>problem, from a Dharmic point of view, with that?
As buddhist I would like to stress the idea that buddhists don't avoid evil
actions, speakings and thoughts. Not because we are afraid of to collect
negative "carmapoints" and to get ill consequences.
I think that's more the cristians idea of beeing guilty. It makes me sad to
see carma as substitute of the "father god".
Many teachings uses the mirrow as the symbol of the enlightend and the
primordial mind. We don't recognize this. So we have to develope the
capacity to see this.
What are the qualities of a mirrow? - The mirrow reflects all things without
assesments.
In other words, all things are nothing more than illusions of the own,
perfect, primordian mind and last no illusion is better or worser than the
other. Illusion is illusion. But we schould not deceive our selfes, this
illusions are very, very, very real for us, because we have not realized
yet, that we are enlightened. So we are forced by this conditioned world.
We don't see, if we don't clearly see our limits in this conditioned world
(esspecially body). We are not able to deserve our conditions, which would
make us able to realize the primordial clearness of the mind/mirrow.
Therefore it is important to live with a validity of the concept of carma in
the relative reality. Causes do have consequences! The law of carma does
exist!
But for me personally it is nevertheless important that MY concept has the
theoraticly basis of non-assesment right from the start, from the very first
teaching and practice. So I speak of actions, which causes carma.
As often as possible I avoid putting label on: good/bad, positive/negative,
skillful/not skillful. This view is the same in Dzogchen and Mahamudra. But
this is a fudamental view, the basis of Dzogchen. In Mahamudra it is the
highest view, in the end of a long step by step approach. In Tantra you have
to develope this view. Tantra is a part of transformation. Both are very
good. No one is better, or less good or something like this.
Actions, thoughts and speakings causes carma. Carma are imprints in mind,
which are less or more deep. They conditiones our specifican carmic vision.
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Donnerstag, März 15, 2007
A little about karma
>I don't want to actually get into debating the various merits or sides
>to any of the above points. They are just examples. I'm more
>interested in how we respond, as Buddhists, to our life situation,
>whereby it's impossible for us (at our stage of development), to avoid
>doing any unskilful actions whatsoever.
>So what do we do then? How do we respond to that?
I think there is no buddhist point of view. The point of view depends on the
capacity of the one, who has this point of view. But I could tell you my
point of view. In my opinion, buddhists don't avoid creating "bad karma" out
of fear of consequences, but out of compassion. This compassion arises
spontaneously the more the mirror-like-mind is seen clearly. So it depends
on us. We have to practice at putting away the veils on our mind.
They are a lot of veils and we all have not yet recognized, that we are
Buddhas right now. Therefore I think we all have to choose OUR concept to
sort our reality. Because otherwise we go directly into chaos. We have to
admit this, when we observe ourselves honestly and clearly. So this decision
should be very conscientiously .
If we do so, we don't come into trouble, because we forgot that we just
choose one concept of many other concepts. A concept is a concept is a
concept. It is not the truth. It is just the approach to truth.
For me personally, MY concept is karma. I can't see any better concept to
sort reality and avoide chaos. For me it is very important to choose the
concept, which could bring the most possible space to the most possible
number of beings.
But I won't forget - even a moment long - that I choose just a concept. A
theoretical construct of choose. Nothing more. And I won't forget, how
idiotic it would be to take a substitute as truth.
What means this for my meditation and for my daily life? -
I will take karma as true and behave according the law of cause and effect.
I will behave according a concept to get rid off it. But in the same moment
I know that karma, esspecially "bad karma", don't exist.
In my opinion karma is an imprint in our minds. Every action is the cause of
an effect. The collection of these imprints makes our specific karma. So we
all live in our specific karmic vision. To judge about these living
circumstances or make any assessments is nothing more than
again our own karmic vision, which makes our perceptions, capacity and
realisation.
Our specific karmic visions are neither good nor bad, they just are what
they are. They are just the starting point to develop ourselves, to get
realisation and to see dharma as a tool working for others. We should not
forget, that we as human beings could reach realisation in the next moment.
Not important what our karmic vision is. We have not to go to pure lands,
before we can become Buddha. We are Buddha right now. We have just to
realize this. We realize this in every circumstances.
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Sonntag, März 04, 2007
constantly breaking the precepts
>I don't want to actually get into debating the various merits or sides
>to any of the above points. They are just examples. I'm more
>interested in how we respond, as Buddhists, to our life situation,
>whereby it's impossible for us (at our stage of development), to avoid
>doing any unskilful actions whatsoever.
>So what do we do then? How do we respond to that?
I think there is no buddhist point of view. The point of view depends on the
capacity of the one, who has this point of view. But I could tell you my
point of view. In my opinion, buddhists don't avoid creating "bad karma" out
of fear of consequences, but out of compassion. This compassion arises
spontaneously the more the mirror-like-mind is seen clearly. So it depends
on us. We have to practice at putting away the veils on our mind.
They are a lot of veils and we all have not yet recognized, that we are
Buddhas right now. Therefore I think we all have to choose OUR concept to
sort our reality. Because otherwise we go directly into chaos. We have to
admit this, when we observe ourselves honestly and clearly. So this decision
should be very conscientiously .
If we do so, we don't come into trouble, because we forgot that we just
choose one concept of many other concepts. A concept is a concept is a
concept. It is not the truth. It is just the approach to truth.
For me personally, MY concept is karma. I can't see any better concept to
sort reality and avoide chaos. For me it is very important to choose the
concept, which could bring the most possible space to the most possible
number of beings.
But I won't forget - even a moment long - that I choose just a concept. A
theoretical construct of choose. Nothing more. And I won't forget, how
idiotic it would be to take a substitute as truth.
What means this for my meditation and for my daily life? -
I will take karma as true and behave according the law of cause and effect.
I will behave according a concept to get rid off it. But in the same moment
I know that karma, esspecially "bad karma", don't exist.
In my opinion karma is an imprint in our minds. Every action is the cause of
an effect. The collection of these imprints makes our specific karma. So we
all live in our specific karmic vision. To judge about these living
circumstances or make any assessments is nothing more than
again our own karmic vision, which makes our perceptions, capacity and
realisation.
Our specific karmic visions are neither good nor bad, they just are what
they are. They are just the starting point to develop ourselves, to get
realisation and to see dharma as a tool working for others. We should not
forget, that we as human beings could reach realisation in the next moment.
Not important what our karmic vision is. We have not to go to pure lands,
before we can become Buddha. We are Buddha right now. We have just to
realize this. We realize this in every circumstances.
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posted by piri at 02:19 links to this post
wrong view of karma
>If as you (Nagwang Palmo) state in the post below, if you don't
>believe that doing evil will bring ill consequences then you'll
>continue to do what you like without restraint - well, what is the
>problem, from a Dharmic point of view, with that?
As buddhist I would like to stress the idea that buddhists don't avoid evil
actions, speakings and thoughts. Not because we are afraid of to collect
negative "carmapoints" and to get ill consequences.
I think that's more the cristians idea of beeing guilty. It makes me sad to
see carma as substitute of the "father god".
Many teachings uses the mirrow as the symbol of the enlightend and the
primordial mind. We don't recognize this. So we have to develope the
capacity to see this.
What are the qualities of a mirrow? - The mirrow reflects all things without
assesments.
In other words, all things are nothing more than illusions of the own,
perfect, primordian mind and last no illusion is better or worser than the
other. Illusion is illusion. But we schould not deceive our selfes, this
illusions are very, very, very real for us, because we have not realized
yet, that we are enlightened. So we are forced by this conditioned world.
We don't see, if we don't clearly see our limits in this conditioned world
(esspecially body). We are not able to deserve our conditions, which would
make us able to realize the primordial clearness of the mind/mirrow.
Therefore it is important to live with a validity of the concept of carma in
the relative reality. Causes do have consequences! The law of carma does
exist!
But for me personally it is nevertheless important that MY concept has the
theoraticly basis of non-assesment right from the start, from the very first
teaching and practice. So I speak of actions, which causes carma.
As often as possible I avoid putting label on: good/bad, positive/negative,
skillful/not skillful. This view is the same in Dzogchen and Mahamudra. But
this is a fudamental view, the basis of Dzogchen. In Mahamudra it is the
highest view, in the end of a long step by step approach. In Tantra you have
to develope this view. Tantra is a part of transformation. Both are very
good. No one is better, or less good or something like this.
Actions, thoughts and speakings causes carma. Carma are imprints in mind,
which are less or more deep. They conditiones our specifican carmic vision.
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posted by piri at 02:18 links to this post
Sonntag, Februar 04, 2007
Als mir S. E. Chokling Rinpoche mir die Blumenvase schenkte...
Er ist der Vater der Reinkarnation von meinem lachenden Berg, Dilgo Khyentse Rinpoche und außerdem noch von zwei anderen Tulkus. Verheiratet mit einer echten Khandro. Und einer Tochter im Schlepptau die wie ein echter Teenie wirkt. Natürlich sind wieder mal die Jungs die Tulkus!
Und zum Abschluss eine Einweihung auf Padmasambhava. Also wieder mal in der Segensschlange. Rollis sind in buddhistischen Zentren kein normaler Anblick. Sprich, ich ziehe alle Blicke auf mich. Jedenfalls fühle ich mich so. Meine Anspannung steigt. Jetzt bloß keinen Fehler machen bei den ganzen rituellen Vorschriften.
Ich werde so damit beschäftigt sein, dass Ritual in der richtigen Reihenfolge möglichst korrekt auszuführen, dass ich im Moment des Segens gar nichts spüren werde. - wenigstens gibt es ein Segensband zum mit nach Hause nehmen. Dann kann ich ihn nachfühlen. - aber diesmal gibt es kein Segensband.
Also, erst die Vase auf den Kopf, dann Safranwasser, dann Zok. Erklärung für die verständnislos blickenden shadows. Du musst mich zu ihm drücken. Du musst meine Hand aufbiegen. Sie wird sich bestimmt verkrampfen. usw.usw. Sie werden auf sich gestellt sein. Bei dem Geräuschpegel werde ich mich nicht verständlich machen können.
posted by piri at 14:59 links to this post
Freitag, Februar 02, 2007
Bukar Tulku Rinpoche
Das ist mein erster Buddha - zumindest äußerlich...aber vermutlich gilt ja auch hier so innen wie außen. Hier dann wohl eher so außen wie innen. Jedenfalls ist er der erste Rinpoche, der für mich auch aussieht wie ich mir den Buddha vorstelle.
Fast ist es mir ein wenig peinlich so an Äußerlichkeiten hängen zu bleiben. Aber er sieht nunmal genau so aus wie ich mir den Medizinbuddha vorstelle. Wenn er so im Lotussitz vor uns sitzt und die Medizinbuddha Sadana singt habe ich das Bild des Meedizinbuddhas vor mir.
Ich konnte überhaupt nichts anfangen mit der Erklärung der verschiedenen äußerlichen Merkmale eines Buddhas. Seit ich ihn sah, kann ich etwas damit anfangen. Und obwohl ich ihn nicht aus der Nähe gesehen habe, bin ich sicher, dass sie alle für ihn zutreffen.
posted by piri at 23:39 links to this post
Donnerstag, Januar 25, 2007
Ri-me
Im Tibetischen Buddhismus entspricht wohl am ehesten die Ri-me Philosophie innerhalb der Lehren des Buddhas Sakyamuni dem Dzogchen. Mein lachender Berg war dabei. Viele große Lamas verschiedenster Richtungen waren dabei. Und ich habe gehört, dass Ringu Tulku Rinpoche auch dieser Philosophie angehört. Ich fühle mich sehr zu diesem Lehrer hingezogen. Letztes Frühjahr hat er mir so sehr geholfen. Seine Art ist so ruhig und freundlich und präsent. So gar nicht wie mein Ole. Ich bin etwas verwundert, dass ich seine Art so ansprechend finde. Aber ich bin sehr froh, dass das Bodicharya ein Ringu Tulku Zentrum werden soll. Einige Belehrungen von ihm werde ich dann ja wohl besuchen können. Es stört gar nicht, dass er für Urgyen Tringley in Indien übersetzt hat. Im Gegenteil. Es hat mit dazu beigetragen, dass sich bei mir in der Karmapafrage so viel bewegt hat. Ich würde so gern mal mit ihm über die Karmapa sprechen.
