Donnerstag, 25. Juni 2009

Ode an die Freude

Eine Ode an die Freude. Am schwersten zu integrieren ist die Freude, sagt Rinpoche.
Denn nichts ist schwerer loszulassen als Erfahrungen, die Freude bereiten. An nichts ist die Anhaftung größer.
Anhaftung ist aber bei der Integration genauso störend wie Ablehung.

Wie bei der Ghana Puja.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Vajra-Tanz

Gestern war ich beim Vajra-Tanz. Solange musste ich darauf warten. Dabei liebe ich von allen Dzogchen-Übungen diese am meisten. Und natürlich die ghanapuja. Gestern gab es beides. Was für ein Glück. Zwei formlose Übungen. Sie beinhalten nur die rechte Präsenz und den Versuch, alles zu integrieren. Beim Essen wird nicht gewertet: Oh, das schmeckt aber, oh, das schmeckt aber nicht. All one taste im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt bei ghanapujas immer viel zu integrieren. Auch diesmal. Berge von Fleisch. Ganz ekelhafte Wurst. Salami. Räucherschinken. Leberwurst. Ekelhaft - so ganz klappts noch nicht mit dem integrieren.
Und dann das Tanzen. Es gibt wohl drei verschiedene Tänze. Sie haben das Vajralied getanzt. Rinpoche hat diese Übung vollständig geträumt. Melodie, Bewegung und Mandala. Hinterher noch eine tolle Erklärung von C. In dem Lied muß man ganz viele verschiedene Formen integrieren. Bei jedem Schritt ist das eine Übung. Man führt sie mit höchster Präzision aus. Trotzdem darf man nicht an ihr haften. Man sollte aber auch nicht vor ihr fliehen. Beim Tanz begegnen sich manchmal die Paare. Bei der Begegnung mit einem anderen gibt es eigentlich immer Begegnungen die man lieber hat, als mit jemandem anderen. Der Sinn der Übung ist, diese Bewertung nicht vorzunehmen, sondern alles in die Präsenz zu integrieren.
Irgendwie genau richtig für meine Situation also integrieren wir mal Berlin.
Und ich habe mich so gefreut. C. liebt diese Übung auch. Sie sieht auch so wunderschön aus wenn sie tanzt. Man merkt genau, dies ist genau ihr Ding. Wenn sie Geld hat, will sie nach Italien und eine Ausbildung als Vajra-Tanzlehrerin machen. Nach der Erklärung haben sie nochmal getanzt. Damit ich den Tanz nochmal mit dem nötigen background verfolge. Wie schön, dass mal wieder jeder Schritt so parallel läuft zwischen uns.

Das Vajra-Lied ist meine tägliche Übung. Ich versuche mindestens ein Mal das ganze Lied zu singen und dann in der Präzenz zu bleiben. Als Norbu noch nicht die Knieverletzung hatte, hat er selber getanzt. Man könnte eigentlich auf die Idee kommen, dass das Bein bei so einem Berg von Mann ziemlich grobschlächtig aussieht. Aber C. sagt, sie könnte sich den ganzen Tag Videos ansehen auf denen er tanzt, so wunderschön muß das aussehen. Die Figuren so präzise. Und trotzdem ganz entspannt. Ganz im Jetzt. Ganz im one taste.

Samstag, 6. Juni 2009

Inspiration

http://www.timesonline.co.uk/tol/comment/faith/article6439552.ece

That’s the first well balanced article I read about the Karmapa controversy.

What will Karmapa Thaye Dorje expond in London?
The way of a Boddhisatva?
Ok, just for minutes, let’s think, what would be if we could see the controversy a scenario by the Notu Karmapa to give his students a deep teaching: So to say a crash course.
If the 17th Karmapa think it’s the right time he will reveal himself. Until then the students should consider the controversy as teaching. Maybe all of us should consider Karmapa more as a function.
The first function of Karmapa is beeing a Boddhisatva. He personalises the teachings of Buddhism to help other people to get in touch with the teachings of Buddhism.
This would help them to live, die and reincarnate. To be happier.
I’ve got friends on both sides. They are inspired by Thaye Dorje or Ogyen Trinley. So they both fullfill the function of Karmapa.
I think, I made my personal decision long time ago: there is no need to take sides. No need to play dualistic games.
Karmapa shows that we all are able to go beyond dualism like he does.

