Mittwoch, 24. Juni 2009

Vajra-Tanz

Gestern war ich beim Vajra-Tanz. Solange musste ich darauf warten. Dabei liebe ich von allen Dzogchen-Übungen diese am meisten. Und natürlich die ghanapuja. Gestern gab es beides. Was für ein Glück. Zwei formlose Übungen. Sie beinhalten nur die rechte Präsenz und den Versuch, alles zu integrieren. Beim Essen wird nicht gewertet: Oh, das schmeckt aber, oh, das schmeckt aber nicht. All one taste im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt bei ghanapujas immer viel zu integrieren. Auch diesmal. Berge von Fleisch. Ganz ekelhafte Wurst. Salami. Räucherschinken. Leberwurst. Ekelhaft - so ganz klappts noch nicht mit dem integrieren.
Und dann das Tanzen. Es gibt wohl drei verschiedene Tänze. Sie haben das Vajralied getanzt. Rinpoche hat diese Übung vollständig geträumt. Melodie, Bewegung und Mandala. Hinterher noch eine tolle Erklärung von C. In dem Lied muß man ganz viele verschiedene Formen integrieren. Bei jedem Schritt ist das eine Übung. Man führt sie mit höchster Präzision aus. Trotzdem darf man nicht an ihr haften. Man sollte aber auch nicht vor ihr fliehen. Beim Tanz begegnen sich manchmal die Paare. Bei der Begegnung mit einem anderen gibt es eigentlich immer Begegnungen die man lieber hat, als mit jemandem anderen. Der Sinn der Übung ist, diese Bewertung nicht vorzunehmen, sondern alles in die Präsenz zu integrieren.
Irgendwie genau richtig für meine Situation also integrieren wir mal Berlin.
Und ich habe mich so gefreut. C. liebt diese Übung auch. Sie sieht auch so wunderschön aus wenn sie tanzt. Man merkt genau, dies ist genau ihr Ding. Wenn sie Geld hat, will sie nach Italien und eine Ausbildung als Vajra-Tanzlehrerin machen. Nach der Erklärung haben sie nochmal getanzt. Damit ich den Tanz nochmal mit dem nötigen background verfolge. Wie schön, dass mal wieder jeder Schritt so parallel läuft zwischen uns.

Das Vajra-Lied ist meine tägliche Übung. Ich versuche mindestens ein Mal das ganze Lied zu singen und dann in der Präzenz zu bleiben. Als Norbu noch nicht die Knieverletzung hatte, hat er selber getanzt. Man könnte eigentlich auf die Idee kommen, dass das Bein bei so einem Berg von Mann ziemlich grobschlächtig aussieht. Aber C. sagt, sie könnte sich den ganzen Tag Videos ansehen auf denen er tanzt, so wunderschön muß das aussehen. Die Figuren so präzise. Und trotzdem ganz entspannt. Ganz im Jetzt. Ganz im one taste.

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