Das wäre mein Wunsch für dieses Jahr, wenn ich einen äußern darf.
posted by piri at 19:46 links to this post
Donnerstag, Januar 18, 2007
Das Eis schmilzt
Damals bin ich halt noch ganz in der dualistischen Denkweise drin, Denis.Ich fühle mich unter dem Druck, eine Entscheidung zu treffen.Wenn ich den einen liebe, dann kann ich den anderen nicht lieben.Wenn ich mich für den einen entscheide, dann muss ich mich gegen den anderen entscheiden...
Heute bin ich etwas anders drauf, Denis.Das ist keine Mahamudra-Sichtweise der Dinge. Ich fühle mich an TV- Dramen erinnert."Es kann nur einen geben", sagt der Highlander. Und haut drauf. Das ist nicht der lachende sechszehnte Karmapa-Buddha.
aus den Erzählungen einer Bekannten...
Ein Bekannter von ihr hatte einen Freund, der Ole-schüler war.
Der Freund bat den Bekannten bei einer Audienz von Orgyen Trijnley von Hannahs Erkrankung zu erzählen- ist das nicht schön!
Heute lief über den Ticker, dass Sharmapa Orgyen Trijnley getroffen hat. Über den Inhalt des Gespräches wurde natürlich nichts bekannt. Aber trotzdem ist das auch ein schönes Bild. Vielleicht beginnt das Eis zwischen den beiden Lagern langsam doch zu schmelzen!
Durch den Streit zwischen den Lagern wurde soviel Weisheit der Lehrer der jeweils anderen Seite für die Schüler unzugänglich. Damit wurde zu lange schon die Übertragung der Lehre geschwächt.
Manchmal verfolgt mich eine tollkühne Idee. Vielleicht ist dieses ganze Drama um den 70. vom großen 16. inszeniert. Vielleicht saß ja dem lachenden Buddha der Schein dabei im Nacken. Eine Belehrung der höchsten Art.
In einer e-mail schreibt eine Freundin, dass o:
I personally wish all good for both of them. There are kagys who personally know Urgyen Thinley and who are very impressed and devoted to him and also are very impressed by Ogyen Thinley and vica verse. Others consider both to be the Karmapa and others that Thinley Dorje is the Karmapa for the tibetans and Orgyen Thinley for the chinese (which makes it very comfortable for us) Who cares about what the world says? If I "had" to be the one to put an end to all this conflict I would have chosen also Urgyen Thinley in order to protect Trinley Dorje and let him be and do. Probably H.H The Dalai Lama and our XVII Karmapa just wink at each other when they meet. If you read Music in the sky, you will see what I mean. I think all of them are just above all this samsaric matters. we should respect others own decisions, instead of pointing out differences. May both of them flouish, protect and benefit as many beings as possible... Karmapa Chenno
Und dann fällt mir noch eine Weisheitsgeschichte aus Tibet ein:
Maybe this way? The young man lived together with his old mother. She was buddhist. For her whole live. She was a very devoted practician. Each time when the son went to town she asked him to bring her along a relic of the buddha. She was convinced that she would immediately be enlightended if she only could see it. But the son always forgot the relic she was very sad about it- Next time the son was going to town she implored him before not to forget the relic. But he forgot it anyway. It comes to his mind just when he almost reached his house. He did't want to make his mother so sad about him. So he decided to give the mother an old tooth of a dog saying it would be the relic of the buddha. The mother saw this "relic" and immediately she was enlightend.
posted by piri at 21:44 links to this post
by Lama Gendun Rinpoche- "-Seeing into the True Nature of Emotions-
The text on which the teaching is based is a work by Chagme Rinpoche,
a learned and experienced lama of the 17th Century.
"We are always ready to let our mind be taken over by these emotional
states. But when it comes to actually experiencing the suffering that
results, we are less enthusiastic."
Those who practice the vajrayana, the secret tantric teachings, have
a sacred commitment not to reject the emotions of attachment, anger,
ignorance, pride and jealousy. The reason for this is that if they
give them up, they will never be able to discover the wisdom which is
intrinsic to them. In abandoning the five poisons, we abandon at the
same time any possibility of realizing the five wisdoms, since they
will never be found anywhere other than in the emotions.
That is why when we are engaged in tantric practice, we must work
with the different objects that give rise to emotional reactions in
order to experience the corresponding wisdom. The very objects of
attachment, hatred and so forth, become the means to liberation from
emotional conflict.
Practically, this means that when one of the five poisons appears in
the mind, we have to look directly at its essence until we understand
that in fact it has no real existence at all.
What is Emotion?
It is important to be clear about what we mean by the word emotion.
We use the word daily to describe something that can be readily
identified, a definite feeling in the mind that is both a reaction
and a driving force. In Buddhism however, emotion is much more than
that. It is a mental state that starts the instant the mind functions
in a dualistic mode, long before the normal person is conscious of
it.
Emotion is the habitual clinging that makes us automatically
categorize our experiences according to whether our ego finds them
attractive (desire), unattractive (anger), or neutral (ignorance).
The more clinging there is, the stronger our reactions will be, until
we reach a point where they finally break into our conscious mind and
manifest as the obvious feelings we usually call emotions.
The above reactions are termed the three poisons, to which are added
those of considering our own experience as predominant (pride) and
judging our own position in relation to the object perceived
(jealousy), to give the five poisons. The word poison is used because
these reactions poison our mind and prevent the appearance of its
intrinsic wisdom.
In reading the instructions of Chagme Rinpoche as expressed by Lama
Gendun, we must therefore be careful to understand each word for the
five emotions in their widest possible sense. By not doing so we make
it impossible for us to really grasp the full import of the teaching.
Perception, Emotion and Wisdom
The emotions appear because of the conditions created by our confused
mind. Our fundamental consciousness, which is in a state of ignorance
at the present time, projects from itself the idea of a world
experienced through the five senses, the five sense organs and their
active relationship with external objects. Because of our previous
habits, the mind projects from itself images which it considers
separate from itself. These then become forms which act as objects
for the eyesight, sounds which are objects for our hearing, and so
on. The presence of these apparently independent objects causes the
mind to become disturbed, allowing the emergence of the emotions.
For instance, when our eyes see a form, things do not stop there, we
immediately react to it. When we find the form pleasing, we feel
attracted to it. If we find it unpleasant or repulsive, we reject it
and want to get away from it. The same applies to all our other
sensory information, whenever we hear, smell, taste or touch
something.
Each time the sensory organs function we should look directly at the
real essence of what is taking place. Gradually we come to see that
the object we are perceiving is actually only the mind in action. No
different from the mind, the object is the mind, and there is
therefore no need to create any artificial duality by maintaining a
clear distinction between subject and object. If we look at the
essence of this non duality, the true nature of both the object and
the mind that perceives it, we will discover the essence of the mind
itself.
This perception of the essence of mind takes place when all previous
thoughts have come to a stop and the next thought has not yet
appeared. The mind is in the spontaneous present, its own reality. It
is mind which sees its own essence, and this is what we call
primordial wisdom. The presence of primordial wisdom in the mind then
clears away the emotions automatically. It is just like lighting a
candle in a dark room: as soon as the light is present the darkness
automatically vanishes. Similarly, the simple fact of wisdom being in
the mind serves to completely banish all emotions. If we succeed in
meditating in this way, the moment we detect one of the emotions in
our mind, in that very same instant we see its wisdom and thereby
become free of its emotional aspect. This is what is known as the
simultaneous appearance and liberation of the emotions. Each of the
five poisons is then recognized to be one of the five wisdoms.
If however we do not manage to see the wisdom aspect of the event
taking place in the mind, we become once again involved in duality.
We follow the thought, become influenced by it, and begin to react to
the object, either accepting it or rejecting it, until the mind is
invaded by confusion and emotion and we end up having to experience
the suffering that ensues.
It says in the text that if we give up the five poisons it will be
impossible to find any wisdom. The activity of the emotions is the
activity of the mind. Each emotion that appears is nothing other than
the mind itself in action, so if we reject the emotions we are at the
same time rejecting the mind. Yet it is only through its activity
that we will come to discover the activity of wisdom, so in rejecting
the emotional activity of the mind we reject at the same time the
possibility of encountering its wisdom activity. This will never lead
us to realize the ultimate reality of the mind.
Ignorance as Emotion
It is difficult for us to think of ignorance as an emotion, but if we
think carefully, we can be influenced by ignorance just as well as by
desire or anger. Ignorance is not a something neutral without effects
or consequences, it is a definite state of mind which causes us to
act in a certain way.
Ignorance is when we are incapable of seeing things as they really
are. This may be conscious or unconscious, the inability to recognize
what is happening, sometimes lauded as innocence, or a definite
feeling of indifference, even deliberately not wanting to know. It
can range from general confusion about what is really going on, to
the formation of definite wrong views. There is also a certain
element of attachment. Ignorance can even feel quite comfortable
('ignorance is bliss...') If we look at ourselves closely we will
find this attitude in a lot of our behavior. From the Buddhist point
of view ignorance is anything but bliss and innocence. Indeed, it is
the main cause of our suffering, which is why we find it firmly
included in the five poisons.
A Cautionary Note
To abandon the five disturbing emotions is to take a less direct path
to enlightenment. It is the way followed by the sravakas. But seeing
into the true nature of the emotions as and when they occur is not an
easy task. If we just allow ourselves to be look at the emotions one
after the other as they appear in the mind in the usual way, we are
no different than before. Nothing has changed. If we actually enjoy
our emotions, deliberately increasing their strength until we feel
completely intoxicated by them, we are behaving like someone
possessed, with the result that we accumulate the karma of a demon.
It may happen too that we become the kind of person who grows more
and more proud of his ability to deal with the emotions by looking
into their true nature. Despite the fact that his understanding is
not fully developed, he increases the power of the emotions. The
stronger they get, the greater becomes his pride. Nor does it stop
there. Even though he is not really free of emotional confusion, he
says that he is, and sets himself up as an example to others of how
to experience the emotions without getting carried away by them.
Motivated by great pride, he searches constantly to improve his
reputation, to be recognized as somebody very important, someone well
known for his ability to work with the emotions. More and more out of
control, ever more confused, he accumulates karma which grows more
and more negative.
A Buddha for each Emotion
If we do manage to look directly at the reality of each of the five
poisons as they appear, we recognize them to be none other than the
five wisdoms. In the poison of anger and hatred we perceive the
mirror-like wisdom that corresponds to the Buddha Dorje Sempa.
Looking directly at the true nature of pride, we find the wisdom of
equality and the Buddha Ratnasambhava. In the nature of desire we
discover the discriminating wisdom and the Buddha Amitabha. If we
look at jealousy we see the all accomplishing wisdom and the Buddha
Amoghasiddhi. And when we look at ignorance we find the wisdom of the
dharmadhatu, reality itself, and the Buddha Vairocana.
These Buddhas also correspond to the different elemental energies in
the body, each of which are related to one of the emotions. Seeing
into the emotion produces not only the realization of an aspect of
wisdom, it also transforms the corresponding element of the body into
one of the five Buddhas.
On this path we do not seek to abandon the five emotions, only to
look directly at their essence or reality, upon which they are
automatically transformed right then and there into the five wisdoms
and we generate spontaneously the minds of the five Buddha archetypes.
This type of practice is employed by those who meditate according to
the mahamudra or the dzogchen tradition.
One Medicine for all Illnesses
Looking directly at the essence or the nature of an emotion is a
method which can be applied in all cases, just as we can use a single
medicine to cure a hundred illnesses.