Ogyen Trinley

Christiane erzählt, dass Ogyen Trinley nächstes Jahr nach Europa kommt. Vermutlich kommt er auch nach Berlin. Das ist spannend. Da will ich unbedingt hin. Mareike hat auch schon gesagt das sie unbedingt mit will. In Indien hatte Christiane schon 5 Privataudienzen bei Ogyen Trinley. Vielleicht gibt er auch Privataudienzen in Berlin. Vielleicht sollte ich mich um eine Privataudienz bewerben.Der Rinpoche der sein englicher Übersetzer ist kommt im August. Da bin ich ja gerade in Süddeutschland wegen der Medikamentengeschichte. Ich werde einen Brief hinterlassen, mit der Bitte um eine Privataudienz bei Ogyen Trinley. Eigentlich rechne ich nicht damit es Erfolg haben wird. Aber versuchen kann man ja... Der Rinpoche ist Ringu Tulku. Ich mag ihn sehr gerne. Seit einem Interview mit ihm über meine damalige Absicht in die Schweiz zum Suizid zu fahren, schätze ich ihn sehr. Er hat großartig gesprochen beim interreligiösen Dialog. Christianes Zentrum steht unter seiner Leitung. Darum ist er öfters in Berlin. Das macht mich sehr froh. Vielleicht werde ich ihn doch noch mal live erwischen.

Christianes Inspiration

Ich bin ja so froh das Christiane die Karmapa-Frage genauso entspannt sieht wie ich. Der Austausch mit ihr ist spannend. Sie sieht so vieles ähnlich wie ich. Trotzdem bleibt der Unterschied immer klar. Ich merke doch wo sie hingehört und ich herkomme. Der Austausch mit ihr ist eine Bereicherung. Es ist inspirierend. auch wenn ihre Inspiration Ogyen Trinley ist...

Maybe Thaye Dorje and Ogyen Trinley fullfill the function of Karmapa. There could be just one of them, who is the 17th Karmapa in the hierarchy of the lineage. And Karmapa will decide when the right moment is to reveal himself. But maybe until this moment is no need to take sides.

Wünsche für Karma Goen

L. will mir einen mir einen Wunsch mitnehmen für den Stupa in Karma Goen. So schnell fällt mir gar nichts ein. Doch klar... Da ist etwas... Ich möchte Karmapa einmal gegenüberstehen und in die Augen blicken können in dieser Runde.

München und die MOS

Was war denn das mit diesem Mos? Waren die nicht positiv? Heißt denn positiv nicht: München geht gut? Der Lama erklärt das sie es muss.

Aber ich habe ja nicht locker gelassen. Ich wollte eine Entscheidung, ob ich es versuchen soll.
Also war die Frage, ob ich es versuchen soll? Diese Antwort war positiv. Der Versuch war positiv. Positiv war nicht sehr gut. Bei sehr gut fließen die Sachen von selber. Bei positiv schaffte die Konzentration auf meinen Wunsch eine Lücke der Möglichkeiten.

Das ist immer bezogen auf die Frage in Bezug auf die Entwicklung der Schüler. Das ist plausibel. Eigentlich sehe ich es auch so und es war mein erstes Gefühl.

"du weißt ja das München ein ziemliches Fiasko war. Jetzt sitze ich wieder in Berlin mit 4000 Euro Schulden für eine Wohnung in München, die ich nie nutzen kann und ich war doch soooo glüklich endlich aus Berlin rauszukommen. Ich war hier die letzten Jahre sehr einsam."

"Im Detail würde das den Rahmen sprengen, aber das Ganze war wiedermal eine echte Piri-Story. Eine Tragik-Komödie ersten Ranges! In ein paar Jahren ist es auch bestimmt eine von meinen Lieblings-Stories. Aber im Moment bin ich noch in der akuten Trauer-Phase. Diesen Schmerz will ich auch nicht gleich wegkriegen :-)
Ich glaube es ist wichtig erstmal ganz in diesem Gefühl zu sein. Es beobachten, und doch zu wissen dass ich das nicht bin und das mich dieses Gefühl nie einnehmen wird. Eigentlich ein schönes Gefühl, aber trotzdem ist die Trauer da und ich heule Nächte durch."

"Lieber Lama eine Frage treibt mich aber wirklich um. Was war das mit dem Mo?! Hattest du nicht ein Mo geworfen, dass "gesagt" hat , dass München positv laufen wird? Natürlich kann man jetzt irgendwie sagen, eigentlich war es ja positiv da es mir die Distanz zu meinen Störgefühlen nochmal deutlich gemacht hat.
Aber ist diese Interpretation nicht sehr gewollt. Sagen wir mal zu philosopisch. Ein Mo bedeutet doch "ja" oder "nein". Heißt "positiv" nicht "ja"?"

...


vielen vielen Dank für Deine genaue Erklärung.
Dass München ein wichtiger Versuch war, konnte ich auch gleich so gefühlsmäßig einordnen. Aber formulierbar wurde es erst für mich sofort nachdem ich meine eMail an Dich geschrieben hatte - aber noch vor Deiner
Antwort :-)

Der Versuch war für meine Entwicklung bestimmt positiv.
Ich habe versucht, meinen Traum zu verwirklichen, und bin dabei bis an den Punkt gegangen, wo es in diesem Moment nicht mehr weiterging. Jetzt kann ich mir wenigstens sagen, dass ich es versucht habe.

Positiv ist bestimmt auch, dass meine Sicherheit jetzt viel größer ist als vorher, dass ich Störgefühle wie Enttäuschung, Trauer und Schmerz auch sehr schnell wieder loslassen kann.