The practitioner of great capacity will use this method to flatten
the emotions as soon as any of them appear in the mind. It is like
placing a tiny spark into a heap of dry hay: it will immediately
burst into flames and be completely destroyed. Although the original
spark is tiny, it can burn away any amount of hay. Similarly, just
one tiny spark of wisdom can burn away completely all the mind's
confusion and the emotions associated with it, until all that is left
in the mind is ultimate reality.
Those of middling capacity will use this method as follows. As soon
as they detect the presence of an emotion in the mind when they are
meditating, they will look at it directly with a naked glare. The
emotion calms itself and releases its hold on the individual. This
process is said to be just like recognizing the non-duality of waves
and water. Many waves in movement, taking on a constant variety of
different forms and shapes, can be seen on the surface of the ocean.
and yet the content of the waves is simply the water of the ocean
itself. There is no real distinction to be made at all between waves
and water. Similarly, the many and varied emotional forms that appear
in the mind are nothing other than the mind itself. There is
therefore no reason to reject the emotion or to consider it different
from the mind. The average practitioner will be able to understand
this, and through experiencing directly the fact that the emotions
are simply the mind, they will calm down of their own accord.
The practitioner of ordinary capacity will be able through this
practice to be aware of the emotion as it appears in the mind. He
will not become involved and get carried away by the emotion, which
is what usually happens. It is just like someone crazy suddenly
coming to his senses; free of his madness his ordinary consciousness
returns. Similarly, as soon as such a person realizes the presence of
an emotion, he applies the practice he considers appropriate in that
particular case. Being aware of the emotion, even if our awareness is
not clear enough to free us completely from it, provides the starting
point for the application of other, more accessible approaches.
An excerpt from the book 'Change of Expression - Working with the
Emotions' published by Editions Dzambala
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Mittwoch, Januar 03, 2007
Sylvester 07
Diesmal hetze ich mich nicht ab. Ole fängt doch immer ein bisschen zu spät an.
Aber ausgerechnet diesmal fängt der Kurs anscheinend pünktlich an und findet auch tatsächlich statt. Aber irgendwas schien los zu sein. Mandras wurden gesprochen.
Am nächsten Tag kommt die Erklärung. Programmänderung. Aber warum? Irgendwo schnappte ich auf, Hannah wäre krank. Hannah läge im Sterben. Hannah hätte Krebs.
Die nächsten Tage versuche ich alle Infos zu kriegen. Niemand weis genaues. Hannah hat Krebs und liegt im Sterben und das ist die häufigste Version. So ein Krebs kommt nicht über Nacht, denke ich und man liegt auch nicht gleich im Sterben. Die wichtigen Durchsagen der Stuttgarter beim Streamen verpasste ich immer. Ich kriege nur die Hälfte mit. Beim streamen erwische ich ab und zu eine Info und ab und zu Frage und Antwort Szenen mit Ole.
Und sogar ein Vortrag, am Abend vor Sylvester. Es ist einer der besten Vorträge die ich je von Ole gehört habe. Belehrungen auf hohem Niveau.
Hannah geht es besser. Ole wird bestimmt etwas zum Gesundheitszustand von Hannah sagen. Ich rufe die Assistentin, sie soll übersetzen, damit ich ja nichts verpasse. Ole wird nicht mehr heiraten, wenn Hannah stirbt. Das hat er Hannah erzählt. Hannah aber sagte, er soll wieder heiraten. So die Assistentin. Ich bin traurig und enttäuscht warum denn nur? Ich hätte mir doch denken können, dass Hannah so reagiert. Großzügig, weise, an den anderen denkend. Aber trotzdem...
Ich frage in der Chatbox nach. Was hat Ole da genau gesagt. Es ist so schlimm wenn man in diesen Momenten nichts mitkriegt. Ich höre so schlecht. Mein Englisch ist zu mies. Aber jetzt kriege ich es ja schwarz auf weis. Wenn jemand sicher behauptet und antwortet... Bitte, Bitte, Bitte
M. antwortet, vor Jahren habe ich sie schon mal im Chat getroffen. Ich habe sie gemocht. Sie kennt Tofino. Hat auf Vancouver Island gewohnt. Das Bild mit B. stammt von ihr. Und sie sagt das Gegenteil von der Assistentin. Sie schreibt Hannah war glücklich das zu hören. Ich frage nach und noch jemand gibt dieselbe Antwort...
Jetzt bin ich glücklich. Ich bin jetzt so verdammt erleichtert. Ich habe keine Ahnung warum. Aber sofort habe ich das Gefühl, dass das die erste Belehrung ist die Hannah Ole in ihrem Umgang mit der Krankheit gibt. Hannah ist die einzige Frau die ich kenne, von der ich weis, das sie eine Bodhisatva ist und hinter solchen kleinkarierten Gefühlen wie Eifersucht oder nicht-loslassen-können steht. Ole weiß das sicher auch. Also warum verspricht er das? Warum ist sie glücklich darüber?
Für Hannah: Weil sie die Größe hat sich so zu akzeptieren wie sie ist. Sie darf so sein, sich zeigen wie sie ist. Keine Illusion ist besser oder schlechter. Alles was ist IST. Sie zwingt sich, ein bestimmtes Bild abzugeben. Denn alles was entsteht entsteht aus ihrer Geschichte heraus. Es hat das Recht da zu sein wo es ist. Es muss nicht geändert werden. Nicht gereinigt, nicht verbessert. Es muss nicht weggeschoben werden, sondern sie ist entpannt indem was sie gerade fühlt.
Und für Ole: Wer hätte das gedacht. Wenn er sagt, dann meint er es auch so. Da bin ich mir sicher. Ich sehe schon, wie meinen Brüdern, Budhistenkollegen die Kinnlade runterfällt. Ausgerechnet Ole. Dieser dänische Mann. Dieser Macho. Dieser Sexist. Dieser Guru mit den Lama-Groupies. Dieser Weiberheld mit tausend Frauen.
Ich glaube das man auch Oles Größe in seinem Versprechen erkennt. Wir, die Schüler von ole sind irgendwo zu einem Lebensstil gezwungen. Ole ist NICHT zu einem Lebensstil gezwungen. Er setzt diesen Lebensstil ein. Umgang mit Sex, Porsche-witze....aber Ole könnte auch anders. Wenn etwas anderes hilfreich wäre. Und wann wäre etwas andres hilfreicher als für Hannah? Ach Treya warum nur hat sich Ken diese Barbie geschnappt. Dein Wunsch am Ende hat mich nie überzeugt. Hannah würde immer präsent bleiben. Ihre Präsenz wäre so groß wie könnte Ole loslassen und wieder heiraten. Er hat soviel mit Hannah geschaffen. Mit der Mutter des Dharmas im Westen.
Bereits 1987, bei meiner ersten Begegnung mit diesem merkwürdigen Ole, habe ich seine Hannah gliebt. Vom ersten Moment an. Sie ist meine Lehrerin. Und den schrägen Lahma mochte ich nur, weil er zu wissen schien was er an ihr hatte. Ich liebte ihn für den Respekt mit dem er über Hannah sprach.
Wir sind bei den Belehrungen am Samstagabend. Ole wirkt irgendwie gebeutelt von seinen Gefühlen, aber trotzdem ist er klar und präsent. Er gibt damit eine geheime Belehrung. Natürlich ist da Trauer, Schmerz, Angst um Hannah. Man sieht, dass Ole diese Gefühle HAT, aber er IST nicht diese Gefühle. Das gibt ihm Distanz. Das gibt ihm Handlungsfreiheit. Man kann diese Gefühle haben und trotzdem das wesentliche tun, das beinhaltet auch Vorträge halten, Dharma-Belehrungen halten.
Dasselbe wie mit Krankheit und körperlichen Schmerzen. Man kann Schmerzen haben ohne die Schmerzen zu sein. Trotzdem präsent im wesentlichen sein. Im Dzogchen-Zustand sein.
Hannah geht es wieder besser. Es ist Sylvester. Was eigentlich los ist, weis ich immer noch nicht genau. B. schreibt er glaubt, Hannah stirbt und er sei den Tränen nahe. So gehts mir auch. Ich habe mitgekriegt, dass Ole um 24:00 das Bodhisatvaversprechen mit Hannah machen würde. Das ist wunderschön. Ich bin erleichtert. Es ist immer ein wundervoller Jahresauftakt. Dieses Jahr erst recht.
5 Minuten vor 12 schmeisse ich die Kiste an. Zu spät. Gerade spricht... Hannah. Ich höre die Worte, ich werde niemals aufhören! - Ich bin irritiert. Das habe ich bestimmt mal wieder falsch mitgkriegt. Wie kann sie sowas sagen, als so hohe verwirklichende Budhistin? Ihr würde es nicht schwerfallen loszulassen. Warum sollte sie es nicht tun?
Am Montag, kommen Karmapa und Mipham zu Hannah.
Am Dienstag kommt Oles Neujahrsbrief. Hannah ist durchgecheckt worden. Wieder mal habe ich nur die Hälfte verstanden. Was ich glaube kapiert zu haben: Hannah hat einen bösartigen Krebs. Methastasen in Leber, Lunge und Niere. Überall im Körper, aber die Herkunft ist unbekannt. Es ist nicht klar wo das Muttergeschwür sitzt.
Zwei Wochen vor Weihnachten, zwei Tage vor dem Fest kam zu dem Krebs eine schwere Lungenentzündung. Sie ging zu Sylvester mit Segen und Antibiotika weg. Der bösartige Krebs aber bleibt. Die Prognosen der Ärzte sind nicht gut.
Karmapa und Mipham: Hannah wird es durchziehen(pull it through) bis zum Neujahr. Am 18. Februar geht es ihr wieder gut. Was bedeutet nur dieses gehts ihr wieder gut (being well again)? Eine spontane Wunderheilung oder verschwinden die bösartigen Methastasen.
Das sind große Worte. Die legen sich aber fest. Werden wir also Zeugen einer Spontanheilung? Vorsicht Piri! Hat Karmapa DAS gesagt?
Das ist wohl wieder ein bisschen Salz in der Suppe. Ich bin nur aus der Übung, dass zu erkennen ist schon lange her seit Denis, meinem kleinen Willenlosen. - Vielleicht ist es wieder ein kulturelles Missverständnis! Ich glaube, aus tibetischer Sicht ist es üblich das Leben niemals aufzugeben. Niemals, niemals, niemals. Als Tibeter hat Karmapa diese Sicht der Dinge und kommuniziert auf diesem Hintergrund über Hannah.
Im Westen versteht jeder Karmapas Worte so, als ob eine Wunderheilung erfolgen wird. - Ob die geschehen wird ist nun ja leider noch offen. Ich bin froh, dass Karmapa sich nicht darum kümmert wie seine Worte wo interpretiert werden. Hoffentlich reisst es nicht wieder den alten Kram auf. Ich fürchte, wenn Hannah tatsächlich stirbt wird das die Gruppe um den anderen Karmapakandidaten vielleicht ausnutzen. "So schlecht" sind die Vorhersagen vom anderen Lager und diesem Thaye-Dingsda.
Oder ist es das, wie du seine Worte interpretierst!!!!!
Diese Interpretion würde allem widersprechen, was ich vonHannah gelernt habe, was ich von Ole gelernt habe, was Mahamudra und Dzogchen lehren, was Treya-Tara Wilber sagt. Und nicht zuletzt der geamten Erfahrung meines Lebens, die zu einem Buch geworden ist.
KÖRPERLILICHE UNVERSEHRTHEIT IST NICHT GLEICHBEDEUTEND MIT GESUNDHEIT ODER HEILSEIN. MAN KANN AUCH GESUND STERBEN.
Die Zeile von Oles Brief die mir am meisten im Gedächtnis bleibt. Nehmt Hannah als Beispiel! Das gilt mir. Ich weiß das es mir gilt. Ich kenne dieses Gefühl bei einigen Olesätzen. Das sagt er nur für mich. Was soll ich mir als Beispiel nehmen? Neben alle dem was sich von selbst versteht, für selbstverständlich wird.
Für was also ein Beispiel? Für Gewöhnlichkeiten des Geistes über den Körper? Ein Beispiel für die Möglichkeit von Wunderheilungen? Ein Beispiel dafür, dass eine FA`lerin älter als 40 wird. Ein Beispiel dafür, dass man meine Herzverdickung rückgängig machen kann?
Wir werden sehen, was die nächsten Wochen bringen. Es bleibt spannend.
copyright*piri schmidt
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Mittwoch, Dezember 20, 2006
Weihnachtsrituale '06
Weihnachten hat sich verändert. Schon letztes Jahr fing es an. Aber es ging immernoch darum, diese gefühlsüberladene Zeit einfach durchzustehen. Weihnachten wurde einfach ignoriert, um den Schmerz des Alleinseins nicht zu fühlen.
Und dieses Jahr ist alles anders. Zum ersten Mal ist alles anders und das mit Hilfe der Ghanapoja und Sasha.
Ein guter Film ist dieselbe Illusion, wie ein schlechter Film. Illusion ist Illusion. Und Erfahrung ist Erfahrung. Auch die Erfahrung von Einsamkeit oder Alleinesein ist nur eine Möglichkeit aus der Summe aller möglichen Erfahrungen. Aber eine gute Erfahrung ist auch nicht besser als eine schlechte Erfahrung. Die Erfahrung, die traurig macht, ist nicht wegzuschieben. Sie ist nur was sie ist.
Das Bild mit dem Film habe ich bei Ole nie verstanden. Warum ist es leichter aus einem guten Film zu erwachen, als aus einem schlechten? - Das würde ich bestreiten. Bei mir jedenfallswar das anders. Ein Hoch auf meine schlechten Filme und meine Verwirrungen...
Im Sommer hat sich C. bei S. für den Besuch bei mir bedankt. Sie hat mir erzählt, wie erstaunt er war. Er hat sich bedankt, dass er die Erfahrung machen durfte. - Welche Erfahrung? - Nach einem Retreat mit Überlänge noch zum Rolli hetzen, umFragen zu beantworten. - Na toll.
C. und ich haben lange gegrübelt und schließlich verstanden: für S. war das eine Erfahrung. Keine gute Erfahrung oder schlechte Erfahrung, sondern eine Erfahrung. Genau dieselbe Erfahrung, wie am Norgen gemütlich beim Cappuccino im Straßencafé zu sitzen und Zeitung zu lesen. Ausdruck dessen, von dem was ist.
Ich fühle mich immer noch Einsam in diesen Tagen. Durchaus verlassen und traurig. Aber auch das ist eine Erfahrung, die nun einmal sein kann. Ich kann sie zulassen, weil ich sie nicht bin. Ich bin nicht diese Trauer. Ich habe diese Trauer. Da ist Distanz zu dieser Trauer. Ich bin traurig zu dieser Zeit, warum nicht? Was es nicht alles für komische Gefühle gibt. Und ich muss diese Trauer nicht mehr karschieren und nicht mehr wegschieben. Und sie ist mir nicht mehr peinlich. (Wo kommt dieses Gefühl der Peinlichkeit her? Wie im Kapitel Jubelkrüppel: warum ist es einem peinlich nicht den Wahnsinnsfreundeskreis zu haben? Warum ist es einem peinlich keine Geliebten zu haben? Warum lebte ich jahrelang eher über meine Kräfte, als dass ich zugab, nicht Normfähig zu sein?)
Die Erklärungen von J. zur großen Göttin waren sehr hilfreich. In ihrer Religion sind diese dunklen Tage die kostbarsten Tage im Jahr, weil sie die Möglichkeit bieten zum Alleinesein. Zur Einsamkeit. Zum in-sich-kehren. Zum Rückzug. Und wiedermal sind es die Lebensumstände, mein schlechter Film, der mich dazu zwingt die Kostbarkeit wahrzunehmen. Warum also ist mein schlechter Film ein schlechter Film. Die Weihnachtszeit und das Jahresende sind kostbar geworden. Ich beginne si4e zu genießen. Ich habe beschlossen die ersten kleinen, alljährlich wiederkehrenden Rituale zu bauen. - Meine eigenen Rituale.
Der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt gehört dazu. Mit das Beste ist der Weg dorthin. Von Neukölln in die Stadtmitte. Die Lichter in der Dunkelheit in der Stadtmitte sind grandios. So muss es in New York sein. Ich schließe die Augen und für einen Moment bin ich da. Ich erinnere mich daran, wie leicht das früher war.
Copyright*Piri Schmidt
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Mittwoch, September 13, 2006
Das Scheckbuch auf dem Porsche
Ich war so happy! Ich hatte das so gehofft. Die Dzogchenpas entdecken das Bodhicharya. Und zur Einweihung vier Tage lang ein Webcast mit Namkhai Norbu und anschließenden Vertiefungen mit Sasha Pubants.
Am Abend vorher zerplatzt die Seifenblase.Ein anderer Raum wird gemietet.Der ist billiger,aber auch rolliungerecht.Das hätte ich mir beinah denken können.Doch zunächst ist da nur Heulen und Tränen und Frust.
Zuerst mal ist da nicht sehr viel gelassenes Verweilen in der nicht-dualen Präsenz.Sondern Samsara pur.Mit Enttäuschung,Heulen und Zähneklappern.
Wenigstens kommt dann die Verarbeitung von solchen Dramen schneller als früher. Im Rückblick betrachtet sind das dann richtige Meilensteine,durch die man den Fortschritt auf dem Weg zur Erleuchtung ablesen kann.Hat ja auch Vorteile.Wenigstens muß ich meine Konzentration,wenn ich beim Webcast vor meinem Rechner sitzen muß,nicht darauf verschwenden,ja nicht meinen Kopf hängen zu lassen.
Das ist mir manchmal so peinlich.Alle denken,ich bin vor Überforderung eingepennt.Also,wie gesagt,vielleicht passiert ja auch diesmal alles genau zur richtigen Zeit,am richtigen Ort.Du hast schon Schlimmeres erlebt,Piri.
Inzwischen habe ich auch schon eine Lösungstrategie entwickelt,um mit Enttäuschungen oder Frust umzugehen.Ich pflanze schnell noch ein Apfelbäumchen.Diesmal ist mein Apfelbäumchen eine Frage per email an Sasha.Ich schicke sie einem Freund.Der soll sie weiterleiten.Und vielleicht hat Sasha ja irgendwann einmal Zeit zu antworten.
Um es kurz zu machen.Sasha bietet mir daraufhin einfach an,nach den Vertiefungen noch bei mir vorbei zu kommen,um die Erleuchtungsfrage zu beantworten.Ich bin begeistert.Wie großzügig!Wie großherzig!
Da stellt sich doch die Frage,warum sich der Raum nicht zwingen läßt.Das ist doch bereits alles vorhanden.Warum manifestiert sich nicht,was man sich wünscht?Warum erhält man so ein Geschenk immer nur,wenn man bereits losgelassen hat?Warum manifestiert sich das,was man gerade braucht,aus der unendlichen Weite des Raums heraus gerade in dem Augenblick,in dem man es sich nicht mehr verzweifelt wünscht?
Ein russisches Sprichwort sagt,man kriegt das Glück nicht zu fassen,wenn man ihm hinterher jagt.Wenn man es nicht mehr sucht,dann kommt es zu einem.
Warum,das Glück ist doch immer da.Dann könnte es sich doch auch zeigen,wenn man es haben will.
Die einzige Antwort, die mir dazu einfällt,ist,pädagogisch.Denn,wenn das so wäre,würden wir niemals unsere Wahrnehmung verändern.Wir hätten keinen Grund zu entdecken,wie die Dinge sind.
Aber wer sollte denn da pädagogisch sein wollen?Wer könnte denn ein Interesse daran haben,daß wir erkennen?-An dieser Stelle werde ich immer ziemlich eifersüchtig auf Christen.Ich glaube, an solchen Stellen sind monotheistische Religionen entstanden.
copyright*piri schmidt
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Montag, September 11, 2006
Das persönliche Drama überwinden
Wenn ich mein persönliches Rolli-Drama überwinde, dann kann der Rolli eine Übung fürs Zentrum werden.
Der Umgang mit mir wäre dann eine Schulung in Achtsamkeit. Und genau das gilt es zu erfahren. Die Achtsamkeit muss aus den Meditationstexten in den Alltag integriert werden.
Sich beobachten und dann das bewußt machen der Baobachtung ist die Grundlage unserer Entwicklung.
Das reicht schon. Die 100%ige Lösung oder Barrierefreiheit für Rollis braucht es gar nicht. Das Ziel zu erreichen ist ja nur sozusagen ein Nebeneffekt. Das eigentliche Ziel ist die Beobachtung und das präsent sein. Das ist der gewünschte Effekt auf dem Weg zum Ziel. Und wir alle wissen ja, dass der Weg das Ziel ist.
Leute, nehmt mich, ich mach's euch leicht.
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whoopie goldberg
wenn namkai norbu spricht verändert er sich. er "nimmt haltung an". er ist präsent und gleichzeitig doch ganz weit weg. er wird ...unmenschlich... falsches wort!... frei von üblichen emotionen... gelassen. er spricht dröhnend, maiestätisch. seine stimme ist so kraftvoll. etwas scheint aus ihm zu sprechen, wenn er von der lehre spricht. etwas hat von ihm besitz ergriffen. wie ole, wenn er in seinen werbevorträgen "im raum sein" demonstriert. wie whoopie goldberg, wenn sie das medium spielt. wenn sie die wahrsagerin spielt in "nachricht von sam".
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Money money money
Das übliche Problem. Ich bin ja so dankbar. Das Zentrum spendiert mir einen ganzen Abend mit Norbu. Einen ganzen Abend in der Gemeinschaft der Praktizierenden. Das ist was ganz anderes als das Dasein als einsamer Verwirklicher. In der Sangha zu praktizieren ist so inspirierend. Ich wäre froh, wenn die Leute wissen würden, was für ein Glück sie haben. Sie sind sich dessen nicht bewußt. Vielleicht wären sie es, wenn sie mal öfter meine Schwierigkeit sehen würden.
Es gab das übliche Geldproblem. Die Dzogchen Gemeinde Berlin macht zum ersten mal ein öffentliches Event. Ein Raum wird gesucht. Wenig Geld steht zur Verfügung. Kleiner Raum zu mieten für wenig Geld- großer Raum zu mieten für mehr Geld. Und dabei ist der Würfel für mich gefallen. Rollis müssen draußen bleiben. Ich muß draußen bleiben. Wieder mal.
Der kleine Raum ist unerreichbar. Irgendwo ganz weit oben sind Stufen und ganz viele Ecken und ganz verwinkelt. Aber immerhin, das Zentrum schenkt mir einen Abend. Was für ein schönes freudvolles, kostbares Geschenk.
Der Dzogchen Lehrer ist genial. Ich könnte ihm stundenlang zuhören. So stell ich mir B. mit 60 vor. S. kann ein ganzes Universum ausbreiten. Mensch, der weiß so verdammt viel. Das Loslassen morgen wird hart. Ich würde so gern diesen Belehrungen folgen. Es ist so eine wonne, wenn sich Kreise schließen. Wenn man den Puzzelstein, der Chaos ordnet, erkennt.
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Sonntag, September 10, 2006
Gefängnisse im Geiste
Acht Jahre lang war Natascha K. entführt. Ihr Peiniger hielt sie ein halbes Jahr in einem kerkerähnlichen Verließ gefangen. Dann erlaubte er ihr kurze Ausflüge ans Licht. In die Oberwelt des Hauses zum baden oder so.
Entführt wurde sie im Alter von zehn Jahren. Mit Achtzehn gelingt ihr die mutige Flucht. Bereits nach ein paar Tagen gibt sie das erste Fernsehinterview.