Und ich habe so stark wie selten gefühlt, dass die Buddhas immer da sind. Ich hatte so totales Glück im Unglück. Noch hatte ich in Berlin offiziell keine Anträge beim Sozialamt gekündigt. Darum konnte ich noch zurück. Ein paar Tage später, wenn ich die Anträge gekündigt hätte, dann hätte es kein Zurück mehr gegeben. Ich hätte auf der Straße gesessen. Ich bin wirklich so dankbar, dass ich gerade noch rechtzeitig gemerkt habe, dass der Münchener Pflegedienst mich ausgetrickst hat. In Wirklichkeit hätten die nur knapp die Hälfte der zugesagten Pflegestunden abgedeckt.

Und ich hatte ein gutes Jahr :-) Jedenfalls viel besser als ohne diesen Traum.

PS: Wenn ich alle meine Energien auf einen bestimmten Punkt oder Wunsch konzentriere, schaffe ich dann immer diese Lücke der Möglichkeiten? Ist das Entstehen immer abhängig davon, wie gut ich meine Energien bündeln und ausrichten kann oder wovon sonst noch?

Zurück in die Höhle... und gehe nicht über Los und ziehe keine 4000€ ein.

Wo bleibt der große Schmerz? Ich hatte mehr Verzweiflung erwartet. Immerhin ist die einsame Höhle wieder da. Die ich doch schon hinter mir gelassen hatte. Seltsam, ein Kinogefühl! Dann eben schon wieder dieser blöde alte Film...

Naja vielleicht kommt sie ja später noch???!

Die ersten Tage nach dem Ende, noch in der Schmerzphase, erzählt mir Christiane, eine englische Nonne, irgendwas mit "Udo" sei in der Stadt. Sie hat wohl in Nepal ein Kloster für westliche buddhistische Nonnen gegründet. Sie hat zwölf Jahre lang allein in einer Höhle meditiert. Seid ihrer Kindheit ist sie wohl gesundheitlich schwer angeschlagen. Und dachte darum immer ein Höhlenretreat käme für sie niemals in Frage.

In einem hartem Winter fiel in einer Nacht meterhoch der Schnee. Der Eingang zu ihrer Höhle war zugeschneit. Sie dachte na gut, so werde ich jetzt halt ersticken und sterben. Doch dann beschloß sie doch rauszukommen. Zentimeter für Zentimeter kratzte sie sich durch die meterdicke Schneeschicht. Wie sie das überleben konnte weiß ich auch nicht mehr. Normalerweise hätte sie ersticken müssen.

Und ich dachte wenn die in ihrer Höhle überlebt, dann werde ich wohl in meiner Berliner Höhle überleben. Und ich weiß es ist ein Zeichen das sie gerade diese Geschichte mir zu diesem Zeitpunkt begegnet.

München ade´... scheiden tut weh!

... oder auch nicht...


Sehr geehrte Frau ,

ich bin etwas irritiert, dass Sie meine letzte Email auf diese Weise verstanden haben. Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt. Aber nochmal:

Die Voraussetzung für meine Pläne, nach München zu ziehen, war die Garantie der Vif über eine 24-Stunden-Assistenz mit Vif-Angestellten. Ich hatte von Anfang an erklärt und mehrfach wiederholt, dass ich die Gründung eines eigenen Betriebs nicht anstrebe. Die Auszahlung der Gehälter über ein eigenes Firmenkonto nicht wünsche. Auch nicht für einen begrenzten Zeitraum.

Zuletzt erklärte ich dies, vor Zeugen, beim Runden-Tisch-Gespräch in der Vif, bezüglich der, von einer meiner Assistentinnen, aufgeworfenen Frage nach dem noch nicht geklärten Modus der Gehaltsabrechnung für die einarbeitenden Berliner Assistentinnen.

Ohne mich zu informieren änderte die Vif unsere Absprache und erst auf meine telefonische Anfrage hin, wurde mir mitgeteilt, dass die Vif nur noch bereit ist für 300 Stunden Assistenz durch Vif-Angestellte zu sorgen.

Dies entspricht weitaus weniger als der, von mir benötigten und von der Vif garantierten, Assistenz durch Vif-Angestellte.

Durch diese Art und Weise Absprachen zu ändern besteht für mich keine Vertrauensgrundlage mehr. Das wäre aber Vorraussetzung für mich, für eine sinnvolle weitere Zusammenarbeit.

Darum möchte ich definitiv nicht mehr mit der Vif zusammenarbeiten.

Das war's! Aber irgendwie mit einem sehr blauen Auge. Glück im Unglück! Ein paar Tage später und alle Anträge beim Bezirksamt gekündigt gewesen. Dann wäre auch keine Rückkehr nach Berlin möglich gewesen. Gottseidank kam das jetzt ans Licht und nicht erst in München, wenn die erste Rechnung kommt.