Dieses Interview zeugt von Mitgefühl mit ihrer Umwelt, ihren Eltern und sogar mit der Mutter des Entführers. Das ist doch irre! Wie kann das gehen. Wie hat dieses Kind Mitgefühl gelernt? Oder muss man Mitgefühl gar nicht lernen? Vielleicht ist ein Kind noch echt. Vielleicht im Alter von zehn Jahren noch voll von natürlichem Mitgefühl? Vielleicht wurde dieses Mitgefühl nur nicht durch den Druck der Gesellschaft verschleiert.
Natascha erzählt, dass sie ein paar Tage vor ihrer Flucht mit ihrem Peiniger zusammen im Bauhaus ist. Sie erstarrt. Verkrampft sich. Ihr wird übel. Sie wird bleich. Die Freiheit überwältigt sie.
Der nette, freundliche Baumarktverkäufer kommt auf sie zu. Er fragt: "Kann ich Ihnen helfen?". Der arme Mann kann nicht ahnen, welche Schicksalsfrage er da für Natascha stellt. Doch kein Wort kommt. Sie sagt, die wollten einfach nicht aus mir heraus kriechen, oder so ähnlich.
Wenn ich mir diese Szene vergegenwärtige, bekomme ich Gänsehaut. Die Lösung des Dramas wäre doch so einfach gewesen. Der Baumarktverkäufer hätte sich bestimmt nicht abgewandt, wenn Natascha ihn gebeten hätte. Wenn sie den Geschäftsführer doch nur gerufen hätte. Ihr Peiniger hätte dann nicht viel dagegen tun können.
Doch Natascha tut all dieses nicht. Sie kann nicht. Sie lebt in ihrem Kerker. Der Kerker lebt in ihrem Geist. Dieses Gefangensein ist ihre Realität. Auch wenn unsere Realität eine andere ist.
Was wir dabei erkennen müssen ist nur, dass wir unsere Gefängnisse genau so leicht verlassen könnten. Wie Natascha auch. Unsere Realitäten sind nämlich auch nicht realer. Es wäre der selbe kleine Schritt in die Freiheit.
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Dzogchen Webcast mit Sascha
Sutra: Entsagung
Tantra: Selbstbefreiung
Dzogchen: Selbstbefreiung
Heute Abend war ich bei der Webcast - übertragung von NN mit anschließender Vertiefung von Sascha. Sascha ist langjähriger Schüler von Norbu. Ich glaube seit 92 oder so. Konnte leider nur den ersten Abend hin (siehe ein Text weiter). Das ist so Schade. Sascha ist klasse. Er liefert wirklich Vertiefungen.
Erste Frage an Sascha: ist Dzogchen Buddhismus?
Sascha: Es käme darauf an, welchen Aspekt bei der Antwort betonen will. Ist es eine Frage die hauptsächlich die Verschiedenheit der Traditionen betonen will, dann wäre die Antwort ein klares Nein.
Geht es aber vielmehr um den Weg zur Erleuchtung, dann wäre Dzogchen ein Pfad des Buddhismus.
Ich grübele schon den ganzen Heimweg darüber, worin Sascha wohl das Ziel des Dzogchen sieht. Diese Frage - Erleuchtung, Realisierung, oder sind beide Begriffe im Dzogchen identisch, stellte ich einmal an J.W. Er meinte, dass da seine Praxiserfahrung noch nicht hinlange. Diese Antwort liebe ich sehr. Sie war für mich nur schwer zu toppen, trotzdem stellte ich sie auch Keith Dowman. Ich wollte einfach sehen, wie er sie aus seiner Sicht beantworten würde.
Dowman spricht lieber von Realisation. Erleuchtung geht noch einen kleinen Schritt weiter. Bedeutet aber in der Erfahrungsqualität keine große Veränderung.
Ich fragte weiter, wo denn da die Freude bliebe. Ich komme aus dem Tantra. Für meinen Wurzellama ist der Begriff Freude von ganz großer Bedeutung, um den Begriff Erleuchtung zu beschreiben. Wo bleibt denn dann im Dzogchen diese höchste Freude? Diese zehntausend Volt Energieblitze - diese freudvolle Beschreibung von Erleuchtung war für mich immer sehr wichtig. Das fehlt mir im Dzogchen...
Dowman sagte, er mag diese höchsten Freudenkracher nicht. Solche Beschreibungen würden zwangsläufig den Dualismus stärken. Da das Denken an höchste Freude gleichzeitig auch das Denken an das Gegenteil vorgibt. Oder zumindest das Denken an etwas, das nicht höchste Freude ist.
Ich werde jemanden bitten Sascha diese Frage zu stellen. Ich bin gespannt, was er antwortet.
Zweite Frage: Widerspricht Dzogchen anderen buddhistischen Schulen?
Sascha: Sascha weist hier auf die Wichtigkeit von Übertragungen hin. Es ist sehr wichtig die damit verbundene karmische Verbindung zu einem Lehrer zu achten, die mit einer Übertragung verbundenen Versprechen einzuhalten. Sonst schafft man sich karmische Hindernisse. Das Guru-Yoga im Dzogchen liefert dafür eine ideale Übung. Denn hier wird die Achtung an alle Lehrer, früher oder heute, aus allen Schulen integriert. Das Bild des Gurus ist hier ja nur Symbol für alle anderen Lehrer.
Ganz schön tricky.
copyright*piri schmidt
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Freitag, September 08, 2006
selbstauferlegter Ausschließlichkeitswahn
Die Zentren meiner Wurzelbuddhistenfreunde erscheinen mir manchmal so eng. Beinahe zynisch erscheint mir dann gerade hier das Wort zu hören von der Mitte der Gesellschaft in der man angekommen ist. So satt sind hier alle. Reiche, weiße Mittelklasse. Ganz viele Computerkids. Mainstream wohin man blickt. Die bunte lebensfrohe Frische bleibt auf der Strecke.
Es gibt einen vorherrschenden Menschentyp in unseren Zentren. Besonders aber einen vorherrschenden Frauentyp. Immer die gleichen Barbies. Immer das was dem genormten Blick des genormten Zentrenmanns gefällt. Belehrungen sind immer auch ein Präsentierteller. Wenn man bös sein will, immer auch Fleischbeschauung. Frauen trippeln auf ihren Stöckelschuhen wie auf einem großen Catwalk. Ihr erster Wunsch ist zu gefallen und nicht der Dharma.
Dieses "dem Mann gefallen müssen" ist genauso ein Druck auf Frauen wie auch der Schleier der Taliban. Der Wunsch nur für einen Moment den Schleier zu nehmen um dem abschätzenden Männergesellschaftsblick zu entgehen, ist hier bestimmt ganz fremd.
Zusammen mit der Fixierung auf einen Lama ist nur allzu oft der selbstauferlegte Ausschließlichkeitswahn perfekt. Das ist so schade. Das tut so weh. Ihnen entgeht so viel. Und es wird noch nicht mal bemerkt, was verloren wird. Es geht eine ganze Menge Inspiration verloren. Der Austausch mit dem Anderen wäre so befruchtend.
Obwohl bei uns die ganze Zeit geküßt und geknuddelt wird fehlt es oft an Wärme. Die Geste des Willkommen Heißens scheint hier oft schwer zu fallen.
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Dienstag, September 05, 2006
Träume
Die verschiedenen Chakren sind Knotenpunkte energetischer Kanäle. Dort sind also verschiedene Energien konzentriert. Verschiedene energetische Dimensionen herrschen vor.
Beim Traum-Yoga konzentriert man sich beim Einschlafen auf ein bestimmtes Chakra. Beim Einschlafen trägt das karmische Prana karmische Spuren (und damit karmische Samen) in den Chakren.
Geist und Prana werden zu den verschiedenen Chakren im Körper hingezogen. In jeder Art der dort vorherrschenden karmischen Spuren (Eindrücke oder Bilder) steigen in uns die Inhalte der jeweiligen Erfahrungsdimensionen hoch. Sie manifestieren sich als Träume.
Dieser Traum ist vielleicht die sekundäre Ursache für die Aktivierung einer anderen karmischen Spur.
Konzentrieren wir uns aber auf eine andere Erfahrungsdimension (anderes Chakra), setzen wir eine andere sekundäre Ursache einer anderen karmischen Spur. Ein anderer karmischer Same wird reifen. Jedenfalls können die Trauminhalte auf diese Weise verändert werden.
Ziel des Traum-Yoga ist Prana und Geist im Zentralkanal zu sammeln. Das ist die Basis für Rigpa-Erfahrungen. In ihnen manifestiert sich dann Klarheit, Bewusstheit und Präsenz, da sie frei von negativen Emotionen sind.
copyright*piri schmidt
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Montag, September 04, 2006
Prana
Die energetische Basis aller Emotionen ist der karmische Prana (tib. Lung). Wörtlich übersetzt bedeutet Lung Wind. Vielleicht könnte man auch sagen Lebensenergie, oder Vitalität. Prana ist die Grundenergie sämtlicher Lebensprozesse, allen Lebens. Emotionen sind positive oder negative Reaktionen. Der erste Moment einer Erfahrung ist reine Wahrnehmung. Die Erfahrung ist ursprünglich. Die Energie dieses Augenblicks reiner Wahrnehmung ist der ursprüngliche Weisheits-Prana. Er strömt im Zentralkanal. Der Weisheits-Prana ist die Energie des Rigpa.
Erst die Reaktion auf diesen Augenblick, Mögen oder Nichtmögen, erleben wir als Erfahrung.
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Freitag, August 25, 2006
Transformation
Wenn ich ehrlich bin, habe ich sie früher oft übersprungen. Eigentlich gehört die Transformation in eine Dakini, ja zum kleinen Thun- meiner Leib- und Magenmedi.
Im Moment mache ich diesen Teil aber besonders gerne. Bei der Transformation gehe ich aus dem Stadium des Rigba wieder in die Welt der Formen. Mir wird dabei besonders deutlich, dass mein Zustand derselbe bleibt. Aus dem Klaren Licht heraus kommend bleibe ich doch Klares Licht. Die Form, in der ich mich wahrnehme, ist beliebig. Piri im Rolli. Oder Dakini Sinhamukha. Oder Guru Tragphur...
Die Formen sind nichts Festes. Nichts Statisches. Sie wechseln mit dem Mond! Doch sind sie nichts anderes, als das Klare Licht, aus dem sie kommen und gehen.
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Donnerstag, August 24, 2006
Film über Dilgo Rinpoche
Heute Abend sah ich einen Film über meinen lachenden Berg. Es war ein Film über den Abschied von Dilgo Rinpoche. Ein Abschiedsfilm.
Ich dachte an den Abschied in diesem Leben zwischen Karmapa und Dilgo. Ich bin nicht mehr sicher von wem ich es gehört habe, aber es war jemand der es miterlebt hat. Ich glaube es war Ole. Das ist aber auch nicht so wichtig.
Dilgo und Krmapa sprachen ganz leise miteinander. Ganz vertraut. Fast zärtlich. Zwei Geistesriesen trafen sich. Karmapa würde bald an Krebs sterben. Er schien das genau zu wissen und nahm Abschied von seinen engsten Weggefährten.
Beide wussten das es um einen Abschied in diesem Leben ging.Trotzdem hatte dieser Abschied in keinster Weise etwas Schweres. Sozusagen, na Tschüss dann bis zum nächsten Leben. Ganz selbstverständlich. Man wird sich wiedersehen, keine Frage. Als ob man sich für den nächsten Tag zum Kaffee verabredet.
copyright*piri
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Tenzin Wangyal Rinpoche
Gestern abend Belehrungen von Tenzin Wangyal zum Traum-Yoga und Übungen der Nacht. - Das war also ein erster Bönpa! Ich bilde mir ein, nicht mehr allzu viele Vorurteile mit mir rumzuschleppen. Aber das Vorurteil gegen Anhänger des tibetischen Schamanismus ist ein dickes. Irgendwie waren da doch Bilder von Orgien mit Blutopfern. Wildes Augenrollen.
In letzter Zeit erhalte ich sehr kostbare Geschenke. Gestern war das Geschenk eine Belehrung von Tenzin Wangyal Rinpoche. Große Freude. Was für ein Glück. Irgendwie war mir der Name Tenzin Wangyal geläufig. Ich hatte ihn schon öfter gelesen. Nur ganz einordnen konnte ich ihn nicht. Irgend so eine Berühmtheit... Ein junger Rinpoche. Smart. Nicht in Roben. Dem Westen zugewandt bis zum Haarschnitt. Sogar mit Signierpause in der Mitte der Belehrung. Zeit, um seine neusten Bücher zu verkaufen. Kapitalistische Marktgesetze mit tibetischen Charme.
Ein lachender Berg. Ich bin sehr beglückt. Da gibt es noch Berge zu entdecken, die ich vorher nicht kannte! Er erinnerte mich so an Norbu. Seine Haltung. Die Art, wie er lehrt. Ob die beiden sich wohl kennen? So, wie er sitzt, muss er Dzogchenpa sein. Vielleicht weil er auch vom Roten A unterrichtet. Das kenne ich auch von Norbu. Oder auch die Selbstverständlichkeit, mit der er die geheimen Übungen zum Traum-Yoga für uneingeweihte und unerfahrene dumme Westler öffentlich macht. - Das ist Namkhai Norbu pur! Die Leichtigkeit der Belehrungen. Die ungekünstelte Einfachheit.
Und er bewegt seinen Körper wunderschön. Auch das ist mir bekannt von Norbu. Diese Berge mit leichtem Übergewicht bewegen sich vollkommen, wenn es darum geht, Meditationen mit Körperübungen zu unterstützen. Ich kann mich nicht sattsehen an diesen Bewegungen. So wie die auch beim Vajra-Tanz. Ich könnte stundenlang zuschauen, wie er mit den Schultern rollt.
Ich kann mich dem kapitalistischen Gruppendruck in der Pause nicht entziehen - bin halt ein Begierde-Typ. Kaffeefahrten wären nichts für mich. Anyway -
Ich lese den Klappentext des Buches. Da steht es. Jetzt dämmert mir, wer er ist. Ich lese: Bön, Schamanismus, Dzogchen, Elemente, Natur, Heilung... Wow! Mein erster Bönpa. Die Bilder und meine Vorureile schlagen Purzelbäume. Ich mag dieses Gefühl so sehr! Ist das ein tolles Gefühl. Besser als mit diesem Lama kann der Zusammenprall zwischen Erwartung und Wirklichkeit nicht sein.
copyright*Piri
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Freitag, August 11, 2006
Culpa Karma
Heute Abend im Interreligiösen Dialog. Ringu Tulku Rinpoche mit einer brillianten Übersetzerin. Der sanfte Lama ist präzise wie immer. Mehr kann man aus Karma nicht herausholen. Im tibetischen gibt es kein Wort für Schuld. Karma bedeutet übersetzt Handeln und beschreibt das Prinzip von Ursache und Wirkung. Und wenn wir handeln schaffen wir Fakten, das ist dann einfach Tatsache. Karma beschreibt nur welche Handlungen welche Konsequenzen haben.
Ich würde das Ganze ja toppen. Es gibt viele Möglichkeiten die Welt zu ordnen. Christliche Schuld und Sühne, Karma etc.... - alles Ordnungsprinzipien. Gleich gut oder gleich schlecht. Wir bauen uns damit unsere eigene Wirklichkeit. Mit dem Konzept, das uns aus welchem Grund auch immer am sinnvollsten erscheint, ordnen wir für uns die Dinge. Wir schaffen eine Wirklichkeit, die aber nichts mit der wirklichen Wirklichkeit zu tun hat wie die Dinge wirklich sind. Sie sind Klares Licht. Alles andere sind bloße Konzepte. Es gibt keine Bewertung. Kein gut oder böse. Kein negativ oder positiv. Wir beobachten im Geist das was ist und alles ist klar. Bald schon löst sich alles wieder auf in Klares Licht. Wenn wir die Dinge nicht bewerten befreien sich die Dinge ins Klare Licht hinein. Unser Geist hat die Fähigkeit zur Selbstbefreiung.
Auch ich ordne meine Wirklichkeit mit Karma. Aber eben nicht weil dieses Konzept allgemeingültiger wäre sondern nur weil es mir persönlich sinnvoller erscheint.
Ich würde so gerne, Denis, dass man die Konzepte sauber trennt. Wir sind aufgewachsen in einer jüdisch/christlichen Kultur. Westlichen Buddhisten fehlt darum ein Gott der uns abstraft. An dessen Stelle setzen sie das Karma. Est voilá - Culpa Karma.
copyright*piri
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Donnerstag, August 10, 2006
Lachende Berge
Du sollst im Dzogchen die Meditationshaltung einnehmen wie ein Berg. Ruhig, gelassen, nichts kann dich aus der Bahn werfen. Mächtig, überragende Geistesgröße. Eine Freundin fragte mich, wie ich Norbu beschreiben würde. Ich sagte, ein Berg. Ein freundlich lachender Berg. Ich habe eine Figur vom 16. Karmapa. Die Figur gefüllt mit Mantras, Blüten und Juwelen. Sie ist sehr schwer. Sie ist mein kleiner Zauberberg. Ich sehe ein Photo von S.H. Dilgo Khyentse Rinpoche, er war der erste Lama den ich je gesehen habe. Die ersten buddhistischen Texte die ich gelesen habe stammen von ihm. Seit damals ist er mein lachender Berg. Mein Vertrauen zu ihm und die tiefe Verbundenheit, die ich beim ersten Blick gefühlt habe, ist nicht in diesem Leben begründet. Irgendwie komme ich immer zu diesen lachenden Bergen, Denis.
Am Sonntag den 30. Juli habe ich den Vater der Wiedergeburt von S.H. Dilgo Khyentse Rinpoche gesehen. S.E. Chokling Rinpoche ist mehr eine lachende Kugel als ein lachender Berg. Er ist ein hoher Lama der Nyingma Tradition. Er hat drei Söhne und eine Tochter. Die Söhne (leichtes grummeln) sind Tulkus. "Dilgo" ist jetzt ungefähr 14. Vielleicht wird er ja ein lachender Berg. Und vielleicht erlebe ich noch Belehrungen von ihm. Er gab uns eine Einweihung auf eine Form von Padmasambhava.
Seine Frau war dabei. Sie gilt als Khandro. Als Daikini. Sie berührte mein Gesicht zum Abschied. Ich sah in ihre Augen, sie waren so schwarz und tief, ich dachte sofort an Hannah. Ich wünsche mir so sehr, dass die beiden sich treffen!
copyright*piri
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Montag, August 07, 2006
Tibetisches Sprichwort
"Wenn Du das Wasser nicht auffüllst, wird es von selber klar. Genauso wird der Geist, wenn Du ihn nicht veränderst oder beeinflusst, sondern in seinem natürlichem Zustand lässt, spontan Frieden finden."
Diesen Satz las ich gestern. Ist das die Antwort auf meine Fragen? Soll ich mich so auch gegenüber Max verhalten? Soll man so auch Beziehungen führen?
Vielleicht muss ich ja doch nicht tausend klärende Gespräche suchen. Würde ich dann nur Wasser aufwirbeln? Wenn ein konstruktives Gespräch möglich wäre...dann wäre dieses Gespräch wie die unterschiedlichen Meditationsanweisungen, die nur Hilfen sind um zu Mut und Zuversicht zu gelangen. Zu einer warmen Atmosphäre in der Du loslassen kannst und Deinen Geist im Zustand von Rigpa ruhe lassen kannst. - Wie Sogyal Rinpoche sagt.
Ich werde kein klärendes Gespräch mit Max suchen. Ich werde Raum geben. Ich werde darauf vertrauen, dass er alle Dinge die ich ihm sagen könnte, im Grunde schon weiss. Wenn sein Geist in einer ruhigen warmen Atmosphäre sein kann, ohne den Druck des drohenden Beziehungsgespräches wird er dieses Wissen, das in ihm ist, auch zulassen.
Im Dzogchen heisst es: Selbst das Sitzen ist frei vom Sitzen. Jamyang...sagt,
Verbleiben ist nur ein Ausdruck - in Wahrheit ist da nichts verbleibendes und auch kein Verbleiben.
copyright*piri schmidt
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Donnerstag, August 03, 2006
Super-Mamis
Die Super Nanny,
Meine KG ist befreundet mit der Super-Nanny.-Diese arme Frau hat ihren Spitznamen weg. Die beiden leben in Falkensee, die Insel für das andere Berlin. Dorthin steigen die Aussteiger aus, wenn die wilden Jahre vorbei sind.
lalala
It´s not time ...
Find a girl...
Die KG hat ihr eigenes Maisfeld, ihren eigenen Mann, der jeden morgen nach Berlin zur Arbeit fährt und zwei blonde Kinder, die in den Falkenseer Montessouri-Kindergarten gehen. Eben dort, wo auch die Super-Nanny ihre wirklichen Kinder in der wirklichen Wirklichkeit unterbringt.
Ich will ja gar nicht lästern. Was wäre ich ohne Falkensee?
Mein Fluchtpunkt fürs Wochenende, wenn das samsarische Berlin mich zu überrollen droht.
Und heute Abend schaue ich auch wieder "Super-Nanny" an. Pssst! Man sollte aufpassen, wo man sowas sagt, das ist nicht pie cie. Aber jedesmal, wenn ich diese Doku-soap sehe und frustriert bin über mein Schicksal, weiß ich, dass es Leute gibt, die es schlimmer getroffen hat. Ich liebe diese Sendung!
copyright*piri schmidt
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Samstag, Juli 29, 2006
Too many rivers to cross lyrics
Many rivers to cross
But I can't seem to find my way over
Wandering I am lost
As I travel along the white cliffs of Dover
Many rivers to cross
And it's only my will that keeps me alive
I've been licked, washed up for years
And I merely survive because of my pride
And this loneliness won't have me alone
It's such a drag to be on your own
My women left me and she didn't say why
Well, I guess I'll have to cry
Many rivers to cross
But just where to begin I'm playing for time
There have been times I find myself
Thinking of committing some dreadful crime
Yes, I've got many rivers to cross
But I can't seem to find my way over
Wandering, I'm lost
As I travel along the white cliffs of Dover
Yes I've got many rivers to cross
And I merely survive because of my will...
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element of crime
Die Trennung!
Lalala was ham wir gelacht, damals hinterm Mond...
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Samstag, Juli 22, 2006
Delogs
Heute morgen habe ich das Buch "Peaceful Death, Joyful Rebirth, A Tibetan Buddhist Guidebook" von Tulku Thondup zu Ende gelesen. Thondup gibt buddhistische Belehrungen über Tod und Wiedergeburt. Dabei illustriert er diese Belehrungen durch Erlebensberichte von Delogs. Das sind Praktizierende des Buddhismus die mehrere Tage lang tot waren. Dann kehren sie ins Leben zurück und können von ihrem Erleben berichten.
Im Westen gibt es kleine Delogs, die NDE´s. Leute mit near death experience. Der einzige Unterschied ist nur, das was hier nur Momente dauert erstreckt sich in Tibet über mehrere Tage. Die Berichte über Begegnung und das Gewahrsein mit dem Klaren Licht des Geistes gleichen sich.
Ich bin ein kleiner Delog. Ich bin ein NDE. Mein Nahtodeserlebnis ereignete sich 1987 in Freiburg. Damals lag gerade der Kirchenaustritt, nach einem gescheiterten Studium als christliche Religionspädagogin, hinter mir. Damals war ich also noch überhaupt nicht mit Buddhismus in Berührung gekommen. Ich konnte mein Erlebnis nicht einordnen. Denn das waren nicht MEINE Bilder gewesen. Mit diesem Nahtodeserlebnis begann mein Weg in den Buddhismus, der mich schließlich auch zum Schreiben eines Buches brachte.
Aber erst durch dieses Buch und den Berichten der Delogs fand ich meine Erinnerung an damals wieder. Wie tröstlich muss dieses Buch sein für jemanden der noch mit Todesangst kämpft!
ARBEITSTITEL: IN SICH SELBST BEFREIT
Wenn ich eine Kette hätte aus lauter Momenten, um Erinnerung festzuhalten...
Medaillons, Verdichtungen aus Zeit und Gefühl...
Dies wär das Kostbarste von allem:
[Ich sterbe, Denis! Die Schwere des Körpers geht fort. Alles ist so leicht und friedlich, jetzt. Die Liebe ist so voll. Ich bin so klar! So bewusst! – Ich BIN! Zwischenzustand. Zustand zwischen Leben und Tod.
Ich sehe ein helles klares Licht, Denis. Noch bin ich nicht in diesem Licht, aber nichts wünsche ich mir mehr, als dort zu sein.
Die Worte Licht und ich sind falsch. Denn es gibt kein „ich“, „mich“, „Licht“ dort mehr. Eigentlich gibt es auch kein Hier und Dort mehr. Es ist nur noch Bewusstsein. Ich bin reine Bewusstheit.
Und eigentlich ... „sehe“ ich das Licht auch nicht, ich fühle es. Ich bin umgeben von einem Zustand unendlicher Liebe.
Ich weiß um die Gegenwart meines Vaters. Er empfängt mich und begleitet mich. Ich sehe ihn nicht im herkömmlichen Sinne. Er ist mir bewusst. Ich höre eine Stimme. Doch mein Vater ist es nicht.
Die Stimme fragt, ob ich umkehren will. Die Worte Hören und Fragen sind falsch. Ich höre diese Frage nicht. Ich BIN die Frage. Ich bin der Sinn der Worte. Ich bin die Energie der Frage und die Energie der Antwort. Ich BIN die Antwort.
Die Antwort kommt sofort.
Ohne zu zögern entscheide ich mich zur Umkehr.]
Copyright * Piri Schmidt J
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Freitag, Juli 21, 2006
Elefantenrennen
Schon wieder ein alles vernichtender Tsunami. Diesmal trifft es Java, Indonesien. Dieser Tsunamie wurde in Hawaii frühgewarnt, aber die Info drang nicht rechtzeitig bis zu den kleinen indonesischen Dörfern an der Küste vor.
Es gibt einen Kinofilm über das Verhalten von wild lebenden Tieren bei Tsunamies und anderen Erdbeben. Nicht ein wild lebendes Tier fiel dem Tsunamie zum Opfer. Touristen berichten, dass die betroffenen Strände bereits Stunden vor dem Eintreffen der Welle tierleer war. Das Singen aller Vögel war verstummt. Die Menschen beim Elefantentrekking überlebten auf dem Rücken der Elefanten. Die Tiere gingen einfach durch. Gehorchten nicht mehr den Befehlen ihrer Führer und die Elefanten rannten los auf die Berge und brachten sich in Sicherheit.
In den Kulturen der Länder die von Tsunamies bedroht sind, Indonesien, Thailand, China, Japan...gibt es jahrtausende altes Wissen über das Frühwarnsystem durch Tierbeobachtung.
Warum wird dieses Wissen so beharrlich ignoriert und ersetzt durch den Glauben an das rettende Eingreifen des fortschrittlichen Westens mit seinen technischen hochgerüsteten Frühwarnsystemen.
Warum ist der Westen so sehr von sich überzeugt? Nicht eines dieser milliardenteuren Systeme funktioniert. Wäre es nicht eine gute Idee wenn ausgerechnet der Westen den Ländern ihr eigenes Wissen über ihr eigenes Frühwarnsystem zurückgibt?!
Oder welcher Deal eines milliardenschweren Großkonzerns steht dabei auf dem Spiel?
copyright*piri schmidt
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Mittwoch, Juli 19, 2006
Einigkeit und Recht und Freiheit über alles in der Welt...oder so ähnlich
Der Reporter fragt die Zuschauer. "Was ist das?" und schwengt die schwarz-rot-gelbe Fahne. Ein Junge, nicht älter als 5, antwortet: "Das ist die Fußballfahne."
Irgendwie freut mich dieser Satz. Das ist wohl sowas wie "klammheimliche Freude" über dieses jähe Ende des sich an allen Ecken breitmachende Nationalgefühls. Er hat mein Weltbild wieder zurecht gerückt.
Aber ich muss es eingestehen, auch wenn es mir die Schamesröte ins Gesicht treibt, zum ersten Mal in meinem Leben war ich STOLZ AUF DEUTSCHLAND. Die Nationalmannschaft aus Ghana war irgendwo in einer Kleinstadt in Bayern untergebracht. Ich glaube Würzburg. Und da standen nun diese Bayern dicht gedrängt nach jedem Spiel auf dem Marktplatz, um mit frenetischem Beifall IHRE Mannschaft zu empfangen. Mitten in Deutschland jubeln Stammtischbrüder Schwarzafrikanern zu. Bayern adoptiert Ghana. Und an diesem Nachmittag im Juni 06 war ich tatsächlich stolz auf Deutschland. Ich fürchte, einmal und nie wieder.
Majas letzter Tag mit mir. Deutschland-Portugal um den 3. Platz. Im Fernsehen läuft das kleine Finale, wie überall in Neukölln. Die Straßen menschenleer. Wir haben beim Türken um die Ecke gerade noch die letzte Flasche Sekt gekauft. Alle wollen mit Sekt anstoßen, wenn Deutschland gewinnt. Wir wollen auch anstoßen, aber auf das Ende der Arbeitszeit von Maja. Natürlich nicht weil wir froh sind das es aufhört. Sondern weil ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
Nach einem etwas faden Spiel freuen wir uns schon auf das Elfmeterschießen. Das geht so schön in den Bauch. Und die Minuten vorher? - die können wir nutzen um anzustoßen. Maja läßt den Korken knallen. Wir lachen und faxen und tauschen vierjährige Erinnerungen aus. Bab kommt zum Schichtwechsel aber das Elfmeterschießen kuck ich noch, sagt Maja. Unsere Blicke wandern wieder zum Bildschirm. Das gibts doch nicht, sagt Maja. Nur wenige Augenblicke sind vergangen, aber der Spielstand ist 2:0. Irgendwann fällt dann der Groschen. Das Spiel ist aus für Deutschland.
Die Fernsehfalle hat wiedermal zugeschlagen. Dabei hatte ich meine Fernsehgewohnheiten schon richtig verändert. Ich bin ein Fernsehjunkie. Seit zwanzig Jahren läuft bei mir fast täglich die Soap Passion. Ich sehe Talkshows als Hintergrundkulisse. So wie andere Leute Radio hören. Nebenbei schreibe ich Briefe, esse ich, gebe Anweisungen an die Assistentinnen usw.
Nur wenn man Fußball schaut, dann kommt man mit diesen Sehgewohnheiten nicht sehr weit. Ich musste erst lernen das Geschehen auf dem Bildschirm komplett zu verfolgen. In Sekunden kann sich die Situation ändern. Die Karten werden dann von Grund auf neu gemischt. Der neue Moment bestimmt das Spiel. Vergangen ist vergangen und entscheident ist nur das jetzt. - Jedem Buddhisten müssten spätestens an diesem Punkt die Tränen kommen.
copyright*piri schmidt
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Sonntag, Juli 16, 2006
DB Artikel
Integration der Praxis in die Arbeitswelt
Im Denkprozess entstanden ...
Arbeitgeben durch Arbeitnehmen
Wow, denke ich – „Praxis unter erschwerten Bedingungen“.
Genau mein Thema, denke ich. Doch dann kommt schon dieser verdammte Nebensatz. – „sprich am Arbeitsplatz“. Wieder mal muss ich draußen bleiben, denke ich ... Aber eigentlich? Warum denn? Zwar habe ich keinen Arbeitsplatz im klassischen Sinne, und ich bin auch keine Arbeitnehmerin im klassischen Sinne, aber wer sagt denn, dass es immer klassisch sein muss!
In den letzten Jahren spielte sich meine berufliche Karriere zunehmend in meinen vier Wänden ab. Mein Bett und mein Zimmer sind mein Arbeitsplatz.
Ich bin schwerbehindert, ein Pflegefall. An meinem Körper ist so ziemlich alles kaputt, was kaputt sein kann. Die meiste Zeit des Tages muss ich liegen. Ich bin schwerhörig und kann kaum sprechen. Dennoch leite ich von meinem Bett aus einen erfolgreichen Kleinbetrieb. Von der Arbeit bei mir leben ca. 10 Angestellte.
Ich benötige 24-stündige persönliche Assistenz. Für jeden Handgriff brauche ich die Hilfe meiner Assistenten. Das Bezirksamt von Berlin bezahlt die Gehälter der Assistenten, sagen wir mal, noch bezahlt es ... Doch die Assistenz kann ich nach meinen Bedingungen und Bedürfnissen organisieren. Ich entscheide, wer bei mir angestellt wird. Meine Angestellten sind meine Assistenten. Ich bin ihre Arbeitgeberin.
Und Buddhistin
1996 habe ich Zuflucht bei Lama Ole Nydahl genommen. Da Lama Ole der Karma Kagyü Schule angehört, war auch ich mit dieser Zuflucht kurzerhand Kagyüpa.
Die Schule gehört zum tantrischen Buddhismus, das heißt, sie lehrt vor allem einen Stufenweg zur Erleuchtung. Mit anderen Worten, transformieren, transformieren, transformieren. Das Hauptpraxiswerkzeug hierfür sind die Ngondrös.
Augen zu und durch
Die unreine Wahrnehmung muss gereinigt werden und diese reine Sichtweise muss man sich erarbeiten.
Reinigen, reinigen, reinigen war angesagt. Die erste Stufe, um diese Reinigung zu erlangen war für Anfänger meiner Schule das möglichst schnelle Hintersichbringen der Grundübungen.
Das vorherrschende Thema unter Newbies war der Leistungsstand bei diesen Grundübungen. Wie viele hast du noch? Wie lange wirst du brauchen? Schneller, höher, weiter, mehr, besser! Ohne die Grundübungen erfolgreich beendet zu haben, schien keine Erleuchtung möglich, denn sie waren die Eintrittskarte, um die nächste Stufe erklimmen zu dürfen.
Dumm gelaufen
Buddhist ist, wer Buddhismus praktiziert. Dieser Satz klang mir in den Ohren. Nach dieser Definition war ich kein Buddhist. Denn selbst, wenn mir dieser Leistungsbuddhismus gefallen hätte, rein physisch hätte ich bei der Ausübung dieser Praxisauslegung nicht mithalten können.
Praxis sei für mich in diesem Leben kein Thema, glaubte ich, und dass ich damit bis zum nächsten Leben hätte warten müssen. In diesem Leben könnte ich anscheinend nur alte karmische Schulden abarbeiten, indem ich meine schmerzvolle physische Behinderung ertrug. Meine physische Einschränkung war ja eindeutig etwas, das mich daran hinderte, Buddhismus zu praktizieren. Also etwas, das gereinigt werden muss, bevor es weitergehen kann.
An eine lange formale Meditation im Rollstuhl vor meinem Altar war nicht zu denken. Ich konnte nur kurze Phasen im Rollstuhl sitzen. Auch keine längeren Meditationsphasen waren möglich. Alle paar Minuten musste ich sie unterbrechen, um meinen Assistenten Anweisungen zu geben. Wollte ich die Meditation im Liegen durchführen, schlief ich oft ein, umhüllt vom Lapislazulilicht des Medizinbuddhas oder im klaren Licht der Yeshe Khandro.
Obwohl Lama Ole also vor allem einen Stufenweg lehrt, hat man doch manchmal das große Glück, ihn auf Mahamudra- Ebene zu erwischen.
Den Mahamudra-Lehren folgend, ist der Geist Bewusstheit ohne Mitte oder Grenze. Alle Erscheinungen, die sich im Raum zeigen, sind das freie Spiel des Geistes. Illusionen, die auftauchen, eine Weile umherspielen und sich dann wieder im Geist, in dem sie aufgetaucht sind, auflösen. Wie Wolken, die am Himmel ziehen ...
Ich hatte das Glück, einen Mahamudra- Kurs bei Lama Ole zu besuchen an Sylvester 2000. Ich begegnete dem Geist erstmals als leuchtenden Raum, in seiner Weite und Unzerstörbarkeit.
Der Rolli ein Vajrayana, ein kostbares Fahrzeug
Ich kann den Zusammenhang nicht mehr rekonstruieren, aber in einem Nebensatz sagte Lama Ole mit seinem Löwenlächeln:
„Rollstuhlfahrer sind die besseren Yogis. Sie müssen sitzen bleiben, wenn die anderen schon beginnen, hin und her zu laufen.“
Ich war wie vom Blitz getroffen. Der Saal war voll. Er sprach vor Hunderten von Zuhörern, aber es hat sich angefühlt, als ob er diese Worte zu mir gesprochen hat. Mein Herz war getroffen. Ein Geschenk, das mein Leben veränderte, denn mit einem Mal wurde mir eine neue Sichtweise auf die Dinge ermöglicht. Vor allem eine neue Sicht auf meine eigene Lebenssituation.
Gar nicht schlecht.
Ich war gezwungen, mich auf den Geist des Wesentlichen zu konzentrieren. Mein Geist zerstreute sich weniger schnell in Ablenkungen, einfach weil ich durch meine Lebenssituation gar nicht dazu in der Lage war.
Es wurde für mich unbedeutend, dass ich keine Ngondrö-Zahlenspielchen mehr machen konnte. Sogar alle formhaften Meditationen auf Buddhas verloren für mich ein Stück Bedeutung. Ich konnte wahrnehmen, dass es nicht das Schlechteste war, keine klare Grenze ziehen zu können zwischen Meditationsphasen und Nachmeditationsphasen. Immerhin war das ja genau das Ziel der Praxis, da hinzukommen, dass diese Phasen eins werden.
Und es war auch nicht das Schlechteste, in der Bewusstheit und in der Präsenz des Klaren Lichts einzuschlafen.
Mein Zimmer, das ich inzwischen nur noch selten verlassen konnte, war nun für mich mein Ort, in dem ich meine Zurückziehung praktizieren konnte.
Flexibilität am Arbeitsplatz
Ich dachte an einen alten Lehrer meiner Schule, den Karmapa nach Jahrzehnten der Zurückziehung in einer Berghöhle des Himalaya zum Lehren in den Westen geschickt hatte. Er wurde gefragt nach dem Unterschied zwischen der Berghöhle und dem Leben jetzt. Ohne zu überlegen, antwortete er: „Nun, die Höhle ist größer!“
Ganz genauso empfand ich es auch. Es ist egal, wo man mit dem Geist arbeitet. Es gibt keinen Unterschied zwischen der Berghöhle in Tibet, der Erdgeschosswohnung in Neukölln und dem Reisen rund um die Welt. Illusion bleibt Illusion. Überall kann man das erkennen.
Wer, wenn nicht ich?
Und unversehens hatte ich damit zu meiner Praxis gefunden. Für mich kam nur noch eine Praxis auf Mahamudra-Ebene in Frage. Die Präsenz in dieser klaren Bewusstheit des Geistes, die alles und jeden durchdringt. Ich war nun sicher, dass auch ich das konnte, vielleicht sogar gerade ich.
Nur wusste ich keine Praxis, die ich als kurzes und direktes Mittel verwenden konnte. Alle klassischen Meditationen, die ich kannte, hatten zwar eine Mahamudra-Phase, aber nur nach einem langen formalen Aufbau – viel zu lang für mich jedenfalls. Mich führte für meinen Geschmack eine formhafte Meditation oder der Aufbau eines bestimmten Buddha-Aspekts zu weit weg von einem direkten Erleben des Mahamudra.
Ich war unzufrieden. So gerne hätte ich geübt, die Mahamudra-Sichtweise zu halten. Aber keine entsprechende Übung war für mich in Sicht. Dieser Mangel war in meinen Augen daran Schuld, dass ich keine gute Buddhistin werden konnte. Ich war darum nicht sehr überzeugt von meinen buddhistischen Qualitäten.
Der Juwelenschmuck der Bewilligung
Zu oft gelang es mir nicht, meine Umwelt mit der vorurteilsfrei reinen Sichtweise buddhistischer Gelassenheit wahrzunehmen. Nein, manchmal war es mir partout nicht möglich, die Bezirksamtsbürokraten, mit denen ich um Gelder kämpfte, als kleine Buddhas zu sehen. In den integrationswütigen Sozialarbeitern konnte ich manchmal nur Hungergeister erkennen, die dringend einer Therapie bedurft hätten.
Sorrysorrysorry
Ich beurteilte diese Beurteilung meiner Umwelt als einer linientreuen Buddhistin nicht angemessen.
Das Tantra allein bot mir keine neuen Entwicklungsmöglichkeiten mehr. Mein Lehrer erkannte das. so schickte er mich gewissermaßen weiter auf meinem Weg. Ich begegnete Namkhai Norbu. Von ihm erhielt ich die Übertragung auf die Natur des Geistes auf einem Retreat in Kirchheim.
Alles eine Frage der Übung
Damit fand ich das Mittel, das ich so lange gesucht hatte. Dieses Mittel war der Dzogchen-Zustand. Mit dem Zustand, den Rinpoche mir eröffnet hatte konnte ich jederzeit, spontan und mühelos in der klaren Bewusstheit des Geistes verweilen. Es war nur noch eine Frage der Übung bis ich diesen Zustand auch dauerhaft würde halten können.
Diesen Zustand fühle ich als das klare Licht, das ich aus meinen früheren Meditationen kenne und in dem ich früher so oft eingeschlafen bin ohne meine Meditation damals förmlich zu beenden. Im Dzogchen-Zustand bin ich dieses klare Licht. Dieses klare Licht kann ich sein in dem ich A intoniere. Ich kann aufs Klo gehen, fernsehen oder Gespräche führen während ich in diesem klaren Licht bleibe.
Ich begriff, dass alles Ursprüngliche Weisheit ist. Alle Gedanken. Alle Wahrnehmungen. Alle Gefühle. Viele Verhaltensweisen, die mich an mir und anderen stören, kann ich mit größerer Geduld betrachten.
Das befreit mich von einem großen Druck. Ich muss nicht verändern oder irgendwohin transformieren. Ich muss nicht anders sein, und nichts verändern. Das gilt auch für den Ärger mit Assistenten. Meine Assistenten als Buddhas wahrzunehmen, ist genauso okay, wie meine Assistenten nicht als Buddhas wahrzunehmen. Diese Wahrnehmung in diesem Moment ist halt genau das Ergebnis meiner karmischen Vision.
Es ist was es ist ... annehmen, wahrnehmen ...
Inzwischen gehe ich milder mit mir um, wenn ich in Alltagssituationen nicht ’buddhistischgenug’ reagiere.
Wenn man dem Geist nachjagt und versucht, etwas zu erlangen oder zu erreichen, gelingt dies nicht. Der Geist lässt sich nicht zwingen. Wenn der Geist sich entspannen kann befreit er sich von selbst. Der Geist befreit sich selbst in sich selbst.
Dies gilt auch für unsere täglichen Kleinkriege und Nervereien. Dies gilt auch für unsere negativen Emotionen gegenüber Assistenten, Angestellten, Kollegen oder dem Chef. Je mehr wir versuchen sie los zu werden und uns selbst unter Druck setzen, um sie zu unterdrücken, desto mehr Raum geben wir ihnen, desto mehr beschäftigen wir uns mit ihnen. Wir lassen uns von ihnen einnehmen. Warum entspannen wir uns nicht und versuchen keine weiterführenden Gedanken um sie herum zu spinnen?
Geben wir ihnen doch keine Vergangenheit und nehmen wir ihnen doch ihre Zukunft. Das ist Präsenz in der Bewusstheit des Jetzt.
(Diesen Text schickte Piri Schmidt am 16.11.05 an Charlotte.)
copyright*piri schmidt
posted by piri at 19:22 links to this post
Lalalalala alles so schön bunt hier, da kann man sich gar nicht entscheiden!
"Fährst Du noch irgendwie weg in diesem Sommer?"
Ich schlucke.
Frau, denke ich, du kennst mich doch nun schon seit drei Jahren. Wann sollte ich denn mit wem, wohin fahren. Der Dienstplan der Assistentinnen diktiert mein Leben...
So eine Frage tut mir weh. Salz in die Wunde.
Gestern fuhr Max ab. Sechs Wochen Sonnenuntergang unter Palmen in der Südsee mit der Liebsten. Die letzten Worte von Max treffen mich wie ein Schlag in die Magengrube." Du, ich habe da ein Problem. Ich würde schon gerne mit dir im August ein Wochenende an die Ostsee fahren. Aber das wird wohl nichts. Mein Liebste hat Stress damit, dass ich mit dir wegfahre."
Freitag kommt er nicht. Denn ich beginne zu heulen.
In der nächsten Schicht ging Pauline. Zwei Wochen Sizilien mit dem Liebsten. In der dritten Schicht ging Gabie. Sie fährt nach Südfrankreich zum Retreat mit ihrem Lama.
Die Welt da draußen ist so schön bunt. Aber nichts davon kriege ich mit. Alles geschieht ohne mich. Und die zwei Tage an denen ich das Meer sehen könnte werden gestrichen.
Das Selbstmitleid kam mit voller Wucht und immer wenn ich dachte es könnte nicht schlimmer werden kam noch eins drauf. Irgendwann war alles so schön bunt, dass ich mich gar nicht mehr entscheiden konnte worauf ich am meisten eifersüchtig war.
Auf einmal waren all die schweren Gefühle, die Eifersucht, das Selbstmitleid, verschwunden. die Gefühle sind zwar noch da, aber die Schwere ist weg.
copyright*piri schmidt
posted by piri at 17:19 links to this post
Meditationskiste
Seit zwei Wochen hängt über meinem Bett das Photo eines entspannt lachenden tibetischen Mönches in einer gelben Kiste.
Das Photo hat mir C. geschenkt kurz bevor sie nach Frankreich fuhr um dort ihren Lama zu treffen. Sie gab mir es mit der Erklärung: "Das ist ein tibetischer Mönch, mein 'Patenkind', in seiner Meditationskiste. Er ist dort für drei Jahre im Retreat. Immer wenn ich mir das Foto ansehe, muss ich an Dich denken. Wenn ich Dich dann in Deinem Bett sehe, denke ich dann, da sitzt Piri in Ihrer Bettmeditationskiste."
Ich bin baff. Ich bin zwar eine gestandene Buddhistin, aber dass es 3-Jahres-Retreats in der Kiste gibt, ist mir fremd. Zu sehr bin ich Ole-Schülerin - Kistenretreats passen wohl eher nicht so zu Oles Schülern. Ich wurde buddhistisch anders sozialisiert. Ich frage also, noch immer schwankend zwischen Belustigung und Hochachtung, kennst Du denn auch Westler die ein Kistenretreat gemacht haben, frage ich, nach Fassung ringend.
"Ja", antwortet sie, "ein Freund von mir und der würde es sofort wieder tun. Er spart schon daraufhin weil, es ist so teuer - 15.000 Euro, glaube ich."
C. hat mir damit ein kostbares Geschenk gemacht. Manchmal bewirkt die Möglichkeit zum Perspektivwechsel soooooo viel.
Wenn jetzt der große Sommerurlaubsfrust kommt. M. mit seiner Liebsten in Honduras in den Sonnenuntergang reitet, M. mit ihrem Liebsten in den spanischen Bergen wandert und Gabi zu ihrem Lama nach Südfrankreich fährt, beginne ich auf einmal mein Bett als Meditationskiste zu sehen. Ich beginne mein Meditationskistenretreat, dass ich ganz umsonst kriege, während andere dafür 15.000 Euro zusammensparen müssen.
copyright*piri schmidt
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